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Diplomarbeit von Michael Schindler

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36 1. Grundlagen<br />

1.2.4 Hebb’sches Lernen<br />

Durch die Verwendung <strong>von</strong> Aktivität und synaptischer Stärke legt man ein Modell<br />

zugrunde, das aus zwei Größen mit unterschiedlichen Zeitskalen besteht. Beim Lernen<br />

wird durch die schnell veränderlichen Aktivitätsmuster eine langsame Veränderung der<br />

synaptischen Gewichte hervorgerufen. Dieser Vorgang wurde zuerst <strong>von</strong> Hebb (1949,<br />

S. 62) postuliert:<br />

✮✮When an axon of cell A is near enough to excite a cell B and repeatedly or<br />

persistently takes part in firing it, some growth process or metabolic change<br />

takes place in one or both cells such that A’s efficiency, as one of the cells firing<br />

B, is increased.✭✭<br />

Diese Feststellung, auch als Hebb’sche Lernregel bezeichnet, legt die Art der Verstärkung<br />

und die beteiligten Nervenzellen nicht fest. Es sind verschiedene Szenarien denkbar,<br />

die zu einer Verstärkung der synaptischen Verbindung zweier Zellen führen (Sejnowski<br />

& Tesauro, 1989). Ein häufiger Ansatz ist jedoch die Verwendung des Korrelationsproduktes<br />

aus prä- und postsynaptischer Aktivität, im Falle des ANN in Abb. 14<br />

also des Produktes arhq, als Wachstumsterm für die Verbindungsstärke Srq. Eine solche<br />

Lernregel hat dann die Form<br />

Srq(t+1) = Srq(t) + εar(t)hq(t). (1-67)<br />

Die Bedingung der wiederholten oder ständigen Aktivierung wurde schon in der Einleitung<br />

als Mittelungsprozess hervorgehoben. Die Lernregel (1-67) führt jedoch zu unbeschränktem<br />

Wachstum, da nur positive Terme addiert werden. Zieht man ar(t)Srq(t)<br />

als Beschränkungsterm ab, so bekommt man die kompetitive Form der Hebb’schen<br />

Lernregel,<br />

Srq(t+1) = Srq(t) + εar(t) � hq(t) − Srq(t) � . (1-68)<br />

Bei ihrer Anwendung bleibt die Norm <strong>von</strong> Sr erhalten, denn mit der Normierung <strong>von</strong><br />

h aus (1-62) folgt sofort auch<br />

N�<br />

Srq(t) = 1 =⇒<br />

q=1<br />

Abbildung 17: Schrittweite <strong>von</strong> vier Neuronen<br />

im Merkmalsraum, entsprechend der kompetitiven<br />

Hebb’schen Lernregel (1-70). Die Zentren<br />

rutschen in die Richtung des Reizes x,<br />

aber nur einen gewissen Anteil εar < 1 der<br />

Gesamtstrecke.<br />

N�<br />

Srq(t+1) = 1 ∀r. (1-69)<br />

q=1<br />

c3<br />

c1<br />

x<br />

c4<br />

c2<br />

M

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