PDF / 53,9 MB - Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft
PDF / 53,9 MB - Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft
PDF / 53,9 MB - Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Ohr ab der 8.Woche jeweils in verschiedenen Abstufungen. Die<br />
Funktionsfähigkeit der elektronischen Ohrmarken wurde anfangs<br />
wöchentlich, später im Zuge des 2-Wochen-Rhythmus geprüft.<br />
Im Rahmen der deskriptiven Statistik wurden zunächst <strong>für</strong> die ersten<br />
acht Lebenswochen die Häufigkeiten der Parameter ermittelt.<br />
Im Versuchszeitraum waren wenige Vereiterungen zu verzeichnen:<br />
Bei elf Lämmern <strong>und</strong> damit bei 5,9 % traten je bei einem<br />
Ohr eitrige Entzündungen auf. Drei Entzündungen traten am<br />
rechten Ohr <strong>und</strong> damit an der visuellen Ohrmarke auf (einmal<br />
Caisley, zweimal Hauptner Herberholz). Am linken Ohr waren 8<br />
Entzündungen zu verzeichnen. Dabei entfielen drei auf den Baby<br />
Chip, zwei je auf Caisley <strong>und</strong> Hauptner Herberholz <strong>und</strong> eine<br />
Entzündung auf die Schlaufenohrmarke. Bei den Ergebnissen<br />
zur Schlaufenohrmarke muss berücksichtigt werden, dass die<br />
Lämmer krankheitsbedingt unter Antibiose standen. Insgesamt<br />
wurden alle Entzündungen als gering eingestuft, d. h. es traten<br />
keine schwerwiegenden Entzündungen auf; kein Tier wurde bei<br />
zwei Boniturterminen auffällig. Von den elf Entzündungen traten<br />
9 in einem Lämmeralter von 8 oder 12 Tagen auf.<br />
Der Anteil an Lämmern ohne geschwollene Ohren lag bei der<br />
Schlaufenohrmarke bei beiden Ohrmarken bei 100 % (Abb. 1).<br />
Bei den anderen drei Ohrmarkentypen schnitt die visuelle Ohrmarke<br />
etwas besser ab mit 1 bis 3 Tieren je nach Variante. Im<br />
Rahmen der achtwöchigen Bonitur sind keine Ohrmarken ausgerissen.<br />
Bei allen Bonituren waren die elektronischen Transponder<br />
jederzeit lesbar.<br />
Die elektronischen <strong>und</strong> visuellen Ohrmarken sind <strong>für</strong> den Einsatz<br />
bei Ziegenlämmern sehr gut geeignet. Es ist nur mit wenigen<br />
<strong>und</strong> leichten Entzündungen zu rechnen. Die Lämmer-Ohren<br />
wurden bis Ende September regelmäßig bonitiert. Zusätzlich haben<br />
die Lämmer zeitweilig Futterhecken beäst. 23 Lämmer wurden<br />
im Alter von 9 Monaten elektronisch gekennzeichnet <strong>und</strong><br />
der Abheilungsverlauf wird analog zum dem nach der Geburt<br />
bonitiert <strong>und</strong> ausgewertet.<br />
1.3 „Feed less Food“ - Kraftfutterminimierte Ziegenmilchproduktion<br />
– “Feed less Food” - minimized concentrade feeding<br />
of dairy goats<br />
Gerold Rahmann<br />
Der Ökologische Landbau strebt eine tiergerechte Fütterung an.<br />
So ist der Kraftfuttereinsatz bei Wiederkäuern in der Durchführungsverordnung<br />
889/2008/EG auf maximal 40 Prozent Kraftfutter<br />
in der Trockensubstanz der Tagesration (50 % in der Spitzenlaktation<br />
von Milchvieh) (Artikel 20, Absatz 2) festgeschrieben. Da<br />
Wiederkäuer eigentlich kein Kraftfutter benötigen, ist die Frage<br />
berechtigt, ob es nicht auch mit weniger oder sogar ohne geht.<br />
Diese Frage ist besonders <strong>für</strong> Hochleistungstiere wissenschaftlich<br />
