PDF / 53,9 MB - Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft
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Bericht des Instituts <strong>für</strong> Agrarrelevante Klimaforschung (AK)<br />
In Kombination mit einem Chemilumineszenz-Detektor (CLD),<br />
einem Ultraschall-Anemometer sowie einer Kalibriereinheit mit<br />
entsprechenden Eichgasen wird das System derzeit auf die Möglichkeit<br />
von Flussratenbestimmungen auf Basis der Eddy-Kovarianz-Methode<br />
(EC) getestet. Das im TRANC entstandene NO wird<br />
im CLD mit einer Frequenz von 20 Hz bestimmt <strong>und</strong> kann so mithilfe<br />
der Anemometer-Daten über den turbulenten Luftaustausch<br />
zwischen Erdoberfläche <strong>und</strong> Atmosphäre als Basis <strong>für</strong> Flussberechnungen<br />
herangezogen werden. Die Kalibrierung des TRANC<br />
erfolgt mit einem Multigas-Kalibrator, der NO <strong>und</strong> NO 2 in Konzentrationen<br />
zwischen 0 <strong>und</strong> 150 ppbv bereitstellt. NO 2 wird zur<br />
Bestimmung der Konversionseffizienz des Konverters verwendet.<br />
Lachgas (N 2 O) wird im TRANC nicht zu NO umgewandelt <strong>und</strong><br />
kann daher nicht bestimmt werden.<br />
Diverse Validierungskampagnen sind bereits mit dem TRANC in<br />
der jetzigen Konfiguration bzw. mit Vorgängermodellen durchgeführt<br />
worden. Da es keine andere marktgängige Methode zur<br />
Messung von N r gibt, sind jeweils die Summen der Konzentrationsmessungen<br />
einzelner N-Spezies aus etablierten Messverfahren<br />
in die Validierungsstudien eingegangen.<br />
Abb. 5 zeigt beispielhaft die Korrelation (r 2 = 0.85) der mit dem<br />
TRANC gemessenen Halbst<strong>und</strong>enmittel der N r -Konzentrationen<br />
mit der Summe aus einzelnen Messverfahren erhaltener Konzentrationen<br />
der quantitativ wichtigsten N-Spezies, welche im Rahmen<br />
einer Tagesmesskampagne am Agrarstandort Oensingen in<br />
der Schweiz ermittelt wurden. Die NO x -Konzentrationen wurden<br />
ebenfalls mithilfe eines CLDs gemessen, NH 3 <strong>und</strong> HNO 3 mithilfe<br />
eines Denuder-Systems mit anschließender Ionenchromatographie<br />
sowie das partikuläre NH 4 NO 3 mit einem Steam-Jet-Kollektor<br />
mit ebenfalls anschließender Ionenchromatographie.<br />
30-min Mittel von N [ppbv]<br />
r<br />
42<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
TRANC vs. CLD+GRAEGOR<br />
y = 0,99x+1,5<br />
2<br />
r = 0,85<br />
RMSE = 3,426<br />
n = 23<br />
0<br />
0 10 20 30 40<br />
30-min Mittel der Σ(NO , NH , HNO , pNH NO ) [ppbv]<br />
X 3 3 4 3<br />
Abb. 5: Korrelation der mit dem TRANC gemessenen Halbst<strong>und</strong>enmittel<br />
der N r -Konzentrationen mit der Summe aus einzelnen Messverfahren<br />
erhaltenen Konzentrationen der quantitativ wichtigsten<br />
N-Spezies ermittelt im Rahmen einer Tagesmesskampagne am<br />
Agrarstandort Oensingen, Schweiz – Correlation of 30-min means<br />
of N r with the sum of quantitatively relevant and most ab<strong>und</strong>ant Nspecies<br />
from different techniques; the campaign was conducted at<br />
an agricultural research site near Oensingen, Switzerland<br />
Gute Übereinstimmungen mit etablierten Messverfahren <strong>für</strong><br />
einzelne N-Spezies im Rahmen der bislang durchgeführten Validierungskampagnen<br />
zeigen, dass der TRANC verlässliche Ergeb-<br />
nisse liefert <strong>und</strong> somit als neue Messmethode gerade im Bereich<br />
intensiv gedüngter Agrarstandorte sowie im Einflussbereich von<br />
Tierhaltungsanlagen, an denen erhöhte N r -Emissionen <strong>und</strong> Depositionen<br />
auftreten, eingesetzt werden kann. In Kombination<br />
mit einem CLD <strong>und</strong> Ultraschall-Anemometer bietet der TRANC<br />
die Möglichkeit zur permanenten Flussbestimmung von N r zwischen<br />
Biosphäre <strong>und</strong> Atmosphäre <strong>und</strong> hat somit den großen<br />
Vorteil, dass eine nachgelagerte Laboranalytik entfällt. Weitere<br />
Validierungskampagnen <strong>und</strong> Tests zur Konversionseffizienz sowie<br />
einer verbesserte Wärmeisolation werden folgen, um den<br />
TRANC als neues, leistungsstarkes Gerät im Bereich des Umwelt-<br />
Monitoring zu etablieren.<br />
3 Bodenk<strong>und</strong>e<br />
3.1 Bodenzustandserhebung Landwirtschaft: Ermittlung<br />
der Kohlenstoffvorräte in landwirtschaftlich genutzten<br />
Böden Deutschlands – German Agricultural Soil Inventory: Assessing<br />
the carbon stock of agricultural soils in Germany<br />
Michaela Bach, Arne Heidkamp, Clemens Siebner, Annette<br />
Freibauer, Sven Evertsbusch, Stefanie Reddecker<br />
Böden sind einerseits Emittenten klimawirksamer Gase, andererseits<br />
bieten sie das Potenzial, über die Speicherung von Kohlenstoffverbindungen<br />
als Senke <strong>für</strong> atmosphärisches CO 2 zu dienen.<br />
Für eine Quantifizierung der Treibhausgasemissionen aus Böden<br />
im allgemeinen <strong>und</strong> landwirtschaftlich genutzten Böden im Besonderen,<br />
wie sie auf Gr<strong>und</strong>lage der Klimarahmenkonvention<br />
(UNFCCC) auch <strong>für</strong> den Sektor Landwirtschaft verpflichtend ist,<br />
sind belastbare Datengr<strong>und</strong>lagen <strong>für</strong> die Berichterstattung notwendig.<br />
In Deutschland existiert derzeit keine konsistente, aktuelle<br />
<strong>und</strong> flächendeckende Datengr<strong>und</strong>lage zu den Kohlenstoffvorräten<br />
in landwirtschaftlich genutzten Böden.<br />
Phase 1 Phase 2 Phase 3<br />
Geländearbeiten<br />
&<br />
Probenahme<br />
Methodenentwicklung<br />
Analytik<br />
Laboraufbau<br />
Endergebnis<br />
Auswertung<br />
&<br />
Zwischenergebnisse<br />
Vorstudien<br />
Inventur Labor Auswertung<br />
Abb 6: Struktur <strong>und</strong> Projektphasen der Bodenzustandserhebung<br />
Landwirtschaft – Topology and project phases of the German Agricultural<br />
Soil Inventory<br />
Die Bodenzustandserhebung (BZE) Landwirtschaft hat zum<br />
Zweck, diese Lücke zu schließen <strong>und</strong> als Ergänzung zur BZE im<br />
<strong>Forst</strong>, mit Hilfe einer systematischen <strong>und</strong> repräsentativen Bestimmung<br />
der aktuellen Bodenkohlenstoffvorräte eine konsistente<br />
<strong>und</strong> flächendeckende Datengr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> die Emissionsbericht-