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Wahrnehmungsbericht 2018

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Topthema<br />

DON’T SMOKE:<br />

Das erfolgreichste parteiunabhängige<br />

Volksbegehren Österreichs<br />

Unzureichender Jugend- und Arbeitnehmerschutz<br />

Gerade beim Jugendschutz ist es fraglich, ob die von der<br />

Bundesregierung beschlossenen Maßnahmen in Österreich<br />

wirklich greifen. Zwar dürfen Tabakwaren zukünftig erst an<br />

über 18-Jährige verkauft und von diesen geraucht werden,<br />

der Zugang zu Gastronomiebetrieben ist aber auch Personen<br />

unter 18 Jahren gestattet. Es ist daher unverständlich, dass<br />

Jugendliche, die selbst nicht rauchen dürf(t)en, in Gastronomiebetrieben<br />

sehr wohl durch Passivrauch anderer Raucher<br />

gesundheitlichen Gefahren direkt ausgesetzt sind. Gleichzeitig<br />

wird es für die Gastronomen schwierig, den Jugendschutz<br />

auch einzuhalten. Der Ausschank von Alkohol an<br />

Minderjährige kann durch den Lokalinhaber mittels Ausweiskontrolle<br />

bei der Bestellung kontrolliert werden. Für Gastronomen<br />

unzumutbar ist aber eine verpflichtende Ausweiskontrolle<br />

rauchender Gäste.<br />

Werbliche Begleitmaßnahmen,<br />

getragen vom DON’T SMOKE-Icon,<br />

unterstützen die Initiative auf<br />

Plakaten, Flyern, Anzeigen, Straßenbahnen,<br />

T-Shirts, aber vor allem durch die<br />

Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Was in der Diskussion rund um den Nichtraucherschutz oft<br />

vernachlässigt wird, ist der Schutz der Arbeitnehmer. Studien<br />

belegen, dass Tabakrauch in Innenräumen zu einer massiven<br />

Belastung der Innenraumluft mit Schadstoffen und somit zu<br />

einem relevanten Gesundheitsrisiko führt. Bereits sehr geringe<br />

Mengen an Tabakrauchbestandteilen ergeben signifikant<br />

erhöhte gesundheitliche – vor allem kardiovaskuläre –<br />

Risiken. Dies hat auch eine im Frühjahr <strong>2018</strong> veröffentlichte<br />

Studie der Initiative „Ärztinnen und Ärzte für eine gesunde<br />

Umwelt ÄGU“ und der „Initiative für gesunden Wettbewerb<br />

in der Gastronomie“ belegt, in der die Raumluft in Wiener<br />

Gastronomiebetrieben auf Feinststaub untersucht wurde.<br />

Was in Raucherbereichen zu erwarten war, zeigte sich auch<br />

in Nichtraucherbereichen, nämlich stark erhöhte Konzentrationen<br />

an Feinststaub. Die Messungen ergaben, dass in<br />

nahezu allen untersuchten Objekten (sowohl bei permanent<br />

geöffneten bzw. nicht vorhandenen als auch bei geschlossenen,<br />

nur fallweise geöffneten Türen) bedingt durch die Luftströmungen<br />

ein signifikanter Übertritt von Feinststaub vom<br />

Raucher- in den Nichtraucherbereich stattfand.<br />

WAHRNEHMUNGSBERICHT <strong>2018</strong> 12

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