PDF / 53,9 MB - Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft
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Bericht des Instituts <strong>für</strong> Waldökologie <strong>und</strong> Waldinventuren (WOI)<br />
Die Auswertung zeigt, dass vor allem sandige Standorte, die relativ<br />
geringe Mengen C speichern, hohe C-Sequestrierungsraten<br />
aufweisen. Zur Klärung der Ursachen wird derzeit ein Projekt<br />
initiiert. Ziel ist es, unter vergleichbaren Voraussetzungen Proben<br />
zu gewinnen <strong>und</strong> zu analysieren, um Aussagen über Stabilität<br />
<strong>und</strong> Herkunft der organischen Substanz zu treffen. Die organische<br />
Substanz ausgewählter Inventurpunkte soll hier<strong>für</strong> physikalisch<br />
in aktive, intermediäre <strong>und</strong> inaktive Pools fraktioniert<br />
werden. Mit der Methode der Dichtefraktionierung lässt sich die<br />
organische Bodensubstanz isolieren, indem die nicht fest mit<br />
der Mineralphase geb<strong>und</strong>ene leichte Fraktion von der fest mit<br />
der Mineralphase verb<strong>und</strong>enen, schwereren Fraktion getrennt<br />
wird. Die Dichtefraktionierung soll Auskunft über die Qualität<br />
<strong>und</strong> Quantität der verschiedenen Pools zu den verschiedenen<br />
Inventurzeitpunkten geben. Dies ist relevant, wenn Handlungsstrategien<br />
entwickelt werden sollen, die bei der Nutzung solcher<br />
Standorte das hohe Potenzial zur C-Sequestrierung, aber auch<br />
das Risiko zur C-Freisetzung berücksichtigen.<br />
4 Datenzentrum Wald<br />
4.1 Aufbau eines modernen Geodaten-Managementkonzeptes<br />
im vTI-WOI – Implementation of a modern Geodata-<br />
Managementconcept for the WOI vTI<br />
Thomas Stauber, Petra Hennig, Till Kirchner<br />
Basierend auf den internen <strong>und</strong> durch INSPIRE definierten Anforderungen<br />
zur Bereitstellung von Geodaten des vTI, wurde im<br />
Institut <strong>für</strong> Waldökologie <strong>und</strong> Waldinventuren der Prototyp einer<br />
leistungsstarken dienst-orientierten Geodateninfrastruktur (GDI)<br />
implementiert. Kern der GDI sind folgende Komponenten:<br />
• Metadatenserver: Dient der INSPIRE konformen Beschreibung<br />
aller im WOI vorliegenden Geodaten. Der aufzubauende<br />
Metadatenbestand kann über einen OGC Web Catalogue<br />
Service (CSW) genutzt werden. Somit kann mit<br />
verschiedenen Kriterien (fachlich, räumlich, zeitlich) nach<br />
Geodaten des WOI gesucht werden. Der Metadatenserver<br />
unterstützt die Einbindung externer Metadatenbestände<br />
über einen CSW <strong>und</strong> OGC Datendienste (WMS / WFS). So<br />
wurden z. B. Metadaten des DWD <strong>und</strong> des BKG in den Metadatenkatalog<br />
des WOI integriert <strong>und</strong> können nun recherchiert<br />
werden.<br />
• Geoserver: Stellt Geodaten des WOI, sowie Geodaten externer<br />
Anbieter wie des BfN, über OGC Datendienste zur<br />
Verfügung. Alle Mitarbeiter des WOI können so mit der<br />
gleichen, qualifizierten, aktuellen Version oft verwendeter<br />
Geobasis- <strong>und</strong> Geofachdaten arbeiten. Die vom Geoserver<br />
angebotenen OGC Datendienste können zur Visualisierung<br />
<strong>und</strong> Weiterverarbeitung mit verschiedenen Endanwenderprogrammen<br />
(GIS, GoogleEarth) genutzt werden. Der installierte<br />
Geoserver erfüllt alle Anforderungen, die durch<br />
INSPIRE <strong>für</strong> Darstellungs- <strong>und</strong> Transformationsdienste vorgegeben<br />
wurden.<br />
70<br />
• Datenbankserver: Dient der zentralen Zusammenführung<br />
von im WOI benötigten Geobasis- <strong>und</strong> Geofachdaten. Nur<br />
durch die zentrale Zusammenführung von oft verwendeten<br />
Geodaten ist die Einführung eines einheitlichen Qualitätsmanagement<br />
möglich. Der eingerichtete Datenbankserver<br />
dient in der GDI des WOI als zentrales Datenbackend <strong>für</strong><br />
Daten, die über den Geoserver bereitgestellt werden. Momentan<br />
werden nur Vektor- <strong>und</strong> Sachdaten mit dem Datenbankserver<br />
verwaltet. Die Speicherung von Rasterdaten<br />
bleibt durch den aktuellen Stand der Technik bedingt weiterhin<br />
dateibasiert.<br />
Im Jahr 2011 wird der Prototyp der GDI WOI in den operativen<br />
Betrieb überführt. Darüber hinaus wird das System weiter ausgebaut<br />
<strong>und</strong> um Webmapping-Komponenten erweitert. Die<br />
größte Herausforderung bei den zu entwickelnden Webmapping-Komponenten<br />
sind die angestrebten dynamischen Kombinationsmöglichkeiten<br />
von direkten Geodaten <strong>und</strong> beschreibenden<br />
Sachdaten.<br />
In Abstimmung mit allen anderen Standorten des vTI wird ein<br />
Konzept <strong>für</strong> eine vTI-weite GDI entworfen, um die im WOI installierten<br />
technischen Neuerungen im gesamten vTI nutzen zu<br />
können.<br />
Ein weiteres Ziel des Datenzentrums ist die zentrale Datenintegration<br />
der operativen Daten der Arbeitsgebiete in ein einheitliches<br />
Auswertungs- <strong>und</strong> Präsentationsportal. Bei der momentanen<br />
Entwicklung wird der Enterprise Business Intelligence (EBI)<br />
Server von SAS eingesetzt.<br />
Das System bietet die Möglichkeit der einheitlichen Datenintegration<br />
aus allen gängigen Formaten über technische Metadaten.<br />
Darüber hinaus werden umfangreiche Web-Portal-Komponenten<br />
<strong>und</strong> die Möglichkeit bereit gestellt, komplexe Datenanalysen<br />
<strong>und</strong> Präsentationen zu automatisieren. Die Technik ermöglicht<br />
es, die verteilten Datenbestände zusammenzufassen <strong>und</strong> in MS-<br />
Office- <strong>und</strong> Web-Umgebungen zur Verfügung zu stellen.<br />
Als erstes Referenzprojekt zur Etablierung des in der Entwicklung<br />
befindlichen Systems ist die Datenpräsentation der Ergebnisse<br />
der BWI 3 vorgesehen.<br />
Vorteile dieser Technologie sind:<br />
• Automatisierung von Datentransformationen<br />
• Standardisierte, rollenbasierte Berichterstellung<br />
• Einheitliche Präsentation <strong>und</strong> Integration von Daten, Geschäftsgrafiken<br />
<strong>und</strong> Karten in Webportalen <strong>und</strong> MS Office-<br />
Anwendungen.