nicht beantwortet. 2009 <strong>und</strong> 2010 wurde dieser Frage mit der<br />
90-köpfigen Milchziegenherde des Instituts <strong>für</strong> Ökologischen<br />
Landbau in Trenthorst nachgegangen. Aspekte des Tierschutzes<br />
<strong>und</strong> der Leistung standen dabei im Mittelpunkt. Die europäischen<br />
Bio-Standards (834/2007 sowie 889/2008) <strong>und</strong> die Schweizer Bio-<br />
Standards (Knospe) <strong>für</strong> die ökologische Milchproduktion (max.<br />
10 % Kraftfutter) wurden als Gr<strong>und</strong>lage genommen.<br />
Bericht des Instituts <strong>für</strong> Ökologischen Landbau (OEL)<br />
Die Fähigkeit der Ziegen, aus dem Raufutter die nährstoffreichen<br />
Teile herauszusuchen, konnten bestätigt werden. Beim gefressenen<br />
Heu lag der Energiewert (MJ ME) um 10 % <strong>und</strong> <strong>für</strong> das<br />
im Dünndarm nutzbare Protein (nXP) um 12 % über dem des<br />
vorgelegten Futters. Für Frischfutter waren es 8 % (MJ ME) bzw.<br />
9 % (nXP). Das gefressene Futter hatte dadurch – fast – Kraftfutterqualität<br />
der betriebseigenen Komponenten Weizen, Erbsen<br />
<strong>und</strong> Hafer.<br />
Abb. 2: Ziegen auf der Weide - gutes Raufutter ersetzt Kraftfutter –<br />
Goats on pasture - good raughage can substitute concentrate feeds<br />
In dem Versuch konnte weiterhin festgestellt werden, dass Ziegen<br />
mit 10 % Kraftfutter in der Jahresration nur 4 % weniger<br />
Milchleistung (510 vs. 543 Liter/Ziege) <strong>und</strong> nur etwas unter den<br />
üblichen Gewichtszunahmen (4 % vs. 8 % gegenüber Ausgangswert)<br />
lagen als eine Herde, die mit 40 % Kraftfutteranteil<br />
gefüttert wurde. Die Fähigkeit der Ziegen, im Raufutter die<br />
wertvollsten Teile heraussuchen (>10 % über den Werten der<br />
vorgelegten Ration), ist der Gr<strong>und</strong> da<strong>für</strong>. Raufutterreste müssen<br />
dabei in Kauf genommen werden. Die Fütterung muss den Leistungsstadien<br />
angepasst werden. Ökorichtlinien sollten von den<br />
Vorgaben <strong>für</strong> den Raufutteranteil in den Tagesrationen abrücken<br />
<strong>und</strong> auf Jahresrationen ausgerichtet werden.<br />
1.4 Vergleichende Untersuchungen zum Stoffwechselstatus<br />
einer milchleistungsbetonten <strong>und</strong> einer Doppelnutzungsrasse<br />
zum Laktationsbeginn – Comparative study<br />
of the metabolic status of a dairy and a dual-purpose breed in<br />
early lactation<br />
Kerstin Barth, Karen Aulrich, Helge Christiane Haufe, Dagmar<br />
Schaub, Karin Knappstein (MRI-Kiel), Ute Müller (Uni Bonn) <strong>und</strong><br />
Franz Schulz (Uni Gießen)<br />
Im Rahmen eines interdisziplinär angelegten Forschungsprojektes<br />
zur „Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Leistungsfähigkeit von Milchkühen<br />
im Ökologischen Landbau…“(BÖL FKz 07OE012…22) wurde die<br />
auch im Ökolandbau weit verbreitete Rasse Deutsche Holstein-<br />
Schwarzbunt (DH) mit der Doppelnutzungsrasse Deutsche Rotbunte<br />
(RBT) verglichen. Hintergr<strong>und</strong> der Untersuchungen ist die<br />
Diskussion um die Nutzung von milchleistungsbetonten Rassen<br />
im Ökolandbau, der mit seiner Limitierung des Kraftfuttereinsatzes<br />
auf 40 % der Trockensubstanz der Ration (in der Frühlakta-<br />
47