Flächennutzungsmonitoring II - Leibniz-Institut für ökologische ...
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1 Einleitung<br />
M. Keil, A. Metz, M. Bock, T. Esch, S. Nieland, St. Feigenspan<br />
Der europäische Integrationsprozess bedingt neben politischen und wirtschaftlichen<br />
Prozessen auch die Verfügbarkeit von vergleichbarer Geoinformation als Grundlage <strong>für</strong><br />
abgestimmte grenzüberschreitende räumliche Planungen und Entscheidungsprozesse.<br />
In diesem Zusammenhang hat sich der auf Satellitendaten basierende Datensatz von<br />
CORINE Land Cover (CLC) mit seinem harmonisierten Klassenkatalog auf drei Ebenen<br />
als Standard etabliert. Der CLC-Klassifizierungsschlüssel mit 44 Klassen auf europäischer<br />
Ebene enthält raumplanerische und umweltbezogene Informationen zur Landbedeckung<br />
und Landnutzung. Auf dem EU-Level ist die Mindestkartiereinheit 25 ha, <strong>für</strong> die<br />
Erfassung von Änderungsflächen 5 ha. Neben der Ersterfassung von 1990 liegen inzwischen<br />
die Aktualisierungen zum Referenzjahr 2000 und in den meisten europäischen<br />
Staaten auch zum Referenzjahr 2006 vor.<br />
Im Zusammenhang mit dem Programm „Global Monitoring for Environment and Security“<br />
(GMES), von der EU und der europäischen Raumfahrtagentur ESA initiiert, wird<br />
die Entwicklung und der Test von Geo-Informationsdiensten vorangetrieben, so auch<br />
im 7. Forschungsrahmenprogramm der EU (geoland2 2010). Diese Dienste sollen die<br />
Datenbasis von CLC ergänzen und verfeinern und die Überwachung, den Schutz und<br />
ein nachhaltiges Management unserer Umwelt unterstützen.<br />
Auf deutscher bzw. auch europäischer Ebene hatten sich bereits 2004 Vertreter der Nutzer<br />
der CORINE Land Cover-Datenbasis <strong>für</strong> eine verbesserte räumliche Auflösung der<br />
Datenbasis ausgesprochen, die das Nutzungspotenzial der Daten erhöhen würden, neben<br />
einigen thematischen Verfeinerungen (UBA 2004, 12, 21-22). In der Vorphase von<br />
CORINE Land Cover 2006 (CLC2006) traten das Umweltbundesamt (UBA) als nationale<br />
Ansprechstelle <strong>für</strong> CLC und das Bundesamt <strong>für</strong> Kartographie und Geodäsie (BKG)<br />
in eine Diskussion ein, um bestehende Synergien mit dem Amtlichen Topographisch-<br />
Kartographischen Informationssystem ATKIS <strong>für</strong> CLC zu nutzen. Das BKG entwickelte,<br />
in Abstimmung mit dem UBA, ein Konzept zur Ableitung eines hochaufgelösten CLC<br />
aus dem Digitalen Landschaftsmodell <strong>für</strong> die Zwecke des Bundes (DLM-DE) (Arnold,<br />
2009a). Die Aktualisierung auf ein spezifisches Referenzjahr sollte dabei über Satellitendaten<br />
erfolgen.<br />
Neben der herkömmlichen Gewinnung der Datenbasis CLC2006 <strong>für</strong> Deutschland, <strong>für</strong><br />
die das Umweltbundesamt das Deutsche Fernerkundungsdatenzentrum des DLR in<br />
Oberpfaffenhofen beauftragte, stellten sich daher folgende Fragen:<br />
–<br />
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Inwieweit sind die auf unterschiedlichem Wege abgeleiteten CLC-Datensätze vergleichbar?<br />
Wie kann aus einem hochaufgelösten Datensatz über Generalisierungsansätze ein<br />
CLC-Produkt mit EU-Spezifikationen gewonnen werden?<br />
Welche Implikationen ergeben sich <strong>für</strong> die Änderungsableitung?