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PDF / 53,9 MB - Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft

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Bericht des Instituts <strong>für</strong> Ökologischen Landbau (OEL)<br />

tion sind bis 50 % erlaubt) zu einer Verschärfung der negativen<br />

Energiebilanz zu Laktationsbeginn beitragen kann. Der direkte<br />

Rassenvergleich, der auf dem Versuchsbetrieb Trenthorst des vTI<br />

durchgeführt wurde, wurde ergänzt um den Vergleich der DH-<br />

Herde mit den DH vom ökologisch wirtschaftenden Versuchsbetrieb<br />

Gladbacherhof der Universität Gießen, um auch die<br />

Auswirkungen des Fütterungsmanagements auf die Stoffwechselsituation<br />

prüfen zu können. Neben Daten zur Milchleistung<br />

wurden auch Indikatoren der Stoffwechselges<strong>und</strong>heit im Blut<br />

<strong>und</strong> in der Milch erhoben. Aufgr<strong>und</strong> einer Überversorgung in<br />

der Trockenstehzeit <strong>und</strong> einer unzureichenden Energieversorgung<br />

zu Laktationsbeginn unterlagen die DH in Trenthorst einer<br />

größeren Stoffwechselbelastung als die RBT. Dass dies tatsächlich<br />

management- <strong>und</strong> nicht rassebedingt war, verdeutlichte der<br />

Vergleich zur DH-Herde auf dem Gladbacherhof: Trotz gleicher<br />

Milchleistung wiesen diese Tiere signifikant niedrigere Ketonkörpergehalte<br />

in der Milch, ein günstigeres Fett-Eiweiß-Verhältnis<br />

sowie eine geringere Aktivität der Glutamatdehydrogenase,<br />

einem Leberschäden anzeigenden Enzym, auf. Weitergehende<br />

Analysen beschäftigen sich nun mit der Fragestellung, inwieweit<br />

die unterschiedlich starke Beanspruchung des Stoffwechsels zu<br />

einer Beeinträchtigung der körpereigenen Abwehr geführt <strong>und</strong><br />

das Risiko <strong>für</strong> Euterinfektionen erhöht hat.<br />

1.5 Nachweis von Infektionen durch Magen-Darm-Strongyliden<br />

per ELISA – Detection of infection by gastrointestinal<br />

strongyles with ELISA<br />

Regine Koopmann, Insa Biedermann<br />

Im Ökologischen Landbau sollen Wiederkäuer Weidegang erhalten.<br />

Hierbei kommt es in der Regel zu Infektionen mit Magen-<br />

Darm-Strongyliden (MDS; parasitische Fadenwürmer), die zu<br />

einem erheblichen Teil Ursache <strong>für</strong> Erkrankungen <strong>und</strong> Leistungseinbußen<br />

<strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>enen wirtschaftlichen Verlusten<br />

führen. Im Zusammenhang mit zunehmenden Anthelminthikaresistenzen<br />

<strong>und</strong> dem Wunsch, den Anthelminthika-Einsatz zu<br />

reduzieren, rückt das gezielte Behandeln von Einzeltieren<br />

(„Targeted Selective Treatment“, TST) immer stärker in den Mittelpunkt.<br />

Da<strong>für</strong> ist jedoch eine kontinuierliche Herdenüberwachung<br />

erforderlich, welche durch den hohen Arbeitsaufwand der<br />

Kotprobenuntersuchung erschwert wird. Die Entwicklung eines<br />

ELISA-Testverfahrens <strong>für</strong> den Nachweis von Antikörpern in Milch<br />

<strong>und</strong> Serum gegen einen der bedeutsamsten MDS (Teladorsagia<br />

circumcincta) bietet gleich mehrere Vorteile. Zum einen die vereinfachte<br />

Probennahme <strong>und</strong> -untersuchung, zum anderen kann<br />

vor allem <strong>für</strong> den Ökologischen Landbau ein kostengünstiges<br />

Monitoring-Tool zur Feststellung des Herden-/Einzeltierstatus werden<br />

<strong>und</strong> so dem TST-Ansatz förderlich sein.<br />

Der Versuch wurde mit 16 Ziegenkitzen, die parasitennaiv aufgezogen<br />

wurden, durchgeführt. Die eine Hälfte wurde einmalig experimentell<br />

mit 30.000 infektiösen Larven von T. circumcincta infiziert,<br />

die andere Hälfte bildete die Kontrollgruppe. Ab dem 10.<br />

Tag nach der Infizierung wurden zweimal wöchentlich Blut- <strong>und</strong><br />

