Wahrnehmungsbericht 2018
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Wien über die Kassentarifabschlüsse für <strong>2018</strong> bis 2020 sind ein voller Erfolg für die niedergelassenen<br />
Wiener Ärzte.<br />
Der Anstieg bis zu diesem Gipfelerfolg war schwierig und dauerte sechs Monate. Letztendlich<br />
haben sich die Strapazen von mehr als 60 Verhandlungsetappen mit der WGKK und der Stadt<br />
Wien im Winter und Frühling <strong>2018</strong> aber gelohnt und es konnte ein historisches Ergebnis erzielt<br />
werden. Historisch ist der Tarifabschluss schon deshalb, weil es erstmals gelungen ist, zwischen<br />
allen drei beteiligten Verhandlungspartnern – der Ärztekammer, der WGKK und der Stadt Wien<br />
– eine Einigung zu treffen, mit der alle zufrieden waren und die für den Gesundheitsstandort<br />
Wien ein Schritt in die richtige Richtung ist. Vor allem die vereinbarten Maßnahmen für die Mangelfächer<br />
Allgemeinmedizin und Kinder- und Jugendheilkunde sind von essenzieller Bedeutung.<br />
Bürokratische Entlastung und finanzielle Aufwertung zur Attraktivierung des Hausarztberufs<br />
sowie zur Stärkung der Primärversorgung waren die wichtigsten Ziele im Rahmen der Verhandlungen.<br />
Diese Ergebnisse werden den niedergelassenen Bereich in Wien wieder attraktiver machen,<br />
die wohnortnahe Versorgung verbessern, Spitalsambulanzen entlasten sowie eine<br />
zumindest dreijährige Planungssicherheit für alle niedergelassenen Ärzte bieten.<br />
Eine langjährige Forderung der WGKK, verpflichtend längere Öffnungszeiten für Allgemeinmedizinordinationen<br />
vertraglich vorzugeben, konnte bei den Verhandlungen von einer Verpflichtung<br />
in eine Freiwilligkeit umgewandelt werden – und dies sogar inkl. einer Bonuszahlung. Dies gilt<br />
für Ordinationen und Gruppenpraxen in der Allgemeinmedizin und Kinder- und Jugendheilkunde,<br />
die überdurchschnittlich versorgungswirksam sind und freiwillig zumindest 25 Stunden<br />
pro Wochen offenhalten. Der Bonus bewegt sich je nach Fach und Ordinationsgröße zwischen<br />
EUR 3,- und EUR 6,50 Zuzahlung pro Schein.<br />
Die wichtigsten Ergebnisse der Verhandlungen sind die besonders herausstechenden Erhöhungen<br />
der Honorare für Allgemeinmedizin und Kinder- und Jugendheilkunde von je 10 % pro Jahr von<br />
<strong>2018</strong> bis 2020. Diese beiden Fächer waren in der Vergangenheit gegenüber anderen Fächern<br />
finanziell schlechtergestellt.<br />
Generell liegt die Tariferhöhung für alle Fachgruppen über der prognostizierten Inflationsrate für<br />
die kommenden drei Jahre. Besonders erfreulich ist auch der Umstand, dass sich die Stadt Wien<br />
bereit erklärt hat, einen personenbezogenen Standortförderungsbetrag von EUR 44.000,- für<br />
die Vertragsordinationsgründung in den Fächern Kinder- und Jugendheilkunde für ganz Wien<br />
sowie Allgemeinmedizin in Wien 10. auszuzahlen. Fördermodelle gab es in der Vergangenheit<br />
in Österreich bereits – etwa die Unterstützung durch Gemeinden bei der Wohnungssuche, bei<br />
Anschaffungskosten für das Ordinationsinventar oder auch bei der Jobsuche für den Lebenspartner.<br />
Letztendlich werden zukünftig aufgrund des schon bestehenden Ärztemangels vermehrt<br />
solche Modelle angeboten werden müssen, um in Regionen oder Bezirken, in denen Ordinationen<br />
schwerer nachbesetzt werden können, die Primärversorgung durch niedergelassene Allgemeinmediziner<br />
und Fachärzte aufrechtzuerhalten.<br />
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WAHRNEHMUNGSBERICHT <strong>2018</strong>