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PDF / 53,9 MB - Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft

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4 Ressourcennutzung, Umwelt-/Naturschutz<br />

4.1 Landwirtschaftliche Nutzung von Moorflächen in<br />

Deutschland – Agricultural use of organic soils in Germany<br />

Birgit Laggner, Heike Nitsch, Bernhard Osterburg, Norbert Röder<br />

Die Treibhausgas(THG)-Emissionen der deutschen Landwirtschaft<br />

stammen zu etwa 37 % aus CO 2 -Emissionen aus der Torfmineralisierung<br />

in Folge der Entwässerung von Mooren <strong>für</strong> die landwirtschaftliche<br />

Nutzung. Moore machen aber nur einen geringen<br />

Flächenanteil an der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche<br />

(LF) in Deutschland aus. Eine Wiedervernässung solcher Flächen<br />

ist im Bereich Landwirtschaft die Klimaschutzmaßnahme mit dem<br />

größten THG-Minderungspotenzial pro Hektar. In dem am Institut<br />

<strong>für</strong> Ländliche Räume durchgeführten Projekt „Methodenentwicklung<br />

<strong>für</strong> die Landnutzungsanalyse <strong>und</strong> zur Abbildung <strong>und</strong><br />

Bewertung von Maßnahmen zur Minderung von Treibhausgasemissionen<br />

im Agrarsektor“ bildet daher die heutige, landwirtschaftliche<br />

Nutzung von Moorflächen einen Arbeitsschwerpunkt.<br />

Die Durchführung des Projektes erfolgt in enger Abstimmung mit<br />

dem vTI-Institut <strong>für</strong> Agrarrelevante Klimaforschung.<br />

Viehbesatz (GV / ha)<br />

2,00<br />

1,75<br />

1,50<br />

1,25<br />

1,00<br />

0,75<br />

0,50<br />

0,25<br />

0,00<br />

1999<br />

2003<br />

2007<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

Anteil der LF auf Mooren an der Gesamt-LF der Gemeinde<br />

Quelle: Eigene Darstellung auf Gr<strong>und</strong>lage des BASIS-DLM (2007) (Topographische Karte),<br />

der Geologischen Übersichtskarte (GÜK 200) <strong>und</strong> Daten der Agrarstrukturerhebungen<br />

1999, 2003 <strong>und</strong> 2007 (Forschungsdatenzentren der Statistischen Ämter des B<strong>und</strong>es <strong>und</strong><br />

der Länder).<br />

Abb. 4: Viehbesatz nach Anteil der LF auf Mooren an der Gesamt-<br />

LF der Gemeinde in den Jahren 1999, 2003 <strong>und</strong> 2007 – Livestock<br />

density as a function of the proportion of agricultural area on organic<br />

soils compared to the total agricultural area at community-level<br />

Das Projekt soll dazu beitragen, Methoden der Datenaufbereitung<br />

<strong>und</strong> Auswertung <strong>für</strong> die Emissionsberichterstattung des B<strong>und</strong>es<br />

<strong>für</strong> die Landwirtschaft <strong>und</strong> den Bereich Landnutzung <strong>und</strong> Landnutzungsänderung<br />

zur Verfügung zu stellen. Weiterhin sollen<br />

verschiedene THG-Minderungsmaßnahmen anhand ihrer Minderungspotenziale,<br />

Kosten <strong>und</strong> ökonomischer <strong>und</strong> ökologischer<br />

Wirkungen <strong>und</strong> Zielkonflikte bewertet <strong>und</strong> Projektionen <strong>für</strong> die<br />

künftig zu erwartenden THG-Emissionen erarbeitet werden.<br />

Für die Entwicklungsarbeiten wird eine räumlich hoch aufgelöste<br />

<strong>und</strong> thematisch differenzierte Darstellung der <strong>für</strong> die Emissionen<br />

relevanten Landnutzungen <strong>und</strong> Produktionsverfahren<br />

angestrebt, um Zusammenhänge zwischen natürlichen Standortbedingungen,<br />

Produktionsverfahren, der Agrarstruktur <strong>und</strong><br />

Bericht des Instituts <strong>für</strong> Ländliche Räume (LR)<br />

Landnutzungsänderungen zu analysieren. Abb. 4 gibt ein Beispiel<br />

<strong>für</strong> erste Ergebnisse. Angesichts der überdurchschnittlichen<br />

