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Flächennutzungsmonitoring II - Leibniz-Institut für ökologische ...

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Werner Ackermann, Burkhard Schweppe-Kraft<br />

im Rahmen eines Forschungs- und Entwicklungsvorhabens des Bundesamtes <strong>für</strong> Naturschutz<br />

von den Autoren gemeinsam entwickelt.<br />

Der Indikator „Zersiedelung der Landschaft“ stellt als „Pressure-Indikator“ einen Bezug<br />

her zwischen den räumlichen Aspekten der Siedlungsentwicklung, wie sie in den Ressorts<br />

Raumplanung und Städtebau betrachtet wird (Dispersion, Konzentration, Verdichtungsräume,<br />

Peripherie, „Zwischenstadt“) und deren Wirkungen auf Biodiversität und<br />

andere betroffene Freiraumfunktionen.<br />

2 Definition<br />

Es gibt keine einheitliche Definition des Begriffs „Zersiedelung“ (Siedentop 2007). Zwar<br />

gibt es weltweit eine Vielzahl an bereits bestehenden Berechnungsmethoden, sie alle<br />

betrachten aber in erster Linie die Siedlungsfläche bzw. die Struktur der Siedlungsfläche<br />

und nur indirekt die Landschaft.<br />

Wir betrachten hier die Zersiedelung mit dem Fokus auf die umgebende Landschaft,<br />

also die nicht besiedelten Flächen bzw. Freiraumflächen. Im Hinblick auf die Auswirkungen<br />

auf die biologische Vielfalt definieren wir die „Zersiedelung der Landschaft“<br />

als „Beeinträchtigung der Funktion von Freiflächen durch die räumliche Struktur der<br />

Siedlungsflächenentwicklung“. Es wird dabei nicht der quantitative Verlust von Freiflächen<br />

durch Siedlungstätigkeit betrachtet – dies geschieht bereits mit dem Indikator<br />

Flächeninanspruchnahme – sondern qualitative Verluste von Freiraumfunktionen durch<br />

Randeffekte von Siedlungen (Störwirkungen) und durch die zunehmende Zergliederung<br />

und „Zerfransung“ von Freiräumen durch Siedlungsflächen. Beide Effekte mindern die<br />

Eignung von Freiflächen <strong>für</strong> Arten, die größere störungsarme Flächen benötigen. Sie<br />

können weiterhin Barriere-Effekte und Verinselungseffekte auslösen oder verstärken,<br />

die die Überlebensfähigkeit von Teilpopulationen und deren genetischen Austausch vermindern.<br />

Neben den genannten negativen Wirkungen auf die biotischen Elemente der<br />

biologischen Vielfalt, wird durch die genannten Effekte auch die Funktion von Lebensräumen<br />

und Landschaften <strong>für</strong> eine ruhige Erholung gemindert.<br />

Im Gegensatz zu den Indikatoren Landschaftszerschneidung bzw. effektive Maschenweite<br />

(Esswein et al. 2003) oder dem Projekt „Landschaftszerschneidung in Sachsen“<br />

(IÖR 2010) werden hier zielgerichtet nur die Auswirkungen des Siedlungswachstums<br />

betrachtet. Dadurch soll der Indikator gezielt die Ressorts Raumplanung und Städtebau<br />

ansprechen.<br />

3 Aufbau<br />

Die Datengrundlage <strong>für</strong> den Indikator bildet das ATKIS ® -Basis-DLM (Maßstab 1:25 000).<br />

Aus dem Objektbereich 2000 Siedlung werden Ortslagen, baulich geprägte Flächen,

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