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ECHO Top500 2022

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Armin Schwarz, Viktoria Moosmayr und Mario Angerer.<br />

sam ist jedoch eher, neue Prozesse zu etablieren<br />

und anschließend passende Maßnahmen zu<br />

finden. So vermeidet man teure Experimente,<br />

welche zwar in den sozialen Netzwerken gut<br />

aussehen, sich in qualitativen Bewerberzahlen<br />

aber nicht widerspiegeln.<br />

Armin Schwarz: Die richtige Strategie zur<br />

Akquise von Mitarbeitern der Generation Z<br />

schafft einen wertvollen Wettbewerbsvorteil.<br />

Wir passen ständig die Personalsuche individuell<br />

an die verschiedenen Generationen an und<br />

unsere Kunden profitieren davon. Eine Beratung<br />

durch Experten kann hilfreich sein, um in<br />

einer Arbeitswelt, die inzwischen vier Generationen<br />

mit unterschiedlichen Ansprüchen erfasst,<br />

den optimalen Weg zu finden. Da beraten wir<br />

unsere Kunden tagtäglich und lernen gemeinsam<br />

dazu.<br />

Die Digitalisierung zeigt auf eindrucksvolle<br />

Weise, wie schnell sich Dinge ändern und wie<br />

rasch neue Chancen und Möglichkeiten entstehen.<br />

Doch auch diese Bewegung zieht weiter<br />

und irgendwann am Einzelnen vorbei, wenn<br />

er nicht Schritt hält. Wer glaubt, dass dies nur<br />

ein Trend ist und es bald wieder so ist wie vor<br />

einiger Zeit, wird enttäuscht werden, weil allein<br />

durch die demografische Veränderung wird es<br />

kein Zurück in die Vergangenheit geben.<br />

Viktoria Moosmayr: Arbeiten im digitalen<br />

Zeitalter schürt aber auch Ängste, weil viele<br />

ist es nicht länger getan. Authentizität ist bei<br />

den Themen Gleichberechtigung, Vielfalt und<br />

Inklusion der Schlüssel. Ein Vortäuschen von<br />

„Multi-Kulti“ werden Bewerber immer seltener<br />

verzeihen. Wenn sie als Arbeitgeber die Themen<br />

Gleichberechtigung, Vielfalt und Inklusion<br />

ernst nehmen, und das sollten Sie, werden Sie<br />

nicht darum herumkommen, konkret daran zu<br />

arbeiten. Talente achten schon bei der Stellenausschreibung<br />

auf Anzeichen, wie ernst es das<br />

Unternehmen mit Gleichberechtigung und<br />

Diversität nimmt.<br />

Mario Angerer: Talente betrachten übrigens<br />

nicht nur die Stellenausschreibungen genau. In<br />

Vorstellungsgesprächen richten sie ihr Augenmerk<br />

zunehmend auch auf die Recruiter. Wie<br />

(kultur-)sensibel treten sie auf ? Wie sehr gelingt<br />

es ihnen, Unternehmenskultur und -werte zu<br />

vermitteln? Recruitern kommt mehr als früher<br />

die Rolle der „Story-Teller“ zu. Waren Fähigkeiten<br />

wie Kommunikationsgeschick und Beziehungsaufbau<br />

bei Personalern schon immer<br />

gefragt, so wird diesen Kompetenzen künftig<br />

eine noch essenziellere Bedeutung zukommen:<br />

Recruiter in der Vertriebsrolle.<br />

„Mit der sogenannten Generation Z betreten<br />

junge Menschen den Arbeitsmarkt, die ganz<br />

andere Werte und Erwartungen haben als ihre<br />

Vorgänger.“<br />

Viktoria Moosmayr, Prokuristin conSALT<br />

<strong>ECHO</strong>: Was sind die größten Herausforderungen<br />

bei der Umsetzung von New Work in<br />

den Unternehmen?<br />

Mario Angerer: New Work meint ja nicht<br />

nur, dass man mit der neuesten Technik arbeitet,<br />

sondern auch, dass Arbeiten flexibler wird.<br />

Das Loslösen von starren Dienstplänen und<br />

strengen Kernarbeitszeiten tragen dem Ruf<br />

nach mehr Flexibilität Rechnung. Auch Projekte<br />

werden flexibler und sind nicht mehr so streng<br />

von A bis Z durchgeplant. Sowohl für Arbeitnehmer<br />

als auch für Arbeitgeber wird es immer<br />

wichtiger, offen zu sein für neue Möglichkeiten.<br />

Zum Beispiel agile Methoden zu erlernen und<br />

deren Vorteile zu nutzen, ist heute längst nicht<br />

mehr ein nettes Goodie, das man sich mal ansehen<br />

könnte, sondern das Eintrittsticket in eine<br />

wettbewerbsfähige Zukunft am Markt. Denn<br />

in einer sich immer schneller verändernden<br />

Arbeitswelt sind agile Kenntnisse maßgeblich.<br />

Armin Schwarz: New Work ist aber auch<br />

kein Status quo, sondern immer in Bewegung.<br />

Menschen Unsicherheiten in sich tragen, was<br />

New Work konkret für sie bedeutet. Doch diese<br />

neue Arbeitswelt ist durchwegs als Chance<br />

zu verstehen. Denn auch wenn es wichtiger<br />

wird, sein Wissen aktuell zu halten und mit den<br />

Neuerungen zu gehen, bietet New Work ganz<br />

konkret die Chance auf die berufliche Verwirklichung,<br />

wie sie nie zuvor gegeben war.<br />

<strong>ECHO</strong>: Wie hat die Pandemie das Recruiting<br />

verändert und welche Maßnahmen haben sich<br />

etabliert?<br />

Viktoria Moosmayr: Soziale Aspekte und<br />

Probleme werden zunehmend bewusster von<br />

der Gesellschaft wahrgenommen. So achten<br />

auch Bewerber verstärkt darauf, wie sich Unternehmen<br />

zu Themen wie Gleichberechtigung,<br />

Vielfalt und Inklusion positionieren. Mit vereinzelten<br />

Lippenbekenntnissen auf der eigenen<br />

Website zu unterstütztem sozialem Engagement<br />

Armin Schwarz: Unternehmen, die ihre<br />

Stellenanzeigen heute ausschließlich auf den<br />

gängigen Online-Jobbörsen platzieren, finden<br />

sich zunehmend in einem „Hope & Pray“-<br />

Modus, Hoffen und Beten, dass geeignete Jobsuchende<br />

die Stellenanzeige finden, lesen, sich<br />

angesprochen fühlen und sich schlussendlich<br />

auch bewerben. Unternehmen sind daher gut<br />

beraten, sich <strong>2022</strong> verstärkt mit dem Thema<br />

Social Media Recruiting auseinanderzusetzen.<br />

Damit ist im weitesten Sinne das Nutzen von<br />

Social-Media-Kanälen zur Talentansprache<br />

gemeint. Das Active Sourcing und das Performance<br />

Recruiting sind derzeit ein entscheidender<br />

Erfolgsfaktor. Bei beidem geht es darum,<br />

mit zielgerichteten Maßnahmen insbesondere<br />

passiv oder latent Stellensuchende auf sich aufmerksam<br />

zu machen, die bei klassischen Stellenanzeigen<br />

durchs Raster fallen, da sie eben nicht<br />

aktiv suchen.

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