Kotproben entnommen, um den Verlauf der Infektion über 10<br />

Wochen zu verfolgen. Aus fünf infizierten Kitzen wurden adulte<br />

48<br />

Würmer gewonnen, welche <strong>für</strong> die Gewinnung von Ganzwurmantigen<br />

zur Beschichtung der ELISA-Platten benötigt werden.<br />

Um den Verlauf des Antikörpertiters in der Milch überprüfen<br />

zu können, wurde eine Gruppe von 16 weiblichen Lämmern<br />

parasitennaiv aufgezogen <strong>und</strong> belegt. Die Hälfte dieser Gruppe<br />

wurde nach der Lammung mit T. circumcincta infiziert. Bei<br />

beiden Gruppen wurden ab Tag 14 nach der Infektion über einen<br />

Zeitraum von 2 Wochen täglich Blut-, Milch- <strong>und</strong> Kotproben<br />

genommen, um ein enges Raster <strong>für</strong> den Verlauf des Antikörpertiters<br />

zu bekommen. Über weitere drei Wochen wurden die<br />

Probennahmen dreimal wöchentlich durchgeführt, anschließend<br />

nur noch einmal wöchentlich. Neben dem Versuch zur experimentellen<br />

Infektion wurden bei der natürlich infizierten 70-köpfigen<br />

Milchziegenherde des Instituts über die gesamte Weidesaison<br />

im 4-Wochen-Rhythmus von allen Einzeltieren Blut-, Milch-,<br />

<strong>und</strong> Kotproben genommen.<br />

Für die Negativ- <strong>und</strong> Positivkontrollen wurde bisher die Kombination<br />

1:5000 Antigenverdünnung <strong>und</strong> 1:100 Serumverdünnung<br />

verwendet. Dieses ergab <strong>für</strong> die Negativkontrolle (nach 30<br />

Minuten gestoppt) im Mittel einen vorläufigen Wert von 0,007 ±<br />

0,032 ODR bei 492nm <strong>und</strong> <strong>für</strong> die Positivkontrolle einen vorläufigen<br />

Mittelwert von 0,998 ± 0,080 ODR. Ähnliche Werte ergaben<br />

sich bei den ersten Versuchen mit Milchproben.<br />

Die vorläufigen Ergebnisse deuten darauf hin, dass der in Zusammenarbeit<br />

mit dem Institut <strong>für</strong> Veterinär-Parasitologie der<br />

FU Berlin entwickelte Test im Labor gut durchführbar ist <strong>und</strong> T.<br />

circumcincta in Milch <strong>und</strong> Serum sicher identifiziert.<br />

1.6 Euterges<strong>und</strong>heitsstatus einer milchleistungsbetonten<br />

<strong>und</strong> einer Doppelnutzungsrasse in der Frühlaktation –<br />

Udder health status of a dairy and a dual-purpose breed in early<br />

lactation<br />

Karen Aulrich, Kerstin Barth, Karin Knappstein (MRI), Franz<br />

Schulz (Lehr- <strong>und</strong> Versuchsbetrieb <strong>für</strong> Ökologischen Landbau<br />

der Uni Gießen)<br />

Die Regelungen des Ökologischen Landbaus fordern die Wahl<br />

geeigneter standortangepasster Rassen, um Erkrankungen<br />

vorzubeugen. Klare Empfehlungen bzw. Untersuchungen zur<br />

Eignung bestimmter Rassen unter dem Aspekt der Euterges<strong>und</strong>heit<br />

existieren jedoch bislang nicht. Die Rasse Deutsche<br />

Holstein-Schwarzbunt (DH) hat sich trotz der Diskussionen um<br />

die Mastitisanfälligkeit leistungsorientierter Rassen in der ökologischen<br />

Milchviehhaltung Deutschlands durchgesetzt. Im Rahmen<br />

des interdisziplinären Forschungsprojektes zur „Ges<strong>und</strong>heit<br />

<strong>und</strong> Leistungsfähigkeit von Milchkühen im Ökologischen<br />

Landbau…(BÖL FKz 07OE012…22) wurde ein Monitoring<br />

des Euterges<strong>und</strong>heitsstatus der Rasse DH <strong>und</strong> der Doppelnutzungsrasse<br />

Deutsche Rotbunte (RBT) unter gleichen Managementbedingungen<br />

in den ersten 5 Wochen nach der Kalbung<br />

durchgeführt. Weiterhin wurde untersucht, ob sich der Infektionsstatus<br />

von DH bei variierenden Managementbedingungen<br />

unterschied. Der direkte Rassenvergleich fand auf dem Versuchsbetrieb<br />

Trenthorst (TH) mit jeweils 50 Tieren statt. Um die Auswirkungen<br />

unterschiedlichen Managements zu prüfen, wurden

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