Diplomarbeit von Michael Schindler
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2.2 Analytische Behandlung <strong>von</strong> prototypischen Spezialfällen 65<br />
Maximalwert ε = 1 dargestellt (obere Enden der Kuven). In (b) ist andersherum für<br />
verschiedene ε die Lebensdauer im System bis zu ihrem Minimalwert TS = 1 variiert<br />
worden. Eine Phasenübergangskurve, die sich über den ganzen dargestellten Bereich<br />
log 10(τS) ∈(−2, 2) erstreckt, muss Eigenschaften beider Bilder in sich vereinen. Etwa<br />
bei τS ≈ 1 bekommt sie dann Ausbuchtungen zu großen σ/σS-Werten. Dieser Effekt<br />
muss als Korrektur durch die diskrete Natur der Lernregel in die Beschreibung des<br />
Phasenübergangs aufgenommen werden. In Abbildung 32 ist dieser Effekt nicht mehr<br />
sichtbar, weil dort ε mit 10 −2 klein genug ist.<br />
2.2.3 Berücksichtigung unterschiedlicher Gewichte der Datenquellen<br />
Das bisher diskutierte Modell war auf einfache Weise symmetrisch, weil die beiden<br />
Punktquellen gleiches statistisches Gewicht und deshalb auch die gleiche Lebensdauer<br />
hatten. Die nächstkompliziertere Beschreibung des Phasenübergangs sollte aber verschiedene<br />
Zeitskalen berücksichtigen, denn erst dort kann untersucht werden, wie der<br />
Lerner auf die Kombination mehrerer Zeitskalen im System reagiert.<br />
Das einfachste System mit mehreren Zeitskalen besteht wieder aus zwei Punktquellen,<br />
nur diesmal mit unterschiedlichen statistischen Gewichten PA und PB. Dies hat zur<br />
Folge, dass man bei deterministischem Schalten zwei verschiedene Lebensdauern bekommt,<br />
aber nur eine Periode. Es ist also nicht unmittelbar klar, ob man hier schon<br />
<strong>von</strong> zwei Zeitskalen sprechen kann. Als typische Zeitskala TS wird die halbe Periode<br />
verwendet.<br />
Ähnliche Annahmen und Rechenschritte wie oben bei mittleren Werten für τS und wie<br />
log 10 τS<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
−1<br />
−2<br />
−3<br />
P A =0.1<br />
0.2<br />
(a)<br />
−4<br />
0 0.5 1 σ/σS<br />
0.3<br />
0.5<br />
log 10 τS<br />
2<br />
1<br />
0<br />
−1<br />
−2<br />
(b)<br />
0 0.5 1 σ/σS<br />
Abbildung 34: Kritische Werte (τS, σ) für verschiede Gewichte PA =0.5, 0.4, 0.3, 0.2, 0.1. In (a) aus<br />
analytischen Berechnungen, in (b) aus Simulationen der gleichen Systeme. Man sieht, dass hier die<br />
Simulationsergebnisse nicht mit den erwarteten theoretischen übereinstimmen. Verwendet wurde hier<br />
wieder ε=0.01 und ein sehr kleines Rauschen |R|=5 ·10 −4 Dieses einfache Modell aus zwei Zuständen<br />
eignet sich demnach nicht, um die Effekte zu demonstrieren, die bei mehreren Zeitskalen auftreten.