PDF / 53,9 MB - Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft
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IE<br />
GB<br />
Bericht des Instituts <strong>für</strong> <strong>Forst</strong>genetik (FG)<br />
gepasstem Pflanzenmaterial treten oftmals hohe Mortalitätsraten<br />
<strong>und</strong> schlechte Wuchseigenschaften in der Folge auf. Aus solchen<br />
gepflanzten, schlecht angepassten Beständen kann Genfluss in die<br />
natürlichen heimischen Populationen stattfinden <strong>und</strong> damit können<br />
deren Nachkommenschaften negativ beeinflusst werden. Bei<br />
gut angepasstem Pflanzenmaterial bieten sich dagegen Chancen,<br />
z. B. eine höhere Wuchsleistung, bessere Qualität oder Resistenz.<br />
Die neuen Genotypen können somit zu einer Bereicherung der<br />
natürlich vorkommenden Populationen beitragen <strong>und</strong> im Reproduktionsprozess<br />
zu Beständen mit einer besseren Angepasstheit<br />
an sich ändernde Umweltbedingungen führen. Im Rahmen des<br />
EU-Projektes TreeBreedex wurden exemplarisch <strong>für</strong> ausgewählte<br />
Baumarten Erfolge <strong>und</strong> Misserfolge des Anbaus von nicht lokalem<br />
Pflanzenmaterial <strong>für</strong> Europa zusammengetragen <strong>und</strong> ausgewertet<br />
sowie darüber hinaus die aktuelle Situation zum Transfer von<br />
forstlichem Vermehrungsgut der am Projekt beteiligten Länder<br />
dargestellt (Abb.1). Angesichts des prognostizierten Klimawandels<br />
wird derzeit die Verwendung von forstlichem Vermehrungsgut<br />
aus anderen Klimaten diskutiert. Außerdem wird von einer<br />
verstärkten Nachfrage nach Holz in den kommenden Jahren ausgegangen,<br />
die mittelfristig mit einem örtlichen Baumartenwechsel<br />
<strong>und</strong> der verstärkten Verwendung von hochwertigerem Vermehrungsgut<br />
befriedigt werden kann. Dies bedeutet Transfer von<br />
Vermehrungsgut auf nationaler <strong>und</strong> internationaler Ebene. Damit<br />
solche Prozesse nachvollzogen <strong>und</strong> bewertet werden können, ist<br />
eine lückenlose Dokumentation unverzichtbar.<br />
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DE<br />
SE<br />
AT<br />
Abb. 1: Importe von<br />
Saatgut (rot) <strong>und</strong><br />
Pflanzgut (grün) der<br />
Hybridlärche nach<br />
Deutschland in den<br />
letzten 10 Jahren<br />
(Daten BLE) – Import of<br />
seed (brown) and plants<br />
(green) of hybrid-larch<br />
to Germany within the<br />
last 10 years (data: BLE)<br />
1.3 COST Aktion E52: “Prüfung der genetischen Ressourcen<br />
der Rot-Buche <strong>für</strong> eine nachhaltige <strong>Forst</strong>bewirtschaftung”<br />
– COST Action E52 “Evaluation of the genetic resources<br />
of European beech for sustainable forest management”<br />
Georg von Wühlisch, Mirko Liesebach<br />
Wichtigste Aufgabe der COST-Aktion E52 war eine Auswertung<br />
der vom Institut <strong>für</strong> <strong>Forst</strong>genetik in Großhansdorf koordinierten<br />
Anlage von 1995 <strong>und</strong> 1998 gepflanzten Buchenherkunftsversuche.<br />
Die Versuche umfassen etwa 200 Buchenherkünfte, die<br />
das natürliche Verbreitungsgebiet der Buche repräsentieren. Teilmengen<br />
der Herkünfte werden jeweils auf 49 Versuchsflächen<br />
beobachtet, die sich in 21 Ländern Europas befinden. Überle-<br />
bensraten, Frühjahrs- <strong>und</strong> Herbstphänologie, Höhenzuwachs,<br />
Ges<strong>und</strong>heitszustand <strong>und</strong> Stamm- sowie Astmerkmale wurden<br />
ausgewertet. Generell ist die Buche (Fagus sylvatica L.) plastisch,<br />
mit der Fähigkeit, sich an unterschiedliche Bedingung akklimatisieren<br />
zu können. Zwischen den Versuchsorten variierten Überlebensraten<br />
<strong>und</strong> Höhenzuwachs je nach Standorteigenschaften<br />
erheblich. Zwischen den Herkünften ist die Variation ebenfalls<br />
groß (Abb. 2), deren komplexe Verteilung sich nicht durch einfache<br />
regionale Anpassungsmuster oder Einflüsse der Bedingungen,<br />
aus denen eine Herkunft stammt, erklären lässt.<br />
Abb. 2: Nicht angepasste 14-jährige Buchenherkunft aus den Niederlanden<br />
auf einer Versuchsfläche des Internationalen Buchenherkunftsversuchs<br />
in Spanien. Die Triebspitzen vertrocknen regelmäßig<br />
bei Sommertrockenheit, welches den buschartigen Wuchs bewirkt.<br />
– Maladapated 14 year old beech provenance from The Netherlands<br />
in a Spanish beech provenance trial. The top shoots die back<br />
regularly during summer drought giving the beech a bush-like form.<br />
So zeigt sich, dass weit entfernte Herkünfte unerwartet gut wachsen,<br />
während lokale Herkünfte nicht immer unter den bestwüchsigsten<br />
sind. Nach Überlebensrate <strong>und</strong> Zuwachsleistung lassen sich<br />
die Buchenherkünfte in fünf Großgruppen gliedern, zwei nördlich<br />
der Alpen (Tiefland <strong>und</strong> Mittelgebirge) <strong>und</strong> drei südlich davon (westlicher,<br />
mittlerer <strong>und</strong> östlicher Mittelmeerraum). Im Alter von 13 bzw.<br />
16 Jahren sind die Versuchspflanzen in einem Alter, in dem sowohl<br />
genetische als auch nicht-genetische Untersuchungen möglich sind,<br />
um die Reaktion von Buchenherkünften an verschiedenen Orten Europas<br />
zu analysieren. Die Daten sind insbesondere von Interesse, um<br />
Vorhersagen der zukünftigen Verbreitung der Buche aufgr<strong>und</strong> des<br />
Klimawandels überprüfen zu können.<br />
1.4 Pillierung von Aspen-Saatgut zur Verbesserung der<br />
Aussaattechnologie <strong>und</strong> Lagerfähigkeit – Pelleting of<br />
aspen seeds aimed at improvement of sowing technology<br />
and suitability for storage<br />
Ute-Katrin Krakau, Gisela Naujoks<br />
Die Aspe (Populus tremula L.) ist prädestiniert <strong>für</strong> den Anbau als<br />
nachwachsender Rohstoff im Kurzumtrieb auf nährstoffarmen<br />
<strong>und</strong> trockenen Böden. Aspen lassen sich im Gegensatz zu anderen<br />
Pappelarten nicht kostengünstig vegetativ vermehren.<br />
Eine Alternative ist die Verwendung von hochwertigem Saatgut.<br />
Dieses empfindliche Vermehrungsgut hat jedoch nur eine