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PDF / 53,9 MB - Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft

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Bericht des Instituts <strong>für</strong> Fischereiökologie (FOE)<br />

eine Separierung des pflanzlichen Proteinanteils <strong>und</strong> eine Abreicherung<br />

wertmindernder Inhaltsstoffe. Die Eignung verschieden<br />

aufbereiteter Rapsproteinfraktionen als Futtermittelrohstoff wird<br />

in Fütterungsversuchen mit unterschiedlichen Fischarten geprüft.<br />

Hierbei war es in Experimenten möglich, den Fischmehlanteil in<br />

Futtermitteln <strong>für</strong> Forellen zu 100 % gegen Rapsproteinkonzentrat<br />

auszutauschen. Versuche mit Steinbutt, Wels <strong>und</strong> Karpfen<br />

zeigten, dass zwischen 25 <strong>und</strong> 33 % des Fischmehls im Futter<br />

dieser Fischarten ohne Einbußen der Wachstumsleistungen gegenüber<br />

einer Kontrollgruppe gegen Rapsproteinkonzentrat<br />

austauschbar sind.<br />

86<br />

Abb. 1: Blühende Rapspflanze. Die<br />

ölreichen Samen können nach der<br />

Ölgewinnung (<strong>für</strong> z. B. Biodiesel)<br />

als proteinreicher Schrot- <strong>und</strong><br />

Presskuchen in der Tierernährung<br />

eingesetzt werden. – Blooming rape<br />

seed. The oily seeds can be utilized<br />

in animal nutrition as protein-rich<br />

rapeseed meal after oil extraction<br />

(e. g. biofuel production).<br />

Abb. 2: Der Spiegelkarpfen (Cyprinus<br />

carpio) ist der zweitwichtigste<br />

Fisch in der deutschen Aquakultur<br />

<strong>und</strong> ist weltweit einer der wichtigsten<br />

Süßwasseraquakulturfische<br />

– Common carp (Cyprinus carpio)<br />

is the second most important fish<br />

species in German aquaculture and<br />

also one of the most important<br />

freshwater species in aquaculture<br />

worldwide<br />

In einem weiteren Projekt wird untersucht, warum die Verwertung<br />

von pflanzlichen Proteinquellen in Futtermitteln, die ohne<br />

tierische Zusätze (wie z. B. Blutmehl) erzeugt werden, regelmäßig<br />

schlechter ist als in Futtermitteln, die tierische Bestandteile<br />

enthalten. Ein Gr<strong>und</strong> da<strong>für</strong> ist die meist schlechtere Aminosäurezusammensetzung<br />

der pflanzlichen Proteinquellen. Es gibt dabei<br />

aber auch Unterschiede zwischen den verschiedenen Fischarten,<br />

wie im oben beschriebenen Versuch deutlich wird. Um dies zu<br />

klären, werden experimentelle Futtermittel auf Weizenglutenbasis<br />

erstellt <strong>und</strong> die nicht ausreichend enthaltenen Aminosäuren<br />

werden mit einzelnen kristallinen Aminosäuren, entsprechend<br />

den Bedürfnissen der einzelnen Fischart, ausgeglichen. Entgegen<br />

der Literatur hat ein erster Versuch mit Spiegelkarpfen gezeigt,<br />

dass ein erhöhtes Wachstum bei einem Futtermittel auf<br />

Weizenglutenbasis mit Aminosäurezulage im Vergleich zum reinen<br />

Weizengluten möglich ist (siehe Abb. 3).<br />

Daraus lässt sich schließen, dass der Spiegelkarpfen sehr wohl<br />

in der Lage ist, diese zugefügten synthetischen Aminosäuren<br />

zu verwerten. Für die Zukunft sind weitere Analysen von Versuchsfischen<br />

<strong>und</strong> Futtermitteln geplant, um den Einbau der synthetischen<br />

Aminosäuren in den Fischkörper nachzuverfolgen.<br />

Körpermasse (g)<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Weizengluten Weizengluten + Aminosäuren<br />

1 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />

Woche<br />

Abb. 3: Körpermassezuwachs bei Spiegelkarpfen (Cyprinus carpio),<br />

die über 12 Wochen mit einer Weizenglutendiät mit (rot) <strong>und</strong> ohne<br />

(blau) Aminosäurezulage gefüttert worden sind. – Bodymass gain<br />

of experimental carp (Cyprinus carpio) fed a wheat gluten based<br />

diet with (red) and without (blue) amino acid supplementation over<br />

12 weeks.<br />

Zu diesem Zweck wurden die zugesetzten Aminosäuren mit dem<br />

Kohlenstoffisotop 13 C markiert. In Zusammenarbeit mit der Universität<br />

Oxford/UK kann der Gehalt an 13 C in einzelnen Aminosäuren<br />

im Fischgewebe analysiert <strong>und</strong> so ermittelt werden, ob<br />

der Fisch die zugesetzten synthetischen Aminosäuren genauso<br />

wie die proteingeb<strong>und</strong>enen Aminosäuren aus dem Weizengluten<br />

in sein Gewebe eingebaut hat.<br />

Abb. 4: Tilapia (Oreochromis niloticus) gehört ebenfalls zu den bedeutendsten<br />

Süßwasseraquakulturfischen weltweit. Der Verzehr in<br />

Deutschland erfreut sich stetig wachsender Beliebtheit. – Tilapia<br />

(Oreochromis niloticus) is one of the most important freshwater<br />

species in aquaculture. Its consumption is steadily on the rise in<br />

Germany.<br />

Es sind weitere Versuche mit verschiedenen Fischarten wie z. B.<br />

Dorade, Tilapia <strong>und</strong> Forelle geplant oder wurden bereits durchgeführt,<br />

um mögliche artspezifische Unterschiede zu identifizieren.<br />

2 Genetische Diversität<br />

2.1. Vergleichende populationsgenetische Untersuchungen<br />

an antarktischen Fischen (Notothenioidei) – Comparative<br />

population genetic studies in Antarctic fishes (Notothenioidei)<br />

Malte Damerau, Reinhold Hanel<br />

Die Fischbestände des Südlichen Ozeans, welcher die Antarktis<br />

umgibt, sind seit 1969 Ziel kommerzieller Fischerei. Nach dem

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