Diplomarbeit von Michael Schindler
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62 2. On-line Lernen mit univar<br />
log 10 τS<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
−1<br />
−2<br />
−3<br />
2.0 1.5<br />
s = 0.1<br />
0.5<br />
1.0<br />
−4<br />
0 0.5 1 σ/σS<br />
Abbildung 31: Phasendiagramm bei starker<br />
Dynamikkopplung (Typ II). Dargestellt sind<br />
die Kurven der kritischen Werte (τS, σ) nach<br />
Gleichung (2-29) für verschiedene Abstandsparameter<br />
s=2 (untere Linie) bis 0.1 (obere).<br />
Als um den Anfangsabstand korrigierte Breite<br />
wurde hier ˜σ=σ/1.4 verwendet.<br />
sofort aus Abb. 26c1 ersichtlich, muss es dabei etwas vom alten Datenquellenort verschoben<br />
sein. Diese Verschiebung kann in den Berechnungen durch ein vergrößertes σ<br />
aufgefangen werden. Statt σ wird hier ˜σ = σ/|1 − c1(0)| verwendet. Das Szenario in<br />
Abbildung 28c eignet sich für die Beantwortung der Frage, wie lange das zweite Neuron<br />
braucht, um sich beim anderen einzufinden. Mit Gleichung (B-21) in Appendix B.3 ist<br />
die Dauer τL angegeben, die das Neuron c1 aus Abb. 28c für ein Stück dieses Übergangs<br />
benötigt (vgl. auch den Konturenplot in Abb. 53 dort).<br />
Die Übergangsdauer kann direkt mit der Lebensdauer TS verglichen werden. Ist sie<br />
kürzer, dann kann in der vorgegebenen Zeit die Annäherung der Zentren stattfinden,<br />
der Phasenübergang ist noch nicht erreicht. Die Anfangsbedingung in Abb. 28c kann<br />
in diesem Fall nicht in der umgekehrten Richtung für die nächste Lebensdauer TS wiederholt<br />
werden, schließlich sind die Codebuchzentren dann fast entartet und vollziehen<br />
einen gemeinsamen Grenzzyklus. Ist die Übergangszeit dagegen länger als TS, dann<br />
erreicht das nachfolgende Neuron das vorausgelaufene nicht (Abb. 26c1). Sie behalten<br />
ihren großen Abstand in der Anfangsbedingung, und in der nächsten Periode ist wieder<br />
eines der beiden Zentren viel früher bei den Daten als das andere. In diesem Fall bleibt<br />
die Aufspaltung des Codebuchs erhalten.<br />
Die Frage nach einem Kriterium für den Phasenübergang führt also auf eine grobskalige<br />
Definition (Typ II), da die Abstände in dieser Näherung während der gesamten<br />
Dynamik relativ groß bleiben müssen. Eine weite Aufspaltung zwischen zwei Wechseln<br />
im Systemzustand (vgl. Abb. 26c1) ist durch den Anfangszustand in Abb. 28c fester<br />
Bestandteil der Näherung. Das Auffinden eines endlichen Abstandes, der während<br />
der gesamten Lerndauer nicht unterschritten wird, zeigt den Phasenübergang im stark<br />
dynamisch gekoppelten Regime an. Der Zusammenhang zwischen den kritischen Parametern<br />
wird in Appendix B.3 bestimmt. Dort wird ein Abstandsparameter s eingeführt<br />
und das Kriterium für den Phasenübergang so definiert, dass die beiden Zentren nach<br />
der Zeit τS gerade den Abstand s˜σ haben sollen. Es werden die Kurven des Phasenübergangs<br />
gefunden, die durch<br />
τS(˜σ, s) = − ln(s˜σ) + 1<br />
4<br />
∞�<br />
k=1<br />
1<br />
�<br />
(2˜σ<br />
k · k!<br />
2 ) −k − (s 2 /2) k<br />
�<br />
(2-29)