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Diplomarbeit von Michael Schindler

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1.2 Neuronale Interpretation <strong>von</strong> multivar 33<br />

• Alle Reizmuster sollen einem Balken so ähnlich sein, dass ihre Transformierte so<br />

stark lokalisiert ist, dass man das Reizmuster durch einen Punkt x ∈ M ersetzen<br />

kann, T : h ↦→ x.<br />

Somit ist jedes Reizmuster im Merkmalsraum definiert. Es muss nun noch eine Möglichkeit<br />

gefunden werden, die Abbildung A im Merkmalsraum zu beschreiben. Dazu<br />

berechnet man die Aktivierungen ar der Nervenzelle r für alle möglichen Balkenmuster<br />

h. Im Merkmalsraum wird so jedem Punkt x ein Aktivitätswert ar(x) zugeordnet, der<br />

nur <strong>von</strong> h und dem synaptischen Baum Sr abhängt. Auf diese Weise bekommt man<br />

ar : M → M als Funktion im Merkmalsraum.<br />

Die Aktivierung eines Neurons durch ein normiertes Reizmuster h, das nun als Funktion<br />

auf der (kontinuierlichen) Retina R2 aufgefasst wird, und das den Schwerpunkt x hat<br />

(vgl. Gleichung 1-55),<br />

�<br />

x = h(z)z dz (1-58)<br />

R 2<br />

ist durch die kontinuierliche Version <strong>von</strong> (1-54) gegeben,<br />

�<br />

ar(x) = h(z)Sr(z) dz. (1-59)<br />

R 2<br />

Diese Gleichung besitzt eine formale Ähnlichkeit mit einer Entwicklung nach Basisfunktionen.<br />

h ist aus dem Satz <strong>von</strong> Funktionen, nach denen der synaptische Baum<br />

Sr : M → M entwickelt wird. Der Wert ar(x) des Integrals ist dann der Entwicklungskoeffizient,<br />

der zu h gehört. Deshalb kann man die Funktion ar als die ” Balken-<br />

Transformierte“ des synaptischen Baumes verstehen. 5 Die Funktion ar im Merkmalsraum<br />

kann also mit dem transformierten synaptischen Baum des Neurons r identifiziert<br />

werden,<br />

T : Sr → ar, (1-60)<br />

wobei ar hier auch gleichzeitig noch die Aktivierung des r-ten Neurons ist, erst im<br />

nächsten Abschnitt wird eine Unterscheidung zwischen Aktivierung ar und transformiertem<br />

synaptischem Baum nötig. Sie hat ihr Maximum gerade an der Stelle, wohin<br />

der Bestreiz der Nervenzelle r durch T abgebildet wird. Diesen Punkt nennt man auch<br />

den virtuellen Ort des Neurons.<br />

Nun kann die dritte zentrale Näherung formuliert werden, die dem multivar-Netzwerk<br />

zugrundeliegt:<br />

• Jeder synaptische Baum ar(x) soll hinreichend lokalisiert sein. Hinreichend heißt<br />

hier, dass man seine Eigenschaften durch eine Entwicklung bis zum zweiten Moment<br />

– also durch ihren Schwerpunkt crund ihre Kovarianzmatrix Σr – genügend genau<br />

erfasst hat. Er ist also eine Gaußfunktion, ar(x) = GF(x;cr, Σr).<br />

5 Diese Transformation als Entwicklung nach Balkenmuster ist natürlich nicht im strengen Sinne eine<br />

Entwicklung nach einem Satz <strong>von</strong> Basisfunktionen, wie es z. B. die Fouriertransformation ist. In<br />

einem anschaulichen Sinne wird dennoch, wie auch bei echten Entwicklungen, die Übereinstimmung<br />

der Gewichtungsfunktion Sr mit jedem Balkenmuster h bestimmt.

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