Flächennutzungsmonitoring II - Leibniz-Institut für ökologische ...
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Flächenerhebung und -statistik in CORINE Land Cover 105<br />
alten Bundesländern stand laut Tabelle 2 die Transformation 312 -> 324 (Nadelwald zu<br />
Wald-Strauch-Übergangsflächen) zwischen 2000 und 2006 an erster Stelle. Der manuelle<br />
Aufwand bei der Änderungserfassung wird so minimiert.<br />
5 Zusammenfassende Bewertung und Ausblick<br />
CORINE Land Cover hat sich als europaweit harmonisierte Erfassung der Landnutzung/<br />
-bedeckung auch bei vielen Anwendungen im nationalen und regionalen Kontext etabliert.<br />
Die Kartierungsergebnisse in den Datensätzen CLC1990, CLC2000 und CLC2006<br />
spiegeln in Deutschland die Auswirkungen des politischen Umbruchs in den neuen Bundesländern<br />
auf die Flächennutzung und deren Entwicklung nach der Wiedervereinigung<br />
wider, z. B. mit einer Umorientierung hinsichtlich der Nutzung von Tagebauflächen. In<br />
den landwirtschaftlichen Flächen indizieren die Ergebnisse bei der Ackerland-Grünland-<br />
Entwicklung, dass sich der Trend zu höheren Grünlandanteilen zwischen 1990 und 2000<br />
in den sechs Jahren danach eher wieder umgekehrt hat, etwa wegen der verstärkten<br />
Nachfrage nach Bioenergierohstoffen.<br />
Im nationalen Kontext Deutschlands erschließt das in Arbeit befindliche hochauflösende<br />
CORINE Land Cover 2009 weiterführende Einsatzmöglichkeiten, vom BKG initiiert<br />
und vom Digitalen Landschaftsmodell DLM-DE abgeleitet, mit Aktualisierung durch<br />
RapidEye-Satellitendaten. Mit dieser Ableitung, basierend auf den ATKIS-Daten, soll ein<br />
synergetischer Nutzen auch bei zukünftigen Aktualisierungen erreicht werden. In begleitenden<br />
Arbeiten zur Aktualisierung von CLC2006 konnte gezeigt werden, dass <strong>für</strong> die<br />
Anforderungen auf europäischer Ebene (mit einer gegenwärtigen räumlichen Auflösung<br />
von 25 ha) entsprechende Generalisierungen möglich sind, sodass eine vergleichbare<br />
Aussagekraft im aggregierten DLM-DE-Produkt wie bei den herkömmlichen CLC-Daten<br />
erreicht wird.<br />
In der Übergangsperiode des Methodenwechsels sind allerdings <strong>für</strong> die Änderungserfassung<br />
(zwischen 2006 und 2009) noch Zusatzarbeiten notwendig, da eine einfache<br />
Subtraktion der unterschiedlich generierten CLC-Datensätze von 2006 und 2009 wegen<br />
der unterschiedlichen Geometrien in einer Mehrzahl Pseudo-Änderungen liefern würde.<br />
Für ein Backdating und Tests auf Änderungen oder Invarianz der Landbedeckung bieten<br />
sich die Geometrien des hochauflösenden CLC an. Dabei kann primär (mittels automatisierter<br />
Verfahren) auf häufige Änderungsprozesse hin abgetestet werden wie auf urbane<br />
Prozesse (unter Nutzung von Versiegelungsinformation), Prozesse wie Sturmwurf<br />
auf Waldflächen und Entwicklungen in der Landwirtschaft (unter Nutzung von multisaisonaler<br />
Information, z. B. in AWiFS Daten). Stärker automatisierte Methoden zum<br />
Updating/Backdating werden zurzeit im europäischen GMES-Kontext (z. B. im Projekt<br />
geoland2; Geoland2, 2010) und in deutschen Projekten (z. B. in DeCOVER 2, siehe<br />
DeCOVER 2, 2010) erprobt, auch unter Berücksichtigung vorhandener Geometrien,