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PDF / 53,9 MB - Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft

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Bericht des Instituts <strong>für</strong> Holztechnologie <strong>und</strong> Holzbiologie (HTB)<br />

chenrepräsentativer Durchschnittswerte oder – im besten Fall – anhand<br />

der spezifischen Daten eines Herstellers widergeben.<br />

Für Deutschland sind derzeit in den öffentlichen Baustoffdatenbanken<br />

zur Bestimmung der ökologischen Wirkung von Baustoffen<br />

<strong>und</strong> Gebäuden die Datensätze von etwa 15 Holzprodukten<br />

aufgelistet. Diese Datensätze wurden entweder aus den<br />

EPDs einzelner Hersteller entnommen <strong>und</strong> entsprechend den<br />

Vorgaben der Norm von Dritten vorab geprüft, oder sie wurden<br />

aufbauend auf Literaturrecherchen ohne Prüfung durch Dritte veröffentlicht.<br />

Letztere stellen bisher den Großteil der vorhandenen<br />

Daten dar. Aufgr<strong>und</strong> der ungeklärten Repräsentanz <strong>und</strong> der oft<br />

unklaren Rahmenbedingungen, unter denen diese Ökobilanzen<br />

erstellt wurden, bieten die Daten in dieser Form aber nur einen<br />

ungenügenden Ansatz zur Klärung der ökologischen Auswirkungen<br />

der Produkte. Qualitativ ungleich höher einzuschätzen<br />

sind die bisher nur <strong>für</strong> einen kleinen Anteil der verfügbaren Holzprodukte<br />

vorhandenen Datensätze einzelner Hersteller.<br />

Holzwerkstoffe<br />

50 %<br />

10 %<br />

56<br />

35 %<br />

62 %<br />

21 % 17 %<br />

50 %<br />

70 %<br />

80 %<br />

Vollholzprodukte<br />

40 %<br />

33 %<br />

30 %<br />

33 %<br />

34 % 33 %<br />

36 %<br />

33 %<br />

23 %<br />

Abb. 8: Abdeckung der Gesamtproduktion durch kleine<br />

(kleines Tortenstück) <strong>und</strong> große (großes Tortenstück) Unternehmen<br />

(Bezug: Produktionsvolumen); 23 % Abdeckung der jeweiligenSparten<br />

durch die im Projekt beteiligten Unternehmen (Bezug: Anzahl);<br />

regionale Verteilung Nord, Süd-West <strong>und</strong> Süd-Ost (Bezug:<br />

Produktionsvolumen) – Coverage of total production by small<br />

(small pie slice) and large enterprises (basis: production volume);<br />

23 % coverage of branches by enterprises included in the project<br />

(basis: number); regional distribution North, South-West and<br />

South East (basis: production volume)<br />

Die Arbeitsgruppe Holz <strong>und</strong> Klima am HTB führt das von der<br />

Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) geförderte Projekt<br />

„Ökobilanz Basisdaten <strong>für</strong> Bauprodukte aus Holz“ (FKZ<br />

22028808) durch. Bis August 2011 werden <strong>für</strong> die gesamte<br />

Vielfalt der Halbwaren aus Holz mengengewichtete Ökobilanz-<br />

Durchschnittsdatensätze mit hoher nationaler Repräsentativität<br />

erarbeitet <strong>und</strong> den öffentlichen Datenbanken im Bereich der<br />

Nachhaltigkeitsbewertung zur Verfügung gestellt. Die angestrebte<br />

hohe Marktabdeckung der Ergebnisse <strong>für</strong> unterschiedliche<br />

Unternehmenstypen <strong>und</strong> Größenklassen eröffnet die<br />

Möglichkeit, die ökologischen Auswirkungen der Produkte im<br />

Rahmen von Hochrechnungen <strong>für</strong> die gesamte deutsche Holz-<br />

branche abzuschätzen. Abb. 8 zeigt den aktuellen Stand der<br />

Marktabdeckung der Datenerhebung (11/2010), die durch eine<br />

enge Zusammenarbeit mit den teilweise regional organisierten<br />

Verbänden der Holzindustrie realisiert wird. Als ein erstes Ergebnis<br />

des Projektes wurde bereits ein repräsentativer Ökobilanz-<br />

Datensatz <strong>für</strong> Brettschichtholz fertiggestellt. Der Datensatz<br />

