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PDF / 53,9 MB - Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft

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85 DH vom ökologisch wirtschaftenden Versuchsbetrieb Gladbacherhof<br />

(GH) der Universität Gießen in die Untersuchungen<br />

einbezogen. Die in den ersten 5 Laktationswochen gewonnenen<br />

Viertelanfangsgemelksproben wurden zytobakteriologisch untersucht.<br />

Mittels molekularbiologischer Methoden wurden kulturelle<br />

Bef<strong>und</strong>e bestätigt bzw. Staphylokokken auf Speziesebene<br />

identifiziert. Zwischen den Herden des GH’s <strong>und</strong> TH zeigten sich<br />

deutliche Unterschiede. Nach der Kalbung waren auf dem GH<br />

Infektionen mit Streptococcus (Sc.) uberis, in TH mit koagulasenegativen<br />

Staphylokokken (KNS) vorherrschend. In der 5. Woche<br />

p.p. überwogen auf beiden Betrieben KNS, der Anteil infizierter<br />

Viertel lag jedoch auf dem GH deutlich niedriger (7,9 %) als in<br />

TH (DH 16,0 %, RBT 24,5 %). Der Anteil durchgängig bakteriologisch<br />

negativer Viertel war bei den DH auf beiden Betrieben<br />

(GH 39 %, TH 40 %) im Untersuchungszeitraum deutlich höher<br />

als bei den RBT (24 %). Persistierende Infektionen wurden bei<br />

einem Fünftel der RBT festgestellt, aber nur bei 5,9 % (GH) bzw.<br />

10,0 % (TH) der DH. Auch die Neuinfektionsrate war bei den<br />

DH beider Versuchsbetriebe deutlich geringer (GH: 8,2 %, TH:<br />

8,0 %) als bei den RBT mit 16,0 % <strong>und</strong> die Selbstheilungsrate<br />

deutlich höher (DH: GH 7,1 %, TH 18,0 %, RBT 4,0 %). Die mittels<br />

PCR am häufigsten nachgewiesene Spezies in beiden Herden<br />

<strong>und</strong> bei beiden Rassen war Staphylococcus chromogenes,<br />

als zweithäufigster Erreger wurde Staphylococcus xylosus identifiziert.<br />

Es zeigt sich aus den ersten Auswertungen, dass die DH<br />

eutergesünder waren als die RBT, <strong>und</strong> zwar unabhängig vom<br />

Management der Herde. Ein Managementeffekt wird aber an<br />

der Verteilung der Mastitiserreger (gehäuftes Auftreten von Sc.<br />

uberis auf dem GH) sichtbar. Bei gleichem Management scheint<br />

die Rasse den Ausschlag <strong>für</strong> Euterinfektionen zu geben. Höhere<br />

Milchleistungen allein bestimmen nicht das Risiko <strong>für</strong> Euterinfektionen.<br />

Die Aussagen werden durch weitere statistische Auswertungen<br />

unter Einbeziehung anderer Faktoren wie z. B. der<br />

Stoffwechselbelastung geprüft.<br />

2 Ökologischer Ackerbau<br />

2.1 Selektion auf Methioninreichtum des Samenproteins<br />

bei heimischen Körnerleguminosen – Selection of local grain<br />

legumes with increased concentrations of methionine in the<br />

seed protein<br />

Henrik Schumacher, Hans Marten Paulsen, Achim Gau (Uni Hannover),<br />

Olaf Sass (Norddeutsche Pflanzenzucht), Wolfgang Link<br />

(Uni Göttingen), Regine Dieterich (Saatzucht Steinach), Hans<br />

Ulrich Jürgens (JKI)<br />

Besonders bei 100%iger Biofütterung sind qualitativ hochwertige<br />

Futterkomponenten <strong>für</strong> die bedarfsgerechte Zusammenstellung<br />

von Futterrationen erforderlich. Die Proteinqualität europäischer<br />

Körnerleguminosen ist jedoch durch geringe Gehalte<br />

an Methionin, Lysin <strong>und</strong> Tryptophan begrenzt. Im Forschungsprojekt<br />

