PDF / 53,9 MB - Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft
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Institut <strong>für</strong> Ökonomie der <strong>Forst</strong>- <strong>und</strong> <strong>Holzwirtschaft</strong> (OEF)<br />
Leiter: Dir. u. Prof. PD Dr. rer. silv. Matthias Dieter<br />
Die mannigfaltige Struktur der deutschen <strong>Forst</strong>- <strong>und</strong> <strong>Holzwirtschaft</strong>,<br />
die wachsenden gesellschaftlichen Anforderungen an<br />
den Wald, die schwierige wirtschaftliche Situation der <strong>Forst</strong>wirtschaft,<br />
die starke <strong>und</strong> noch zunehmende internationale Verflechtung<br />
über die Weltholzmärkte erfordern laufend wirtschaftliche<br />
Analysen <strong>und</strong> bedingen einen hohen Bedarf an wissenschaftlich<br />
erarbeiteten Entscheidungshilfen zu wirtschaftlichen <strong>und</strong> wirtschaftspolitischen<br />
Fragen.<br />
Im Fachgebiet <strong>Forst</strong>politik werden forstwirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
<strong>und</strong> Strukturentwicklungen verfolgt <strong>und</strong><br />
analysiert. Hierauf aufbauend werden forstpolitischer Handlungsbedarf<br />
aufgezeigt <strong>und</strong> Wirkungsanalysen forstpolitischer<br />
Maßnahmen durchgeführt. Außerdem werden methodische<br />
Ansätze entwickelt <strong>und</strong> getestet, durch die die vielfältigen<br />
Leistungen des Waldes umfassend bewertet werden können.<br />
Im Fachgebiet Holzmarktforschung wird die Entwicklung von<br />
Angebot <strong>und</strong> Nachfrage auf den Rohholzmärkten <strong>und</strong> den Märkten<br />
<strong>für</strong> Produkte aus Holz kontinuierlich beobachtet <strong>und</strong> analysiert.<br />
Es werden Haupteinflussfaktoren der Marktentwicklung<br />
offengelegt, Strukturverschiebungen analysiert, Entwicklungstendenzen<br />
aufgezeigt <strong>und</strong> Prognosen der inländischen Holzversorgung<br />
<strong>und</strong> des Holzverbrauchs erarbeitet.<br />
Im Fachgebiet Betriebswirtschaft werden die Produktionsbedingungen<br />
<strong>und</strong> -abläufe in den Betrieben der <strong>Forst</strong>wirtschaft untersucht<br />
<strong>und</strong> die Entwicklung der Ertragslage der <strong>Forst</strong>betriebe<br />
analysiert. Anhand von Betriebsanalysen <strong>und</strong> Modellstudien<br />
werden Handlungsalternativen <strong>und</strong> forstpolitische Maßnahmen<br />
auf ihre wirtschaftlichen Auswirkungen hin untersucht. Mit Hilfe<br />
der Ökobilanzierung werden zudem die ökologischen Wirkungen<br />
forstlicher Produktion <strong>und</strong> ausgewählter Produkte auf<br />
Basis Holz untersucht.<br />
In der dem Institut zugeordneten Professur <strong>für</strong> Ökonomie<br />
der <strong>Forst</strong>- <strong>und</strong> <strong>Holzwirtschaft</strong> der Universität Hamburg werden<br />
Kenntnisse über Strukturen, Entwicklungen <strong>und</strong> politische<br />
Rahmenbedingungen der <strong>Forst</strong>- <strong>und</strong> <strong>Holzwirtschaft</strong> <strong>und</strong> die Anwendung<br />
von Methoden <strong>für</strong> Holzmarktanalysen vermittelt. Dies<br />
erfolgt durch die Darstellung des Holzmarktes aus deskriptiver,<br />
analytischer, verkaufstechnischer <strong>und</strong> absatzpolitischer Sicht.<br />
Darüber hinaus beschäftigt sich der Arbeitsbereich mit der Erforschung<br />
der Vorraussetzung der Marktfähigkeit von Umwelt- <strong>und</strong><br />
