Wahrnehmungsbericht 2018
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Umfrage standen u.a. die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen beim ärztlichen Arbeitsaufwand,<br />
die Berücksichtigung der ärztlichen Ausbildung sowie die damit verbundene Qualität<br />
der Patientenversorgung.<br />
Insgesamt wurden 4.494 Kollegen elektronisch und anonym in den Spitälern des Krankenanstaltenverbunds<br />
der Stadt Wien (KAV), den Ordensspitälern und den Wiener Privatkrankenanstalten<br />
befragt. Spitalsärzte im AKH wurden im Vorfeld separat befragt. Die Rücklaufquote betrug<br />
33 % (1.481 Ärzte). Davon entfielen allein 78 % auf die Spitäler des KAV, das sind fast 40 %<br />
aller dort befragten Ärzte.<br />
3.190 KAV-Ärzte<br />
zu Befragung eingeladen<br />
1.214 Fragebögen<br />
beantwortet<br />
38,1 % Rücklauf<br />
1.304 andere Spitalsärzte<br />
zu Befragung eingeladen<br />
267 Fragebögen<br />
beantwortet<br />
20,5 % Rücklauf<br />
Insgesamt 4.494 Spitalsärzte<br />
zur Umfrage eingeladen<br />
1.481 Fragebögen<br />
beantwortet<br />
33 % Rücklauf<br />
Hier die wichtigsten Ergebnisse: Im Rahmen der KA-AZG-Thematik wurden die Arbeit und der<br />
Einsatz der Ärztekammer als Interessen- und Standesvertretung der Ärzteschaft positiv bewertet.<br />
So fühlen sich 72 % der Spitalsärzte durch die Ärztekammer hinsichtlich Arbeitszeitthemen<br />
ausreichend informiert. Zwei Drittel (66 %) empfinden sogar, dass sich ihre Situation seit den<br />
Demonstrationen im Herbst 2016 hinsichtlich Arbeitszeit verbessert hat.<br />
Trotzdem hat die Umfrage auch diesmal wieder Missstände aufgezeigt. Ca. neun von zehn Ärzten<br />
im KAV (86 %) gaben an, Nachtdienste zu leisten. In anderen Krankenanstalten sind das nur drei<br />
von vier (74 %). Lediglich 40 % der Kollegenschaft gaben an, den Nachdienst auch rechtzeitig<br />
verlassen zu können. Die Ergebnisse unterscheiden sich dabei kaum nach Alter, Geschlecht und<br />
Arbeitgeber – es betrifft also den KAV und andere Spitäler gleichermaßen. Mehr als ein Viertel<br />
(27 %) der KAV-Ärzte muss zumindest einmal pro Monat oder öfter nach den Nachtdiensten im<br />
Spital bleiben. Großteils fällt bis zu einer Stunde mehr Zeitaufwand an. Die drei Hauptgründe<br />
sind Dienstübergaben (38 %), administrative Tätigkeiten (28 %) und die Patientenversorgung (26 %).<br />
Noch dramatischer ist die Situation in den Spitälern tagsüber: Nur jeder neunte Arzt kann nach<br />
dem geleisteten Tagdienst die Arbeit immer zeitgerecht verlassen, der Großteil muss länger bleiben<br />
(89 % im KAV, 88 % in anderen Krankenanstalten). Jüngere Ärzte bleiben tendenziell länger<br />
in der Arbeit als ihre älteren Kollegen. Mehr als ein Viertel der Spitalsärzte im KAV (27 %) muss<br />
mehrmals pro Woche bis zu einer Stunde, maximal zwei Stunden länger im Dienst bleiben.<br />
71 WAHRNEHMUNGSBERICHT <strong>2018</strong>