wird geprüft, ob phänotypische Selektionskriterien da<strong>für</strong><br />

geeignet sind, Pflanzen mit methioninreichem Samenprotein<br />

bereits während des Wachstums zu identifizieren. Hier erwies<br />

sich eine Kombination der Merkmale „Keimwurzellänge in Ethi-<br />

Bericht des Instituts <strong>für</strong> Ökologischen Landbau (OEL)<br />

onin“ mit dem Schwefelgehalt der Samen als aussichtsreichste<br />

Variante. Neben dieser Methodenentwicklung wurden Leguminosensaaten<br />

aus Zuchtmaterial verschiedener Standorte <strong>und</strong><br />

Jahre auf ihre Aminosäurengehalte untersucht (Lupinus angustifolius<br />

L. (n = 42, 27 Genotypen), Pisum sativum L. (n = 50,<br />

50 Genotypen) <strong>und</strong> Vicia faba L. (n = 46, 27 Genotypen)). Die<br />

gef<strong>und</strong>enen Maximalwerte der genannten Aminosäuren lagen<br />

bis zu 26 % über dem Probenmittel (Tab. 3). Eine züchterische<br />

Manifestation der Maximalwerte würde eine deutliche Verbesserung<br />

der Eiweißqualität der Leguminosen bedeuten.<br />

Tab. 3: Spannweite der N-Gehalte <strong>und</strong> von Aminosäuregehalten in<br />

Körnerleguminosensamen – Range of N-content and aminoacids in<br />

pulses<br />

P. sativum<br />

n=50<br />

V. faba<br />

n=46<br />

L. angustifolius<br />

n=46<br />

N (%) 2.9 - 6.2 (67%) 3.3 - 3.9 (12%) 3.9 - 5.9 (22%)<br />

Cystein<br />

(g/kg TM)<br />

Lysin<br />

(g/kg TM)<br />

Methionin<br />

(g/kg TM)<br />

Thryptophan<br />

(g/kg TM)<br />

Cystein<br />

(g/16gN)<br />

Lysin<br />

(g/16gN)<br />

Methionin<br />

(g/16gN)<br />

Thryptophan<br />

(g/16gN)<br />

TM =Trockenmasse<br />

2.3 - 3.7 (16%) 2.3 - 3.5 (19%) 3.5 - 5.4 (26%)<br />

14.2 - 20.8 (23%) 14.5 - 19.2 (11%) 12.4 - 16.8 (17%)<br />

1.9 - 2.8 (24%) 1.7 - 2.3 (17%) 1.8 - 2.4 (16%)<br />

7.5 - 11.1 (26%) 7.8 - 10.3 (11%) 8.8 - 12.1 (17%)<br />

1 - 1.6 (19%) 0.9 - 1.2 (14%) 1.2 - 1.9 (25%)<br />

6.3 - 7.9 (9%) 5.7 - 6.9 (9%) 4.5 - 5.4 (11%)<br />

0.8 - 1.1 (14%) 0.6 - 0.8 (12%) 0.6 - 0.9 (22%)<br />

3.4 - 4.2 (10%) 3.1 - 3.6 (6%) 3.2 - 3.9 (12%)<br />

2.2 Optimierung der ökologischen Kartoffelproduktion –<br />

Optimisation of the organic potato production<br />

Jana Dresow, Herwart Böhm, Wilfried Dreyer (Ökoring Niedersachsen),<br />

Markus Wiggert, Christian Landzettel (Bioland-<br />

Beratung), Franz Westhues (Marktgenossenschaft der Naturland<br />

Bauern Nord-West e.G.), Sylvia Mahnke-Plesker (Qualitäts-Management-Beratung<br />

<strong>für</strong> Öko-Produkte), Kirsten Buchecker (ttz<br />

Sensoriklabor Bremerhaven)<br />

Ziel dieses Verb<strong>und</strong>vorhabens ist es, den Anbau <strong>und</strong> die Qualität<br />

ökologisch erzeugter Kartoffeln zu optimieren. Neben der äußeren<br />

Qualität wird in diesem Projekt auch die sensorische Qualität<br />

betrachtet. Zusammenhänge zwischen Anbau <strong>und</strong> Qualitätsparametern<br />

hinsichtlich optimierter Anbaustrategien werden<br />

aus den erhobenen Daten abgeleitet.<br />

Hierzu wurde in den Jahren 2007 bis 2009 in Nord- <strong>und</strong> Süddeutschland<br />

der Kartoffelanbau auf 270 ökologisch bewirtschafteten<br />

Kartoffelfeldern, auf denen die fest kochenden Kartoffelsorten<br />

Princess, Nicola <strong>und</strong> Ditta angebaut wurden, untersucht.<br />

Erhoben wurden alle Anbau- <strong>und</strong> Qualitätsdaten, die in eine<br />

Web-basierte Datenbank eingespeist wurden. An den Ernte-<br />

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