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PDF / 53,9 MB - Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft

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3.2 Entwicklung der Produktion von Ferkeln <strong>und</strong> Mastschweinen<br />

in Deutschland – Development of piglet production<br />

and pig fattening in Germany<br />

Gerhard Haxsen<br />

Ferkelerzeugung <strong>und</strong> Schweinemast haben sich in Deutschland<br />

regional unterschiedlich entwickelt, was je nach Region zu Überschüssen<br />

oder Defiziten in der Versorgung mit Ferkeln führte. Da<br />

über deren Umfang keine empirischen Angaben vorliegen, wurde<br />

die regionale Versorgung mit Ferkeln anhand der regelmäßigen<br />

statistischen Erhebungen über den Viehbestand kalkuliert.<br />

Die Überschüsse der Gebiete mit Ferkelüberhang in Süd- <strong>und</strong><br />

Ostdeutschland reichen nicht, um den Zuschussbedarf der<br />

nordwestdeutschen Veredlungstandorte auszugleichen. Importe<br />

aus Dänemark <strong>und</strong> den Niederlanden tragen zunehmend<br />

zur Versorgung bei. Die Bilanzrechnungen unter Einbeziehung<br />

der Niederlande <strong>und</strong> Dänemarks machen deutlich, dass <strong>für</strong><br />

die niederländischen Anbieter die Distanz zu den Abnehmern<br />

in Nordwestdeutschland kürzer ist als <strong>für</strong> die Mitbewerber aus<br />

Süd- oder Ostdeutschland. Dänemark weist dagegen die größten<br />

Überschüsse in Mittel- <strong>und</strong> Nordjütland auf. Von dort ist der<br />

Weg zu den meisten Abnehmern weiter als <strong>für</strong> Ferkellieferungen<br />

innerhalb der B<strong>und</strong>esrepublik. Dennoch kamen 2009 mehr als<br />

drei Millionen Ferkel aus Norddänemark nach Deutschland.<br />

Ein Vergleich der Produktionskosten zeigt, dass die Wettbewerbsvorteile<br />

der dänischen <strong>und</strong> niederländischen Ferkelerzeuger<br />

aus besseren biologischen Leistungen <strong>und</strong> der Nutzung von<br />

Kostendegressionseffekten durch größerer Betriebe resultieren.<br />

Hinzu kommt, dass es dort einfacher ist, größere <strong>und</strong> zudem homogene<br />

Partien mit 200 <strong>und</strong> mehr Ferkeln zusammenzustellen.<br />

3.3 Anpassungsmöglichkeiten der deutschen Rindermastbetriebe<br />

an die Liberalisierung der Agrarmärkte – Possible<br />

ways of adjustment for German beef fattening holdings to liberalized<br />

agricultural markets<br />

Claus Deblitz, Daniel Brüggemann<br />

Zur Frage, ob <strong>und</strong> wie sich die Rindermast in Deutschland an liberalisierte<br />

Preisbedingungen anpassen kann, wurde der Datensatz<br />

eines typischen westfälischen Fleckviehmästers genau unter die<br />

Lupe genommen. Dieser Betrieb erzeugt jährlich auf der Basis von<br />

200 kg schweren Fressern mit einer Maissilage-Kraftfutterration<br />

360 Jungbullen mit einem Endgewicht von 720 kg. Zusätzlich<br />

wurde ein Standort in Brandenburg untersucht, um insbesondere<br />

alternative Haltungssysteme wie Strohpferch, Feedlot, Winterfreilandhaltung,<br />

Sommerweide sowie Kombination von Sommerweide<br />

<strong>und</strong> Stallmast abzubilden. Die Erstellung der Datengr<strong>und</strong>lage<br />

<strong>und</strong> die Validierung betrieblicher Anpassungen an die Liberalisierung<br />

wurden in Fokusgruppendiskussionen mit Landwirten erstellt.<br />

Die Optimierung der Rationsgestaltung, der Schlachtendgewichte<br />

<strong>und</strong> Haltungssysteme wurde kalkulatorisch ermittelt. Im ersten<br />

Schritt erfolgte eine Projektion der Entwicklung des Betriebs unter<br />

den gegebenen agrarpolitischen Bedingungen bis zum Jahr<br />

2019. Die Preisannahmen (v. a. Rindfleischpreise <strong>und</strong> Futtermittelpreise)<br />

hierzu stammen aus der vom vTI Modellverb<strong>und</strong> publi-<br />

Bericht des Instituts <strong>für</strong> Betriebswirtschaft (BW)<br />

zierten Baseline, die um eigene Berechnungen zur Entwicklung<br />

der Kälberpreise ergänzt wurden. Die Baseline-Situation im Zieljahr<br />

2019 wurde dann mit einem Liberalisierungsszenario verglichen.<br />

Anschließend wurden verschiedene Anpassungsstrategien<br />

an die veränderten Rahmenbedingungen analysiert. Entsprechend<br />

dem langfristigen Charakter der Untersuchungsfrage wurde der<br />

Unternehmergewinn als Beurteilungskriterium <strong>für</strong> die Rentabilität<br />

des Betriebszweiges verwendet.<br />

Stallmast<br />

Feedlot<br />

Tierfixe Kosten Haltungssystemkosten Wirtschafts-<br />

Futter frei Maul Sonstige Kosten<br />

düngerkosten<br />

Schlachterlös Schlacht- + Wirtschaftsdüngererlös<br />

Untersuchungsregion<br />

West<br />

Untersuchungsregion<br />

Ost<br />

Stallmast (ST)<br />

Strohpferch<br />

WinterfreilandhaltungSommerweide<br />

(SW)<br />

Kombination<br />

SW + ST<br />

Quelle: Eigene Berechnungen.<br />

0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0<br />

Euro/kg Schlachtgewicht (inkl. MwSt.)<br />

Abb. 5: Kosten <strong>und</strong> Erlöse verschiedener Rindermastsysteme in<br />

Deutschland in liberalisierten Agrarmärkten – Costs and returns of<br />

various systems of beef fattening in Germany in liberalized agricultural<br />

markets<br />

Im Ergebnis zeigt sich unter den angenommenen Preisverhältnissen<br />

(Abb. 5), dass im Liberalisierungsszenario der Betriebszweig<br />

Rindermast aufgr<strong>und</strong> der sinkenden Rindfleischpreise gegenüber<br />

dem Baseline-Szenario in die Verlustzone gerät. Dies ändert sich<br />

auch nicht durch Anpassungsmaßnahmen bei Futterrationen <strong>und</strong><br />

Schlachtendgewichten oder Betriebswachstum. Lediglich die <strong>für</strong><br />

Brandenburg durchgeführten Berechnungen zu alternativen Haltungs-<br />

<strong>und</strong> Produktionssystemen ergeben <strong>für</strong> den Betriebszweig<br />

teilweise annähernd eine Deckung der Produktionskosten.<br />

4 Wirtschaftlichkeit des ökologischen Landbaues in<br />

Deutschland unter veränderten agrarpolitischen Rahmenbedingungen<br />

4.1 Analyse der Förderung des ökologischen Landbaus in<br />

den EU Mitgliedsländern – Analysis of the support payments<br />

for organic farming in the EU<br />

Jürn Sanders, Gerald Schwarz<br />

Der ökologische Landbau weist in Europa eine sehr dynamische<br />

Entwicklung auf. In den letzten 15 Jahren hat sich die ökologisch<br />

bewirtschaftete Fläche in Europa mehr als verzehnfacht.<br />

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