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Diplomarbeit von Michael Schindler

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60 2. On-line Lernen mit univar<br />

Die Definition des Phasenübergangs ist hier im dynamisch entkoppelten Fall also identisch<br />

mit derjenigen des randomisierenden univar: Er findet dort statt, wo das stabile<br />

stationäre Codebuch gerade nicht mehr entartet ist, ein on-line Lernproblem gibt es<br />

nicht.<br />

Approximation für mittlere τS<br />

Für größere Werte <strong>von</strong> τS kann nicht mehr <strong>von</strong> einer symmetrischen Aufspaltung ausgegangen<br />

werden. Beide Zentren bewegen sich nach der Differentialgleichung (2-21) mit<br />

unterschiedlicher Geschwindigkeit auf die gerade aktuelle Datenquelle zu, wie in Abbildung<br />

28b durch verschieden lange Pfeile symbolisiert ist. Um den Phasenübergang zu<br />

bestimmen, wäre eigentlich die exakte Lösung des zugehörigen Anfangswertproblems<br />

erforderlich, die im allgemeinen Fall nicht in analytischer Form vorliegt.<br />

Lediglich für den trivialen Fall, nämlich für entartete Codebücher lässt sich eine Lösung<br />

bestimmen. Sie besitzt einen Grenzzyklus, dessen Periode 2TS dieselbe ist wie diejenige<br />

des Datenstroms (vgl. Abb. 26a1). In Appendix B.1 werden in Gleichung (B-5)<br />

die Umkehrpunkte dieser Bewegung angegeben. In einem leicht aufgespalteten Codebuch,<br />

das sich in der Nähe des entarteten Grenzzyklus befindet, sind die Umkehrpunkte<br />

gleichzeitig diejenigen Punkte, an denen die Entfernung der Zentren während TS minimal<br />

wird. Dazu sei nochmals auf die beiden Pfeile in Abb. 22a und auf Abb. 26b1<br />

verwiesen.<br />

Um den Phasenübergang zu charakterisieren, nähert man sich ihm <strong>von</strong> der Seite aufgebrochener<br />

Codebücher. Je näher man ihm kommt, umso kleiner werden die Abstände,<br />

insbesondere die Minimalabstände während einer Periode. Solange ein gegebener kleiner<br />

Minimalabstand stabil ist, sich also nicht <strong>von</strong> Periode zu Periode verkleinert, bleibt<br />

die Phasentrennung erhalten. Wenn sich ein kleiner Abstand beliebig weiter verkleinert,<br />

befindet sich der Lerner auf der entarteten Seite der Phasenübergangskurve. Diese<br />

liegt also genau dort, wo infinitesimal kleine Codebuchabstände stabil bleiben. Es handelt<br />

sich hier also um eine infinitesimale Definition des Phasenübergangs. Übergänge<br />

nach dieser Definition werde ich vom Typ I nennen, im Unterschied zum grobskaligen<br />

Typ II, der weiter unten definiert wird.<br />

Mit dieser Definition wird in Appendix B.1 der folgende Zusammenhang zwischen σkrit<br />

und τ krit<br />

S gefunden,<br />

σkrit<br />

σS<br />

=<br />

�<br />

1 + tanh<br />

� krit τ<br />

�� �<br />

S<br />

2<br />

1<br />

2τ krit<br />

S<br />

�<br />

1 − exp � −2τ krit<br />

S<br />

�� . (2-27)<br />

Dabei wird angenommen, dass der Abstand der Codebuchzentren nicht nur an den<br />

Umkehrpunkten, sondern während der gesamten Periode klein bleibt (vgl. Abb. 26b1<br />

oder Abb. 51a). Dies ist, da die Abstände an den Umkehrpunkten ohnehin beliebig<br />

klein sind, keine sehr starke Einschränkung.<br />

Abbildung 30 zeigt das durch (2-27) definierte Phasendiagramm. Man sieht deutlich<br />

die Abweichung des Phasenübergangs zu kleinen σ/σS-Werten, die schon in Abb. 27

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