Flächennutzungsmonitoring II - Leibniz-Institut für ökologische ...
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Rasterbasierte Regionalstatisitk 245<br />
5 Das ESSNet-Projekt GEOSTAT<br />
Während der Generaldirektoren-Konferenz in Palermo 2002 wurde beschlossen, Synergien,<br />
Harmonisierung und Verbreitung von bewährten Methoden im europäischen<br />
Statistischen System (ESS) zu fördern. Das war die Geburtsstunde der CENEX (Centres<br />
and Networks of Excellence), jetzt genannten ESSnet-Projekte. Diese haben das Ziel, Expertisen<br />
diverser ESS-Organisationen zusammenzuführen, um spezifische Maßnahmen<br />
zu entwickeln, die dem ganzen System nützen würden.<br />
Anfang 2010 wurde diesbezüglich ein europaweites Projekt gestartet, das die Verbreitung<br />
der Rasteridee zum Ziel hat. Das von Eurostat und den teilnehmenden Statistischen<br />
Ämtern finanzierte ESSNet-Projekt GEOSTAT hat zum großen Ziel, eine standardisierte<br />
ESS-weite, <strong>für</strong> die Raumanalyse nützliche Bevölkerungsrasterkarte mit den Ergebnissen<br />
des Zensus 2010/2011 zu schaffen. GEOSTAT wird vom Statistischen Amt Norwegen<br />
koordiniert. Weitere acht Statistische Ämter (Estland, Finnland, Frankreich, Österreich,<br />
Niederlande, Polen, Portugal und Slowenien) sowie ein externer Experte nehmen daran<br />
teil. Das laufende Projekt startete im Frühjahr 2010 und läuft bis Ende 2011. Folgeprojekte<br />
sind in Planung, um die <strong>für</strong> 2013 vorgesehene Veröffentlichung der Zensusergebnisse<br />
2011 abzuwarten und zu begleiten.<br />
Die Herausforderung ist, allgemeine Spezifikationen <strong>für</strong> die Erstellung der harmonisierten,<br />
vergleichbaren Daten auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene zu entwickeln.<br />
Die Spezifikationen sollten Richtlinien über die Methoden <strong>für</strong> das Erstellen der Daten<br />
sowie Beschreibungen des Produktionsprozesses und die erforderlichen Eigenschaften<br />
(auch Datenschutz) des abschließenden Datensatzes umfassen.<br />
Das Projekt ist in 4 Arbeitspakete untergliedert, die verschiedenen Schwerpunkte abdecken.<br />
In Arbeitspaket 1 „User Needs“ sollen im Hinblick auf die Anwenderbedürfnisse<br />
die in den Rasterländern gängigen Datenspezifikationen erhoben und <strong>für</strong> Europa harmonisiert<br />
definiert werden. Wie oben erwähnt, wird auch die Vision eines globalen Systems<br />
auf Basis von UTM-Zonen erörtert. Arbeitspaket 2 „Geostatistics“ befasst sich mit den<br />
Methoden zur Rasterdatenerstellung, der Integration der Ergebnisse der verschiedenen<br />
Methoden in einem gesamteuropäischen Rasterdatensatz sowie der Visualisierung anhand<br />
von Karten und Analysebeispielen. Arbeitspaket 3 „Infrastructure“ soll die nötige<br />
technische Infrastruktur <strong>für</strong> die Zusammenführung der rasterbasierten Statistiken der<br />
Europäischen Länder und zur Verbreitung der Ergebnisse schaffen. Arbeitspaket 4 „Distribution,<br />
Dissemination and Exploitation“ ist <strong>für</strong> die Verbreitung der Erkenntnisse und<br />
Ergebnisse an das gesamte ESS zuständig. Für das Folgeprojekt ist ein weiteres Arbeitspaket<br />
mit dem Schwerpunkt der Anwendungen von Rasterdaten geplant. Letztendlich<br />
ist es Aufgabe des Projektes, Überzeugungsarbeit und „Entwicklungshilfe“ zu leisten,<br />
sodass zusätzliche Länder den Rasteransatz aufnehmen.