Viehbesatzdichten in Regionen mit hohem Anteil landwirtschaftlich<br />

genutzter Moorböden an der LF ist mit erheblichen Flächennutzungskonflikten<br />

zu rechnen, wenn Moorflächen im Sinne des<br />

Klimaschutzes renaturiert werden sollen.<br />

4.2 Berichtsmodul „Landwirtschaft <strong>und</strong> Umwelt“ in den<br />

Umweltökonomischen Gesamtrechnungen – Report module<br />

„agriculture and environment“ for the national environmental-economic<br />

accounts<br />

Bernhard Osterburg, Thomas Schmidt<br />

Die Umweltökonomischen Gesamtrechnungen (UGR) beschreiben<br />

die Wechselwirkungen zwischen wirtschaftlichen Aktivitäten<br />

<strong>und</strong> der Natur. Im Berichtsmodul „Landwirtschaft <strong>und</strong><br />

Umwelt“ werden mit Hilfe des Agrarsektormodells RAUMIS die<br />

ökonomischen Angaben der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung<br />

mit physischen Werten zum Material- <strong>und</strong> Energiefluss<br />

sowie zur Flächennutzung verknüpft. Der Ressourcenverbrauch<br />

<strong>und</strong> die produktionsbedingten Emissionen werden dabei in einen<br />

direkten Bezug zu landwirtschaftlichen Endprodukten wie<br />

Milch, Fleisch <strong>und</strong> Getreide gebracht.<br />

Ziel dieser Ex-post-Analyse ist es, die gesamten Umweltbelastungen<br />

des deutschen Agrarsektors inklusive Vorleistungen zu beziffern<br />

<strong>und</strong> langfristige Trends aufzuzeigen. Das daraus entstehende Gesamtbild<br />

der Stoffflüsse im Agrarbereich, gekoppelt mit monetären<br />

Größen wie Produktionswerten <strong>und</strong> Wertschöpfung, wird in den<br />

gesamtwirtschaftlichen Kontext der UGR eingeb<strong>und</strong>en.<br />

3,5<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

0,0<br />

Arbeit<br />

[10 h/t]<br />

Quelle: Eigene Darstellung.<br />

1995 1999 2003 2007<br />

CO 2 äqu<br />

[t/t]<br />

andere Sektoren<br />

Agrarsektor<br />

Fläche<br />

[0,1 ha/t]<br />

Energie<br />

[MJ/t]<br />

Abb. 5: Ressourcennutzung <strong>und</strong> Emissionen der Milchproduktion im deutschen<br />

Agrarsektor <strong>und</strong> von landwirtschaftlichen Betriebsmitteln (andere<br />

Sektoren) in den Jahren 1995, 1999, 2003 <strong>und</strong> 2007 – Resource use and<br />

emissions of the milk production in the German agricultural sector and from<br />

agricultural inputs (other sectors) in 1995, 1999, 2003 and 2007<br />

Abb. 5 zeigt exemplarisch die Ergebnisse <strong>für</strong> die Produktion von<br />

einer Tonne Milch zwischen 1995 <strong>und</strong> 2007, differenziert nach<br />

Arbeitseinsatz, Treibhausgasemissionen als CO 2 -Äquivalente, Flächenanspruch<br />

<strong>und</strong> Energieverbrauch. In den ersten vier Säulen<br />

zur Arbeit ist eine kontinuierliche Abnahme des Arbeitseinsatzes<br />

je produzierte Einheit zu erkennen, d. h. die Arbeitsproduktivität<br />

stieg signifikant an, während Emissionen, Flächennutzung <strong>und</strong><br />

Energieeinsatz nur einen leicht positiven Trend aufwiesen. Der<br />

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