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PDF / 53,9 MB - Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft

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Institut <strong>für</strong> Marktanalyse <strong>und</strong> Agrarhandelspolitik (MA)<br />

Leiter: Dir. u. Prof. PD Dr. Martin Banse<br />

Im Mittelpunkt unserer Forschungsaktivitäten stehen die Arbeitsgebiete<br />

Markt- <strong>und</strong> Politikanalysen, Analyse von Branchen<br />

<strong>und</strong> Wertschöpfungsketten sowie modellgestützte Politik- <strong>und</strong><br />

Technikfolgenabschätzungen. Inhaltlich befasst sich das Institut<br />

damit, welche Auswirkungen Veränderungen der ökonomischen<br />

<strong>und</strong> politischen Rahmenbedingungen auf europäische<br />

<strong>und</strong> internationale Agrarmärkte sowie den Agrarhandel haben.<br />

Die Marktanalysen der wichtigsten Agrarprodukte bilden einen<br />

wichtigen Gr<strong>und</strong>stock der Institutsarbeit. Die hier vorgestellten<br />

Berichte zeigen, wie kurzfristige Änderungen der Nachfrage<br />

oder des Angebots sowie sich ändernde Politiken zu erheblichen<br />

Preisschwankungen auf den Weltagrarmärkten <strong>für</strong> Nahrungs-<br />

<strong>und</strong> Futtermittel führen. Das stürmische Auf <strong>und</strong> Ab der<br />

Agrarpreise auf inländischen <strong>und</strong> internationalen Märkten in der<br />

jüngsten Vergangenheit wirft weitreichende Fragen zum Einsatz<br />

von Maßnahmen zur Sicherung landwirtschaftlicher Einkommen,<br />

zur Funktionsweise von Warenterminbörsen <strong>und</strong> zur weltweiten<br />

Ernährungssicherheit auf. Diesen Herausforderungen<br />

<strong>und</strong> dem dringenden Handlungsbedarf wird in verschiedenen<br />

Untersuchungen am Institut Rechnung getragen.<br />

In diesem Zusammenhang wurden in einer Studie die Effekte der<br />

Umsetzung der WTO-Verhandlungen analysiert. Die Wirkungen<br />

gestiegener Preisvolatilitäten auf Agrarmärkten insbesondere auf<br />

den Märkten <strong>für</strong> Milch- <strong>und</strong> Milchprodukte sowie die Analyse<br />

der halbjährlichen Viehzählungsergebnisse stehen im Fokus der<br />

Analyse der Märkte <strong>für</strong> tierische <strong>und</strong> pflanzliche Erzeugnisse. Zur<br />

besseren Abschätzung von Politikoptionen wurde eine Kopplung<br />

der Modelle GTAP <strong>und</strong> CAPRI erarbeitet. Eine Studie zu den Wirkungen<br />

steigender Energiepreise, deren Auswirkungen auf die<br />

Agrarproduktion <strong>und</strong> mögliche Energieeinsparpotenziale wurde<br />

im laufenden Jahr abgeschlossen. Im Arbeitsgebiet Ernährungswirtschaft<br />

steht eine Arbeit zum Management von Wertschöpfungsketten<br />

kurz vor dem Abschluss. Im Rahmen der Begleitforschung<br />

zum B<strong>und</strong>es-Modellvorhaben „Schulmilch im Fokus“<br />

steht die gemeinsam mit dem Institut <strong>für</strong> Ernährungsverhalten des<br />

Max Rubner-Instituts durchgeführte Untersuchung der Nachfrage<br />

nach Schulmilch in Nordrhein-Westfalen kurz vor dem Abschluss.<br />

Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

- planmäßig: Dr. Inken Christoph, Dr. agr. Josef Efken,<br />

Christina Herzlieb MSc, Dipl.-Ing. agr. Rainer Klepper,<br />

Dr. agr. Ernst-Oliver Frhr. von Ledebur, Dr. Janine Pelikan<br />

MSc, Dr. Günter Peter, Dr. agr. Petra Salamon, Dr. Sascha<br />

Weber, Dr. sc. agr. Heinz Wendt<br />

- außerplanmäßig: Dipl.-Ing. agr. Andrea Rothe, Dipl.-Vw.<br />

Jochen Schmitz, Daniela Weible MSc<br />

- Gäste: Gülden Bölük (Türkei), Ricarda Hoberg, Wiebke<br />

Northeim, Ruuta Ruutas (Estland)<br />

1 Politikfolgenabschätzung<br />

1.1 Schulmilchanbieter in Nordrhein-Westfalen – School<br />

milk suppliers in North Rhine Westfalia<br />

Daniela Weible<br />

Im Rahmen des EU-Schulmilchprogramms (VO (EG) 657/2008)<br />

wird die Abgabe von Milch an Kinder <strong>und</strong> Jugendliche in schulischen<br />

