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PDF / 53,9 MB - Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft

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Institut <strong>für</strong> <strong>Forst</strong>genetik (FG)<br />

Leiter: Dir. u. Prof. PD Dr. Bernd Degen<br />

Das Institut führt Forschung zur Genetik einheimischer <strong>und</strong><br />

fremdländischer Baum- <strong>und</strong> Straucharten durch. Hierbei erarbeitet<br />

es Entscheidungshilfen <strong>für</strong> rechtliche Regelungen, nationale<br />

<strong>und</strong> internationale Verpflichtungen <strong>und</strong> Strategien im Zusammenhang<br />

mit forstlichem Vermehrungsgut, biologischer Vielfalt,<br />

Herkunftskontrolle von Holz <strong>und</strong> forstlichem Vermehrungsgut,<br />

Erhaltung forstlicher Genressourcen, Gentechnik, Anpassung an<br />

Klimaänderungen <strong>und</strong> der <strong>Forst</strong>pflanzenzüchtung.<br />

Das Institut kooperiert national <strong>und</strong> international mit Universitäten<br />

<strong>und</strong> anderen Forschungseinrichtungen <strong>und</strong> engagiert sich<br />

in der wissenschaftlichen Ausbildung an der Universität Hamburg<br />

in den Studiengängen <strong>Holzwirtschaft</strong> <strong>und</strong> Biologie. Enge<br />

Kontakte bestehen auch zu den übrigen Forschungseinrichtungen<br />

im Geschäftsbereich des BMELV.<br />

Die Arbeitsschwerpunkte des Instituts sind:<br />

• Anbauversuche angepasster, qualitativ hochwertiger Herkünfte<br />

bei forstlichem Saat- <strong>und</strong> Pflanzgut<br />

• Züchtung schnell wachsender Baumarten<br />

• Erhöhung der Resistenz gegenüber forstlichen Schaderregern<br />

• Evaluierung, Erhaltung <strong>und</strong> Nutzung forstlicher Genressourcen<br />

• <strong>Forst</strong>liches Vermehrungsgut zur Anpassung an Klimaänderungen<br />

• Analyse anthropogener Einflüsse <strong>und</strong> natürlicher Prozesse auf<br />

die genetische Zusammensetzung von Waldbaumpopulationen<br />

• Struktur <strong>und</strong> Funktion des Genoms von Waldbaumarten<br />

• Biologische Sicherheit sowie Risiko- <strong>und</strong> Potentialabschätzung<br />

bei gentechnisch veränderten <strong>Forst</strong>pflanzen<br />

• Identifizierung von Arten <strong>und</strong> Herkünften bei forstlichem<br />

