ECHO Top500 2022

unserer Wirtschaftet, kostet Arbeitsplätze
und schadet auch dem Klima. Lieber
bei uns unter kontrollierten Bedingungen
Kompromisse eingehen, als mit sturen und
schwer umsetzbaren Vorgaben die Industrie
aus Europa zu vertreiben. Die Dekarbonisierung
darf nicht zur Deindustrialisierung
Europas führen. Dieser dringende Appell
richtet sich vor allem an den Bund, aber
auch an die EU.
Fotos: Irene Ascher
ECHO: Wir sind an einem Punkt angelangt,
wo man nicht mehr von einem Fachkräftemangel
sprechen kann, sondern von
einem Arbeitskräftemangel. Welche Maßnahmen
sind aus der Sicht der Industrie
notwendig, um die Situation zu verbessern?
Swarovski: Auch wenn wir einen Konjunkturabschwung
zu befürchten haben
und sich das auf die Zahl der Beschäftigten
auswirken wird, bleibt das Problem der
mangelnden Arbeitskräfte und wird uns in
Zukunft weiter fordern. Die Gründe sind
vielschichtig. Da ist einmal die Demografie
mit den vielen geburtenschwachen Jahrgängen,
die wir nicht ändern können. Wir müssen
also dafür sorgen, dass möglichst viele
Menschen motiviert werden, möglichst
lang einer Beschäftigung nachzugehen. Dafür
braucht es entsprechende Anpassungen
in unserem Sozial- und Steuersystem. Den
arbeitenden Menschen muss mehr von ihrem
Gehalt bleiben. Wenn junge Menschen
keine Perspektive haben, sich mit ihrer Arbeit
etwas zu schaffen, etwa eine Wohnung
oder ein Haus, dann arbeiten sie lieber in
Teilzeit. Und wenn zwischen Arbeitslosig-
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