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PDF / 53,9 MB - Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft

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Bericht des Instituts <strong>für</strong> Ökonomie der <strong>Forst</strong>- <strong>und</strong> <strong>Holzwirtschaft</strong> (OEF)<br />

ge. Hier wurden die Optionen „Durchführung zu einem späteren<br />

Zeitpunkt“ <strong>und</strong> „genauso“ als am meisten zutreffend genannt.<br />

Dass die Maßnahme gar nicht oder mit einem anderen Pflegeziel<br />

durchgeführt worden wäre, wurde als am wenigsten zutreffend<br />

eingeschätzt.<br />

58<br />

später<br />

andere Baumart/<br />

anderes Pflegeziel<br />

kleinere Fläche<br />

gar nicht<br />

genauso<br />

Bestandespflege<br />

Waldumbau<br />

1 2 3 4 5 6 7<br />

trifft gar nicht zu trifft komplett zu<br />

Abb. 1: Betreuungsförster, Waldumbau <strong>und</strong> Bestandespflege, was<br />

wäre ohne Förderung – Mentoring forester, forest conversion and<br />

stand tending, what would be without subsidies<br />

Die Antworten der Zuwendungsempfänger stimmen insgesamt<br />

gut mit den Einschätzungen der Betreuungsförster überein. Bei<br />

der Maßnahme Waldumbau wird ebenfalls die Wahl einer anderen<br />

Baumart am häufigsten genannt. Der komplette Verzicht auf<br />

die Maßnahme wird am zweithäufigsten genannt. Bei der Maßnahme<br />

Jungbestandespflege wird die Antwortoption „genauso“,<br />

also 100%iger Mitnahmeeffekt, am häufigsten genannt. Der<br />

komplette Verzicht auf die Maßnahme oder die Durchführung<br />

mit einem anderen Pflegeziel wird, in Übereinstimmung mit den<br />

Betreuungsförstern, nur von wenigen Zuwendungsempfängern<br />

genannt.<br />

Die Antworten weisen <strong>für</strong> die Maßnahme Waldumbau nicht auf<br />

das Auftreten erheblicher Mitnahmeeffekte hin, bei der Maßnahme<br />

Jungbestandespflege hingegen dazu sehr wohl.<br />

Für die weitere Entwicklung der forstlichen Förderung können<br />

folgende Schlussfolgerungen gezogen werden: Für Maßnahmen,<br />

die nur geringe Hinweise auf Mitnahmeeffekte aufweisen,<br />

kann die Fortführung empfohlen werden, vorausgesetzt, die mit<br />

ihnen verb<strong>und</strong>enen Ziele können erreicht werden. Weisen die<br />

Indizien aber auf hohe Mitnahmeeffekte hin, wird empfohlen,<br />

die Maßnahme entweder einzustellen oder die Zuwendungsbedingungen<br />

stärker zu spezifizieren, um Mitnahmeeffekte zu<br />

minimieren.<br />

2 Analyse der Einfuhr von Holz <strong>und</strong> Holzprodukten aus<br />

illegalem Holzeinschlag – International trade analysis of the<br />

forest based industry sector for imports from illegal origin<br />

Matthias Dieter, Hermann Englert, Björn Seintsch<br />

Die B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland beteiligt sich an verschiedenen<br />

internationalen Aktionsplänen zur Bekämpfung des illegalen<br />

Holzeinschlages <strong>und</strong> des Handels mit Holz <strong>und</strong> Produkten auf<br />

Basis Holz aus illegaler Herkunft, wie z. B. dem EU-Aktionsplan<br />

„Forest Law Enforcement, Governance and Trade (FLEGT)“. Vor<br />

diesem Hintergr<strong>und</strong> wurden am Institut <strong>für</strong> Ökonomie <strong>für</strong> <strong>Forst</strong>-<br />

