ECHO Top500 2022
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Wasserstoff – ein wichtiger<br />
Baustein der Energiewende<br />
Wasserstoff gilt als Energieträger der Zukunft. Er ist nahezu unbegrenzt verfügbar, sauber<br />
in der Verwendung und klimaneutral herstellbar. Außerdem lässt sich Wasserstoff vielfältig<br />
anwenden, z. B. als Treibstoff oder Energieträger für Antriebe, Rohstoff in der Industrie oder<br />
Speicherungsmedium. Dies macht ihn unentbehrlich, um die Dekarbonisierung unseres<br />
Wirtschaftssystems voranzutreiben und die Energiewende zu schaffen.<br />
Unser Klima erhitzt sich immer<br />
schneller, Naturkatastrophen und<br />
lebensfeindliche Zustände sind<br />
die Folge. Hauptverantwortlich dafür ist das<br />
Kohlenstoffdioxid (CO 2 ), welches seit der<br />
Industrialisierung im beginnenden 20. Jahrhundert<br />
in die Erdatmosphäre geblasen wird.<br />
Um die Erde auch für kommende Generationen<br />
lebenswert zu erhalten, bedarf es einer<br />
umfassenden Energiewende.<br />
Um die Klimaziele des Abkommens von<br />
Paris aus dem Jahr 2015 zu erreichen, hat<br />
sich Österreich verpflichtet, seinen Ausstoß<br />
an Treibhausgasen bis 2030 um 40 Prozent<br />
gegenüber 2005 zu senken. Im gesamten EU-<br />
Raum soll bis 2050 überhaupt Klimaneutralität<br />
hergestellt werden. Dies bedeutet, dass nur<br />
noch so viel Kohlenstoff in die Atmosphäre<br />
So wird Wasserstoff erzeugt<br />
Wasserstoff ist das häufigste Element in unserem Universum, allerdings kommt er nur in gebundener<br />
Form in chemischen Verbindungen vor. Um ihn nutzen zu können, muss er mithilfe von Energie aus<br />
wasserstoffreichen Ausgangsstoffen abgespalten werden.<br />
Solche Ausgangsstoffe sind z. B. Erdgas, Erdöl, Biomasse oder Wasser. Um Wasserstoff zu erhalten,<br />
müssen diese mittels chemischer, elektrischer, thermischer oder solarer Energie getrennt werden. Dabei<br />
entsteht sogenannter grauer, blauer, grüner oder türkiser Wasserstoff. Die verwendeten Verfahren<br />
unterscheiden sich v. a. hinsichtlich ihrer Umwelt- und Energiebilanz. Hier eine Übersicht:<br />
• Grauer Wasserstoff: Wird aus fossilen Energieträgern oder unter Einsatz fossiler Energie gewonnen.<br />
Als Nebenprodukt entsteht dabei CO 2.<br />
• Blauer Wasserstoff: Wird gleich erzeugt wie grauer. Das entstehende CO 2 wird allerdings direkt im<br />
Produktionsprozess abgefangen und gelangt nicht in die Erdatmosphäre.<br />
• Türkiser Wasserstoff: Wird aus Methan gewonnen. Als Nebenprodukt entsteht statt CO 2 fester<br />
Kohlenstoff. Kommen zur Gewinnung nur erneuerbare Energien zum Einsatz, gilt türkiser Wasserstoff<br />
als CO 2-neutral.<br />
• Grüner Wasserstoff: Entsteht, wenn Wasser mittels Elektrolyse in Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt<br />
wird und für den Prozess ausschließlich Energie aus erneuerbaren Energieträgern verwendet wird.<br />
Im Rahmen der Energiewende liegt der Fokus primär auf grünem Wasserstoff.<br />
abgegeben werden darf, wie durch die Aufnahme<br />
von CO 2 in natürlichen Kohlenstoff-<br />
Senken ausgeglichen werden kann.<br />
Cluster Hydrogen Austria<br />
bündelt Österreichs<br />
H 2-Kompetenzen<br />
Wasserstoff gilt als wirksame Lösung, um die<br />
Treibhausgas-Emissionen in schwer zu dekarbonisierenden<br />
Sektoren zu verringern. Dies<br />
trifft vor allem auf Bereiche zu, in denen eine direkte<br />
Elektrifizierung nur schwer oder gar nicht<br />
möglich ist. Beispiele dafür sind Industriezweige<br />
wie die Stahlerzeugung oder der Schwerlastverkehr.<br />
Wasserstoff als Energieträger würde auch<br />
den Transport erneuerbarer Energie über große<br />
Entfernungen und die Speicherung großer Energiemengen<br />
ermöglichen.<br />
Österreichische Unternehmen und Forschungseinrichtungen<br />
verfügen über enorme<br />
Fotos: Standortagentur Tirol, MPREIS (ProMedia)