Einrichtungen gefördert. Ziel ist es, die Ernährungssituation<br />

der Kinder zu verbessern <strong>und</strong> ihr Ernährungsverhalten<br />

zu schulen. Da der Schulmilchabsatz trotz Förderung rückläufig<br />

ist, wurde das B<strong>und</strong>esmodellvorhaben „Schulmilch im Fokus“<br />

initiiert. Im Auftrag des B<strong>und</strong>esministeriums <strong>für</strong> Ernährung,<br />

Landwirtschaft <strong>und</strong> Verbraucherschutz (BMELV) untersucht das<br />

Institut derzeit in Kooperation mit dem Max Rubner-Institut<br />

(B<strong>und</strong>esforschungsinstitut <strong>für</strong> Ernährung <strong>und</strong> Lebensmittel) die<br />

Schulmilchnachfrage von Gr<strong>und</strong>schülern in Nordrhein-Westfalen.<br />

Hierbei soll die Relevanz der einzelnen Faktoren auf die<br />

Schulmilchnachfrage ermittelt <strong>und</strong> Lösungsansätze <strong>und</strong> Empfehlungen<br />

<strong>für</strong> eine verbesserte Teilnahme am EU-Schulmilchprogramm<br />

entwickelt werden.<br />

Das Projekt umfasst auf der einen Seite ein auf zwei Schuljahre<br />

angelegtes Preisexperiment, in dessen Verlauf der Preis <strong>für</strong><br />

Schulmilch an ausgewählten Gr<strong>und</strong>schulen im ersten Schuljahr<br />

stufenweise gesenkt <strong>und</strong> im darauffolgenden Schuljahr wieder<br />

angehoben wird. Auf der anderen Seite werden alle Akteure<br />

entlang der Wertschöpfungskette im Rahmen von Befragungen<br />

näher betrachtet. Dazu zählen die Schüler der Klassenstufe zwei<br />

bis vier, deren Eltern sowie die Schulleiter, Schulmilchkoordinatoren<br />

<strong>und</strong> jeweiligen Klassenlehrer der beteiligten Gr<strong>und</strong>schulen<br />

als auch die Anbieter von Schulmilch. Alle Gruppen werden<br />

schriftlich befragt.<br />

Da jede Schule mehrmals pro Woche mit Schulmilchprodukten<br />

beliefert wird, kommt den Schulmilchanbietern eine wichtige<br />

Funktion bei der Durchführung des Schulmilchgeschäfts zu.<br />

Verhältnismäßig hohe Logistikkosten <strong>und</strong> die verstärkte Konkurrenz<br />

durch Substitute wie beispielsweise Säfte oder zuckerhaltige<br />

Getränke in Kombination mit der abnehmenden Nachfrage<br />

kennzeichnen die aktuelle Lage auf dem Markt <strong>für</strong> Schulmilch.<br />

Im Rahmen des Projekts soll daher unter anderem die Rolle der<br />

Angebotsseite <strong>für</strong> den Schulmilchabsatz dargestellt werden <strong>und</strong><br />

es soll geprüft werden, inwieweit Unterschiede zwischen den<br />

Anbietern einen Einfluss auf die Nachfrage haben.<br />

Die Analyse der in Nordrhein-Westfalen registrierten 24 Schulmilchlieferanten<br />

ergab, dass gr<strong>und</strong>sätzlich folgende drei Typen<br />

von Anbietern in Abhängigkeit der Unternehmensform unterschieden<br />

werden können: Direktvermarkter, Händler <strong>und</strong> Molkereien.<br />

Wesentliche Unterschiede zwischen den Schulmilchlieferanten<br />

lassen sich auf den Anbietertyp zurückführen. Dazu<br />

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