Vermehrungsgut, von Mikroorganismen im Wald <strong>und</strong> von<br />

<strong>Forst</strong>schädlingen<br />

• Aufbau genetischer Referenzdatenbanken zur Kontrolle der<br />

geographischen Herkunft von Holz<br />

Das Institut hat die Schriftleitung der vom vTI herausgegebenen<br />

internationalen Fachzeitschrift „SILVAE GENETICA“.<br />

Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

- planmäßig: Dr. Jutta Buschbom, Dr. Dietrich Ewald, PD Dr.<br />

Matthias Fladung, Dr. Birgit Kersten, Dr. Heike Liesebach, Dr.<br />

Mirko Liesebach, Gisela Naujoks, Volker Schneck, Dr. Georg von<br />

Wühlisch, Dr. Irmtraut Zaspel<br />

- außerplanmäßig vTI: Dr. Marius Ekue, Herr Andrea Ghirardo,<br />

Dr. Holger Grünewald, Thomas Guse, Dr. André Iost, Dr. Hans<br />

Hönicka, Sahar Modghaddam Khalilzadeh, Ute Krakau, Birte Pakull,<br />

Karin Pfennig, Dr. Hilke Schröder, Dr. Kristina Ulrich<br />

- außerplanmäßig Uni Hamburg: Dr. Aki Höltken, Dr. Céline Jolivet<br />

- Gäste: Silke Knoche, Pierre Paul Mbarga (Kamerun), Ambroise<br />

Rodrigue Ella Ondoula (Kamerun), Dr. Raul Rodriguez (Kuba),<br />

Stefanie Thomsen, Dr. Alexandre Magno Sebbenn (Brasilien)<br />

1 Herkunfts- <strong>und</strong> Qualitätssicherung bei Saat- <strong>und</strong> Pflanzgut<br />

1.1 Entwicklung von amerikanischen <strong>und</strong> europäischen<br />

Herkünften der Rot-Eiche in Deutschland – Development<br />

of American and European provenances of northern red oak in<br />

Germany<br />

Mirko Liesebach, Volker Schneck<br />

Die Rot-Eiche (Quercus rubra L.) ist mit einer Fläche von 43.960 ha<br />

(0,4 % der Waldfläche) die häufigste nichtheimische Laubbaumart.<br />

Da über die Variation innerhalb dieser Art wenig bekannt ist, wurden<br />

im Jahr 1991 vier Herkunftsversuche mit zweijährigen Rot-<br />

Eichen in Lübeck (Schleswig-Holstein), Wächtersbach (Hessen),<br />

Waldsieversdorf (Brandenburg) <strong>und</strong> Nordhorn (Niedersachsen) angelegt.<br />

Das Pflanzgut von 15 amerikanischen <strong>und</strong> 12 europäischen,<br />

überwiegend deutschen, Herkünften wurde in der Institutsbaumschule<br />

in Großhansdorf angezogen. Auf den Flächen wurden die<br />

Überlebensraten, biotische <strong>und</strong> abiotische Schäden aufgenommen<br />

sowie Höhen- <strong>und</strong> Durchmesserwachstum gemessen. Drei Flächen<br />

entwickelten sich positiv mit sehr ähnlichen Pflanzenzahlen. Beim<br />

Höhenwachstum sind signifikante Unterschiede zwischen den Flächen<br />

im Alter 10 aufgetreten. Zwischen den Herkünften zeigen sich<br />

Unterschiede sowohl im Wachstum als auch in der Qualität. Dabei<br />

übertreffen die meisten europäischen Herkünfte die originalen amerikanischen<br />

in der Wuchsleistung. Die phänologischen Merkmale<br />

Austrieb <strong>und</strong> Laubverfärbung, die in mehreren Jahren erfasst wurden,<br />

sind korreliert. Ebenso besteht ein Zusammenhang zwischen<br />

dem Auftreten von Rindenbrand <strong>und</strong> der Ausformung der Stämme.<br />

Ein höherer Anteil an Rot-Eiche im Wald kann die Ertragsleistung<br />

steigern. Durch das gute Jugendwachstum der Rot-Eiche lässt sich<br />

bereits mittelfristig das Holzaufkommen erhöhen. Vermehrungsgut<br />

dieser dem <strong>Forst</strong>vermehrungsgutgesetz unterliegenden Baumart<br />

sollte in wüchsigen, möglichst qualitativ hochwertigen Beständen<br />

in Deutschland gewonnen werden. Saatgutimporte aus dem natürlichen<br />

Verbreitungsgebiet in den südlichen bzw. nordwestlichen USA<br />

<strong>und</strong> in Kanada lassen keine weitere Ertragssteigerung erwarten.<br />

1.2 TreeBreedex: Transfer von forstlichem Vermehrungsgut<br />

innerhalb Europas – TreeBreedex: transfer of forest reproductive<br />

material across Europe<br />

Mirko Liesebach, Volker Schneck<br />

<strong>Forst</strong>liches Saatgut wurde in Europa bereits lange, bevor man<br />

unter <strong>Forst</strong>wirtschaft eine sachk<strong>und</strong>ige, planmäßige <strong>und</strong> nachhaltige<br />

Bewirtschaftung des Waldes verstand, verbracht. Mit der<br />

Verfrachtung von forstlichem Vermehrungsgut von dem Ort der<br />

Beerntung in eine neue Umwelt zum Zweck der Neubegründung<br />

oder Ergänzung von Waldbeständen gehen Erfolge <strong>und</strong> Misserfolge<br />

einher. Bei nicht ausreichend an den neuen Standort an-<br />

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