Diplomarbeit von Michael Schindler
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2.2 Analytische Behandlung <strong>von</strong> prototypischen Spezialfällen 61<br />
zu bemerken war. Der senkrechte Verlauf bei log10(τS) � 0 ist der Fall ungekoppelter<br />
Dynamik, der Phasenübergang liegt hier genau bei σ=σS. Der Bereich log10(τS)�0, bei dem<br />
(2-28)<br />
σkrit < σS<br />
gilt, ist der Bereich der dynamischen Kopplung. Diese Form der Phasenübergangskurve<br />
ist der typische Fall für das on-line Lernen mit univar, wie wir im nächsten Abschnitt<br />
auch anhand einer Reihe numerischer Simulationen des behandelten Systems sehen<br />
werden. Die Kurve in Abb. 30 wird im Laufe dieses Kapitels noch einige Modifikationen<br />
und Korrekturen erhalten, ihr Aussehen jedoch im wesentlichen nicht mehr verändern.<br />
Sie ist somit das wichtigste Ergebnis dieses Kapitels.<br />
log 10 τS<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
−1<br />
−2<br />
−3<br />
gekoppelt<br />
(σ/σS, τS)krit<br />
−4<br />
0 0.5 1 σ/σS<br />
Abbildung 30: Phasendiagramm (Typ I). Die beiden Phasen sind durch die Kurve<br />
der kritischen Parameter entsprechend Gleichung (2-27) getrennt. Vorausgesetzt<br />
wurde, dass sich die Codebuchzentren während ihrer oszillierenden Bewegung<br />
nicht weit <strong>von</strong> einander entfernen.<br />
Approximation für sehr große τS<br />
Wenn das Verhältnis τS <strong>von</strong> System- zu typischer Lernzeitskala sehr groß ist, dann<br />
gelten die Näherungen, die zur Ableitung <strong>von</strong> (2-27) verwendet wurden, nicht mehr.<br />
Dies bedeutet, dass am oberen Teil der Kurve in Abb. 30 Korrekturen vorgenommen<br />
werden müssen. Bei großen τS-Werten wird die dynamische Kopplung so groß, dass sich<br />
die Codebuchzentren praktisch immer wieder am Zielpunkt versammeln können, auch<br />
wenn es zwischenzeitlich weit aufgespalten war. Dadurch ergibt sich die in Abb. 26c1<br />
gezeigte Situation. Das näher liegende Zentrum läuft schnell auf die Datenquelle zu<br />
und verdrängt das andere stark. Erst nach langer Zeit kommt das zweite ebenfalls dort<br />
an.<br />
Die passende Näherung für die Anfangsbedingung der Differentialgleichung (2-21) ist<br />
also, dass das erste Neuron bereits an der Quelle angekommen ist, während das andere<br />
noch etwa am Ort der alten Datenquelle sitzt, weil es stark verdrängt wird. Wie<br />
ungekoppelt