Erholungsleistungen des Waldes. In dem Zusammenhang werden<br />
theoretische Gr<strong>und</strong>lagen zur Marktfähigkeit heterogener<br />
Güter in dynamischen Märkten <strong>und</strong> in ihren institutionellen Abhängigkeiten<br />
erarbeitet.<br />
Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />
- planmäßig (vTI): Dr. rer. nat. Peter Elsasser, Dipl.-<strong>Forst</strong>w. Hermann<br />
Englert, Dipl.-<strong>Forst</strong>w. Johannes-Gustav Küppers, Dr. rer<br />
nat. Jörg Schweinle, Dr. rer. nat. Björn Seintsch<br />
- planmäßig (Uni): Univ.-Prof. Dr. Udo Mantau<br />
- außerplanmäßig (vTI): Dipl.-<strong>Forst</strong>w. Kristin Bormann, Dipl.-Kfm.<br />
Nils Ermisch MSc, Dipl.-Sozialökonom Niels Janzen, Dipl.-Ing.<br />
Landsch.-Planung Margret Köthke, Dr. rer. silv. Bettina Leischner,<br />
Dipl.-<strong>Forst</strong>w. Eva Meier, Dipl.-Ing. silv. Markus Müller MSc, Anne<br />
Rödl MSc, Ass.d.F. Lydia Rosenkranz, Dr. rer. nat. Holger Weimar<br />
- außerplanmäßig (Uni): Dipl.-Ing. Holztechnik Ulrike Saal MSc,<br />
Dipl.-<strong>Forst</strong>w. Florian Steierer MSc .<br />
- Gäste: Ing. Marta Urbanova (Tschechische Republik)<br />
1 Halbzeitbewertung ELER - <strong>Forst</strong>liche Förderung –<br />
Midterm-evaluation EAFRD - Forest subsidies<br />
Kristin Bormann<br />
Das vTI führt unter Federführung des Instituts <strong>für</strong> ländliche<br />
Räume die Evaluierung der Förderung im Rahmen der Entwicklungspläne<br />
<strong>für</strong> den ländlichen Raum (ELER) <strong>für</strong> die B<strong>und</strong>esländer<br />
Hamburg, Hessen, Niedersachsen/Bremen, Nordrhein-Westfalen,<br />
Schleswig-Holstein <strong>und</strong> Mecklenburg-Vorpommern durch.<br />
Das Institut <strong>für</strong> Ökonomie der <strong>Forst</strong>- <strong>und</strong> <strong>Holzwirtschaft</strong> ist in<br />
diesem Rahmen <strong>für</strong> die Evaluierung der forstlichen Fördermaßnahmen<br />
zuständig. Im Jahr 2010 ist die Halbzeitbewertung der<br />
Programme durchgeführt worden.<br />
Ein Schwerpunkt der Halbzeitbewertung der forstlichen Fördermaßnahmen<br />
war die Einschätzung zum Auftreten von Mitnahmeeffekten.<br />
Unter Mitnahmeeffekt wird dabei „das Einstreichen<br />
von finanziellen Mitteln <strong>für</strong> eine Handlung, die auch ohne äußeren<br />
Anreiz durchgeführt worden wäre“, verstanden. Bei der<br />
Vergabe öffentlicher Mittel sind Mitnahmeeffekte gemäß dem<br />
Prinzip der Subsidiarität möglichst gering zu halten. Zur Abschätzung,<br />
ob hohe Mitnahmeeffekte auftreten oder nicht, wurden<br />
Betreuungsförster <strong>und</strong> Zuwendungsempfänger schriftlich befragt,<br />
was ohne Förderung auf den Flächen geschehen wäre.<br />
Im Folgenden werden beispielhaft die Ergebnisse <strong>für</strong> die zwei<br />
Maßnahmen Waldumbau <strong>und</strong> Jungbestandespflege dargestellt.<br />
Von den Betreuungsförstern (Abb. 1) wurde <strong>für</strong> den Waldumbau<br />
als am ehesten zutreffende Option die Wahl einer anderen<br />
Baumart, in der Regel ein höherer Nadelholzanteil, genannt.<br />
Es folgen die Alternativen „kompletter Verzicht auf die Maßnahme“<br />
<strong>und</strong> „Durchführung auf kleinerer Fläche“. Die Option<br />
genauso, die <strong>für</strong> einen 100%igen Mitnahmeeffekt steht, wird<br />
als am wenigsten zutreffend eingeschätzt. Im Gegensatz dazu<br />
steht die Einschätzung bei der Maßnahme Jungbestandespfle-<br />
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