ECHO Top500 2022
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TOP 500 | WIRTSCHAFT<br />
Unabhängigkeit von<br />
Gas ist möglich!<br />
Industrie. Die Tiroler Industrie ringt mit massiven Herausforderungen, die die<br />
Branche verändern. Teuerungen, Energieprobleme, Lieferketten und Mitarbeitermangel<br />
setzen den Betrieben zu, wie Branchenobmann Max Kloger weiß.<br />
Gegenwärtig zählt die Tiroler Industrie<br />
430 Betriebe und 40.600<br />
Beschäftigte, unter ihnen 1.300<br />
Lehrlinge in über 60 unterschiedlichen<br />
Lehrberufen. 2020 erwirtschaftete die Tiroler<br />
Industrie ein Produktionsvolumen von<br />
elf Milliarden Euro. Sie ist treibende Kraft<br />
der Tiroler Wirtschaft und zugleich eine der<br />
energieintensivsten Branchen überhaupt.<br />
Aktuell sieht sich die Tiroler Industrie mit<br />
erheblichen Herausforderungen konfrontiert,<br />
die die Branche nachhaltig verändern<br />
werden. Fach- und Arbeitskräftemangel,<br />
Teuerungen, insbesondere im Energiebereich,<br />
sowie unterbrochene Lieferketten,<br />
die Produktionsabläufe stören, sorgen für<br />
Kopfzerbrechen in den Tiroler Betrieben,<br />
die sich nichts sehnlicher wünschen<br />
als Klarheit seitens des Bundes, wie Max<br />
Kloger, Geschäftsführer der Tiroler Rohre<br />
GmbH und Spartenobmann der Industrie<br />
in der Tiroler Wirtschaftskammer, erzählt.<br />
„Wie alle Branchen ist die Tiroler Industrie<br />
angesichts der vergangenen Jahre krisengebeutelt.<br />
Vorauszuplanen ist für die einzelnen<br />
Unternehmen immer schwieriger, wenn<br />
nicht beinahe unmöglich geworden. Wir<br />
brauchen darum seitens des Bundes eine<br />
klare Strategie, die auch den Worst Case,<br />
d. h. einen totalen Gaslieferstopp seitens<br />
Russlands, in Betracht zieht. Gerade in Krisenzeiten<br />
dürfen die Betriebe nicht im Stich<br />
gelassen, sondern müssen durch professionelles<br />
Krisenmanagement wo es nur geht<br />
unterstützt werden, um diese gravierenden<br />
Herausforderungen zu meistern.“<br />
Max Kloger: „Es muss einen<br />
politischen Eingriff in<br />
die Energiepreise geben,<br />
sonst kommt es zu einem<br />
Desaster!“<br />
UNBEZAHLBARE ENERGIE<br />
Gas kostet die Tiroler Industriebetriebe im<br />
Moment zehn Mal mehr als vor der Teuerung,<br />
Tendenz nicht absehbar. Für die Tiroler<br />
Rohre GmbH bedeutet dies Mehrkosten<br />
bei Gas und Strom in Millionenhöhe. Die<br />
Situation ist für viele Unternehmen existenzbedrohend.<br />
Zahlreiche Betriebe können die<br />
Teuerungen nicht finanzieren und müssen<br />
mitunter ihre Produktion einstellen. Die Margen<br />
sind angesichts der Umstände vielerorts<br />
ins Negative umgeschlagen. Angeheizt wird<br />
die Krisenstimmung noch durch die steigenden<br />
Rohstoffpreise für Stahl, Aluminium,<br />
Kohle, Nickel, Schrott usw., die ebenfalls allesamt<br />
durch die Decke gehen. Preisgarantien<br />
seitens der Lieferanten sind kaum noch zu bekommen.<br />
„Während man im privaten Bereich<br />
einen gewissen Schutz hat, die Preisanstiege<br />
wesentlich niedriger sind, bekommt die Indus-<br />
Fotos:TRM<br />
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