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PDF / 53,9 MB - Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft

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Bericht des Instituts <strong>für</strong> Marktanalyse <strong>und</strong> Agrarhandelspolitik (MA)<br />

ct/kg<br />

gänge zwischen Molkereien <strong>und</strong> LEH betrachtet <strong>und</strong> zum anderen<br />

werden die Interaktionen zwischen Erzeuger <strong>und</strong> Molkerei<br />

gesondert berücksichtigt.<br />

Milcherzeuger liefern in der Regel ihre Milch an Molkereien.<br />

Diese verarbeiten die Milch zu unterschiedlichen Produkten weiter<br />

<strong>und</strong> verkaufen diese Produkte. Die Höhe des Auszahlungspreises<br />

der Molkereien an den Milcherzeuger muss sich neben<br />

anderen Faktoren an den erzielten Erlösen aus dem Verkauf der<br />

verarbeiteten Milch <strong>und</strong> Milchprodukte richten. Sie spiegelt also<br />

die Verwertungseffizienz einer Molkerei wieder.<br />

Da der Milchauszahlungspreis oft als Indikator <strong>für</strong> die Einkommenslage<br />

der Milcherzeuger verwendet wird, kommt ihm eine<br />

besondere Signalwirkung zu. Eine häufig geäußerte Meinung in<br />

diesem Zusammenhang ist, dass nicht-genossenschaftliche Molkereien<br />

einen geringeren Preis <strong>für</strong> Rohmilch bezahlen als genossenschaftliche<br />

Molkereien.<br />

Diese Auffassung wird zum Beispiel auch von der 2. Beschlussabteilung<br />

des B<strong>und</strong>eskartellamts in ihrem vorläufigen Bericht zur<br />

Sektoruntersuchung Milch zur Diskussion gestellt.<br />

Aber sind die Auszahlungspreise genossenschaftlicher <strong>und</strong><br />

nicht-genossenschaftlicher Molkereien tatsächlich systematisch<br />

im Niveau verschieden?<br />

Eine pauschale Antwort auf eine solche Frage ist nicht möglich,<br />

wie ein Blick auf Abb. 5 verdeutlicht. Hier sind die Molkereien<br />

entsprechend der ihnen durchschnittlich in den Jahren 2000 bis<br />

2006 angelieferten Rohmilchmenge sortiert. Von den 10 Molkereien<br />

mit der größten Milchmenge zahlen eine genossenschaftliche<br />

<strong>und</strong> zwei nicht-genossenschaftliche Molkereien die<br />

höchsten durchschnittlichen Rohmilchpreise in diesem Zeitraum.<br />

Bei den anderen Molkereien ist die Verteilung der Auszahlungspreise<br />

heterogen, so dass keine eindeutige Aussage getroffen<br />

werden kann.<br />

Es zeigt sich also, dass die Auszahlungsleistung einer Molkerei<br />

nicht pauschal an der Gesellschaftsform festgemacht werden<br />

kann, sondern dass hierbei auch andere Faktoren (z. B. Kapazitätsauslastung,<br />

Produktmix, Exportanteil etc.) eine Rolle spielen.<br />

Folglich sind tiefergehende Analysen notwendig.<br />

26<br />

33<br />

32<br />

31<br />

30<br />

29<br />

Auszahlungspreis<br />

genossenschaftliche<br />

Molkerei<br />

Quelle: ZMP, AMI <strong>und</strong> eigene Berechnungen.<br />

Auszahlungspreis<br />

nicht-genossenschaftliche<br />

Molkerei<br />

Molkereien<br />

Anlieferungsmenge<br />

Abb 5: Ausgewählte durchschnittliche Auszahlungspreise <strong>und</strong> angelieferte Rohmilchmenge genossenschaftlicher <strong>und</strong> nicht-genossenschaftlicher<br />

Molkereien in Bayern <strong>und</strong> Baden-Württemberg (2000 bis 06) – Selected average milk prices and delivered raw milk quantity of<br />

cooperative and non-cooperative dairies in Bavaria and Baden-Wuerttemberg (2000 to 06)<br />

2.3 SWOT-Analyse der Erhaltung pflanzengenetischer Ressourcen<br />

in Deutschland – SWOT analysis of the German seed<br />

savers sector<br />

Josef Efken<br />

Das Jahr 2010 war das internationale Jahr der Biodiversität bzw.<br />

biologischen Vielfalt. Agrobiodiversität, d. h. biologische Vielfalt<br />

im Bereich Landwirtschaft <strong>und</strong> Gartenbau, ist ein Teil davon.<br />

Sie wird auch als genetische Ressource bezeichnet, da sie die<br />

Gr<strong>und</strong>lage der Züchtungsarbeit ist. Bei Nutzpflanzen – wie auch<br />

bei Nutztieren – geht es dabei nicht nur um die verbreiteten<br />

Kulturpflanzen, sondern dahinter verbergen sich auch die Arten<br />

<strong>und</strong> Sorten, die derzeit kaum oder gar nicht angebaut werden<br />

oder in Supermärkten zu finden sind. In Deutschland wie auch<br />

anderen Ländern bemühen sich neben den Genbanken, in denen<br />

Muster aufbewahrt werden, Personen, Initiativen <strong>und</strong> Vereine<br />

um die Erhaltung seltener Nutzpflanzenarten <strong>und</strong> -sorten,<br />

indem sie diese anbauen. Ziel ist es, das gänzliche Verschwinden<br />

der Arten zu verhindern sowie einen Beitrag zu einem vielfältigen<br />

Nahrungsangebot zu leisten.<br />

Strengths (Stärken)<br />

• Positiver Inhalt<br />

• Starkes Engagement<br />

Opportunities (Chancen)<br />

• Konsumtrends<br />

• Marktdiversifizierung<br />

Ziele <strong>und</strong><br />

Strategien<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Mio. Kg<br />

Weaknesses (Schwächen)<br />

• Komplexer Sachverhalt<br />

• Unzureichendes Know How<br />

Threats (Risiken)<br />

• Globalisierung &<br />

Standardisierung<br />

• Distanz zum Verbraucher<br />

Abb. 6: SWOT-Analyse: Stärken, Schwächen, Chancen <strong>und</strong> Risiken<br />

des Marktes <strong>für</strong> seltene Nutzpflanzen – SWOT-Analysis: strengths,<br />

weaknesses, opportunities and threats of the market for rare breeds

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