<strong>und</strong> <strong>Holzwirtschaft</strong> Analysen zum deutschen, europäischen <strong>und</strong><br />

internationalen Außenhandel mit Holzprodukten durchgeführt,<br />

u. a. zur Abschätzung des Importanteils aus illegalen Quellen.<br />

Die Abschätzung des Anteils von Holzprodukten aus illegalen<br />

Quellen im Außenhandel stößt aus verschiedenen Gründen auf<br />

Schwierigkeiten. Aus naheliegenden Gründen sind die Abschätzungen<br />

zu illegalen Holzeinschlägen mit Unsicherheiten behaftet.<br />

Auch gibt es keine international einheitliche Definition „illegaler<br />

Holzeinschläge“. Nichtregierungsorganisationen neigen zu<br />

einer engen Begriffsauslegung <strong>und</strong> beziehen z. B. Ordnungswidrigkeiten<br />

mit ein, Regierungsorganisationen wenden häufig eine<br />

weiter gefasste Definition an. Häufig werden Illegalitätsanteile<br />

über Indikatoren geschätzt <strong>und</strong> die zugr<strong>und</strong>e liegenden Schätzverfahren<br />

nicht hinreichend offen gelegt.<br />

Zahlreiche nationale Untersuchungen zu Importen von Holzprodukten<br />

aus illegaler Herkunft beschränken sich auf die direkten,<br />

bilateralen Handelsströme mit den von illegalen Holzeinschlägen<br />

betroffenen Ländern. Hierbei wird außer Acht gelassen, dass ein<br />

beträchtlicher Anteil der Handelsmengen aus illegaler Herkunft<br />

auch indirekt über den Handel mit Drittländern den deutschen<br />

oder europäischen Markt erreicht. Unter Verwendung eines Modells,<br />

das die Handelsverflechtungen abbildet, kann hingegen<br />

der Handel über Drittländer berücksichtigt werden.<br />

Als Datenbasis <strong>für</strong> die Modellierung des Welthandels wurde die<br />

UN comtrade Datenbank der Vereinten Nationen gewählt, <strong>für</strong><br />

vergleichende Darstellungen des europäischen Intra- <strong>und</strong> Extrahandels<br />

die EU-Außenhandelsstatistik. Für die Abschätzung<br />

der Illegalitätsanteile wurden die oberen <strong>und</strong> unteren Schätzwerte<br />

der sog. SENECA CREEK-Studie (2004) genutzt, welche<br />

im Auftrag der American Forest & Paper Association angefertigt<br />

wurde. Als Mengeneinheit wurden Rohholzäquivalente (m³(r))<br />

berechnet. Beim Rohholzäquivalent handelt es sich um eine theoretische<br />

Größe, welche - unter Berücksichtigung von Ausbeuteverlusten<br />

- ausdrückt, wie viel Einheiten Rohholz <strong>für</strong> die Herstellung<br />

einer Einheit der jeweiligen holzbasierten Roh-, Halb- oder<br />

Fertigware erforderlich wären.<br />

Die gesamte Importmenge der EU-27 im Jahr 2005 an Holz <strong>und</strong><br />

Produkten auf Basis Holz betrug 659 Mio. m³(r). Die größten Importvolumina<br />

verzeichneten Deutschland mit 111 Mio. m³(r), gefolgt<br />

vom Vereinigten Königreich (79 Mio. m³(r)), Italien (70 Mio.<br />

m³(r)) <strong>und</strong> Frankreich (70 Mio. m³(r)). Nach den Berechnungen<br />

stammten von den Gesamteinfuhren in die EU-27 mit dem unteren<br />

Schätzwert 31 Mio. m³(r) <strong>und</strong> mit dem oberen Schätzwert<br />

56 Mio. m³(r) aus illegalen Holzeinschlägen, das sind 5 % bis<br />

9 %. In den Ländern mit den größten Importvolumina lagen<br />

die Importe aus illegalem Holzeinschlag vergleichsweise niedrig<br />

(3 % bis 7 %). Als Länder mit hohen relativen Importmengen<br />

aus illegalem Holzeinschlag wurden Lettland, Estland, Rumänien<br />

<strong>und</strong> Bulgarien identifiziert, welchen jedoch nach absoluten Importmengen<br />

ein geringer Stellenwert in der EU-27 zu kommt.<br />

Bezogen auf den gesamten internationalen Handel mit Holz<br />

<strong>und</strong> Holzprodukten führt die Berücksichtigung des Handels über<br />

Drittländer im Durchschnitt etwa zu einer Verdoppelung der jeweiligen<br />

Menge aus illegalem Holzeinschlag.

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