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ECHO Top500 2022

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ihrem eigenen Denken im Unternehmen. Ein<br />

Gießkannenprinzip oder einen Wettlauf und<br />

Wettbewerb von Unterstützungen nach dem<br />

Motto „Koste es, was es wolle“ ist dem Schweizer<br />

völlig fremd, ja sogar mehr als unverständlich.<br />

Sie sind sich sehr bewusst, dass irgendjemand<br />

das zurückbezahlen müsste und wollen<br />

weder sich noch nachfolgende Generationen<br />

mit dieser Hypothek belasten.<br />

<strong>ECHO</strong>: Welche Auswirkungen werden steigende<br />

Zinsen auf Tiroler Unternehmen und<br />

Haushalte haben?<br />

Schneider: Für Betriebe sind wir nach wie vor<br />

auf einem Niveau und in einem Bereich, wo der<br />

Zinsanstieg keine besondere Einflussgröße darstellen<br />

wird, da die Finanzierungskosten beim<br />

Gros der Betriebe nur einen ganz geringen Teil<br />

der Aufwendungen ausmachen. Zudem haben<br />

länger bestehende Unternehmen schon Phasen<br />

mit deutlich höheren Zinsniveaus erlebt.<br />

Haushalte haben die Zinsveränderung bei den<br />

Krediten sehr schnell zu spüren bekommen<br />

„Die Preise haben schon im<br />

Vorjahr aufgrund von Nachholeffekten<br />

und höherem<br />

Konsum nach der Pandemie<br />

anzuziehen begonnen.“<br />

<br />

Armin Schneider<br />

und werden sich bald mit noch höheren Zinsen<br />

auseinandersetzen müssen. Die Einlagenseite<br />

hinkt da erfahrungsgemäß leider immer etwas<br />

hinterher.<br />

<strong>ECHO</strong>: Wie reagieren die Tiroler auf die Inflation?<br />

Wird mehr gespart?<br />

Schneider: Ganz aktuelle Zahlen sind nicht<br />

verfügbar. Aber in den letzten fünf Jahren (von<br />

Ende 2017 bis Mitte <strong>2022</strong>) sind die Einlagen<br />

inländischer Nichtbanken bei den Tiroler<br />

Banken um ein Drittel von 25,2 auf knapp 33<br />

Milliarden Euro angewachsen, wobei sich das<br />

Wachstum 2021 verlangsamt hat. Der Grund<br />

wird in einem Entsparen und einem Nachholen<br />

des Konsums und der Reisen liegen. Zudem<br />

haben sich die Menschen in der Pandemie<br />

mehr Zeit für Geldfragen genommen und auch<br />

bedingt durch die Nullzinsen nach attraktiveren<br />

Veranlagungsformen gesucht. Auch für <strong>2022</strong><br />

wird sich dieser Trend fortsetzen, weil es die<br />

stark anziehenden Preise manchem sicherlich<br />

schwerer machen werden, Geld auf die Seite zu<br />

legen, und teilweise sogar Reserven verwendet<br />

werden müssen. Der größte Anteil der Einlagen<br />

entfällt übrigens auf die privaten Haushalte, die<br />

ihren Bestand seit Ende 2017 von 17,5 auf 23<br />

Milliarden erhöht haben. Der Sparfuchs ist also<br />

in Tirol keine aussterbende Spezies.<br />

<strong>ECHO</strong>: Wie verlief die Kreditentwicklung in<br />

Tirol und wird sich daran etwas ändern?<br />

Schneider: Bei den Tiroler Banken gab es ein<br />

über die Jahre sehr kontinuierliches Wachstum<br />

zwischen fünf und sieben Prozent und die<br />

Ausleihungen stiegen seit Ende 2017 von 29,2<br />

auf fast 37 Milliarden Euro. Der Bestand geht<br />

je zur Hälfte auf Unternehmen und private<br />

Haushalte, wobei die Unternehmen mit ihren<br />

Wachstumsraten etwas über dem Schnitt lagen.<br />

Die Gründe dürften sehr unterschiedlich sein<br />

Kultur öffnet uns<br />

die Augen.<br />

Kultur ist systemrelevant. Darum fördert die Wiener Städtische<br />

künstlerische Vielfalt und den kulturellen Dialog mit KünstlerInnen,<br />

KundInnen und Unternehmen.<br />

#einesorgeweniger<br />

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