21.12.2012 Aufrufe

Diplomarbeit von Michael Schindler

Diplomarbeit von Michael Schindler

Diplomarbeit von Michael Schindler

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

40 1. Grundlagen<br />

1.2.6 Dimensionsreduktion<br />

Nachdem die einzelnen Schritte der neuronalen Modellbildung durch das MVNN besprochen<br />

wurden, möchte ich hier ihre Wirkung im Sinne der Dimensionsreduktion<br />

noch einmal zusammenstellen.<br />

Es wurde mit einem Aktivitätsmuster h auf der Eingabeschicht begonnen, die je<br />

nach Modellierung Teilmenge des Z 2 oder des R 2 ist. Der Raum aller möglichen<br />

Muster ist wegen der Normierung (1-62) dann die Einheitskugel entweder im 10 8 -<br />

dimensionalen Raum aller Rezeptorzellen, oder im unendlichdimensionalen Raum<br />

aller integrablen Funktionen 7 L 1 (R 2 ).<br />

Der Merkmalsraum wurde daraufhin gerade so definiert, dass die Näherung für h<br />

auf Seite 33 gilt. Dann kann die Beschreibung der Reizmuster auf drastische Weise<br />

vereinfacht werden. Sie werden Punkte des Merkmalsraumes, x ∈ M⊂R d , können<br />

also durch d reelle Zahlen charakterisiert werden.<br />

Die Gauß’schen Neuronen, die durch die zweite Näherung auf Seite 33 eingeführt<br />

werden, sind durch ihre Zentren und Kovarianzmatrizen beschrieben, also durch<br />

d 2 + 2d Parameter. Auf diese Parameter wird die gesamte Information über den<br />

synaptischen Baum Sr reduziert.<br />

Die Vereinfachungen des Merkmalsraumes betreffen jeden Reizvektor einzeln. Durch<br />

die Erstellung einer neuronalen Merkmalskarte wird der gesamte Datensatz aus T<br />

zeitlich geordneten Reizen vereinfacht. Wenn dazu M Neuronen verwendet werden,<br />

dann bleiben also zur Charakterisierung des Datensatzes nur Md(d +2) Parameter<br />

übrig.<br />

Insgesamt ist durch die vereinfachenden Annahmen des letzten Abschnitts eine Beschreibung<br />

der Umwelt des MVNN durch Md(d + 2) Parameter möglich geworden. Es<br />

scheint also so zu sein, als habe man den größten Teil der durch die Aktivitätsmuster<br />

übermittelten Information weggeworfen. Genau dies ist aber eines der Prinzipien neuronaler<br />

Kodierung. Es ist nicht das Ziel, alle Details der präsentierten Daten zu wiederholen,<br />

sondern eine vereinfachte Repräsentation zu erhalten, die auf die wichtigsten<br />

Eigenschaften reduziert ist. Diese Repräsentation wird auch das effektive Modell genannt,<br />

welches sich das MVNN <strong>von</strong> seiner Umwelt bildet.<br />

7 Die Notation hält sich hier und im folgenden an Fischer & Kaul (1990).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!