wurde prototypisch parallel zur Entwicklung der Fragebögen,<br />

der vTI-internen Datenbank <strong>und</strong> des nötigen Berichtsformates<br />

erstellt <strong>und</strong> dient als Basis <strong>für</strong> eine verbandsweite Umweltdeklaration<br />

nach ISO 14025 <strong>für</strong> das Produkt Brettschichtholz.<br />

4.2 Untersuchung über den Einfluss des Produktionsprozesses<br />

auf die Entstehung von VOC-Emissionen aus mitteldichten<br />

Faserplatten (MDF) – Research into effects of the<br />

production process on the formation of VOC emissions from<br />

medium density fibre (MDF) boards<br />

Martin Ohlmeyer, Jonas Vagt<br />

Die VOC-Emission von Holz <strong>und</strong> Holzprodukten stellt nach wie<br />

vor einen wichtigen Forschungsbereich dar (VOC = flüchtige organische<br />

Verbindungen). Im Rahmen eines von der Fachagentur<br />

<strong>für</strong> nachwachsende Rohstoffe (FNR) geförderten Projektes wurden<br />

die VOC-Emissionen von mitteldichten Faserplatten (MDF)<br />

untersucht. Ziel des Forschungsvorhabens war es, den Einfluss der<br />

verfahrenstechnischen Prozessparameter im Hinblick auf die Produktemissionen<br />

zu untersuchen. Da<strong>für</strong> sind unter industrienahen<br />

Bedingungen in Kooperation mit Industriepartnern (Siempelkamp,<br />

Krefeld, <strong>und</strong> Krono-Gruppe, Schweiz) MDF-Platten hergestellt<br />

worden. Variiert wurden unter anderem das Bindemittelsystem,<br />

die Presstemperatur, der Presszeitfaktor sowie die Aufschlussbedingungen<br />

Kocherdruck <strong>und</strong> Kochzeit. Als Rohstoff diente die<br />

<strong>für</strong> MDF in Europa hauptsächlich genutzte Holzart Kiefer (Pinus<br />

sylvestris L.). Die VOC-Emissionsprüfung der hergestellten MDF-<br />

Platten wurde gemäß DIN EN 16000 Teil 6 <strong>und</strong> 9 durchgeführt.<br />

Es stellte sich heraus, dass die VOC-Emissionen von flüchtigen<br />

organischen Säuren <strong>und</strong> Aldehyden dominiert werden. Bei den<br />

Aldehyden fielen zum Teil hohe Konzentrationen an Hexanal auf.<br />

Terpene hingegen spielen nur eine untergeordnete Rolle. Dies ist<br />

auf einen Verflüchtigung im Aufschlussprozess zurückzuführen.<br />

Die Summe der Emissionen ist im Vergleich zu anderen Holzwerkstoffen<br />

<strong>und</strong> dem unbearbeitetem Rohmaterial relativ gering. Nach<br />

28 Tagen Prüfzeit betrugen die Summen der Emissionen bei den<br />

meisten Versuchsvariationen weniger als 500 µg m -3 .<br />

Innerhalb des Forschungsvorhabens konnte gezeigt werden,<br />

dass Die VOC-Emissionen direkt durch die Prozessparameter beeinflusst<br />

werden. Es stellte sich heraus, dass die Konzentration<br />

der Aldehyd-Emissionen mit zunehmender Presstemperatur <strong>und</strong><br />

auch durch die Verlängerung der Presszeit ansteigt. Bei der Betrachtung<br />

der Aufschlussparameter zeigte sich, dass bei kurzer<br />

Kochung mit geringem Druck mehr Aldehyde gebildet werden<br />

als bei längerer Kochung mit vergleichbarem Druck. Es wird erwartet,<br />

dass die Erkenntnisse direkt in der industriellen Produktion<br />

angewendet werden können.

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