Flächennutzungsmonitoring II - Leibniz-Institut für ökologische ...
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Bodenversiegelung, Grünvolumen, Biotopwertigkeit 157<br />
4 Methoden<br />
4.1 Vorverarbeitung der Bilddaten<br />
Die bereits sensorkorrigierten Satellitenbilder wurden zu Radianzwerten<br />
(W m –2 sr –1 ) umgewandelt, jedoch nicht weiter atmosphärisch korrigiert. Auf Basis von<br />
ATKIS-Daten wurden alle Bilder passpunktentzerrt 1 . Aufgrund der geringen Reliefener-<br />
gie wurde auf eine Höhenkorrektur der Daten verzichtet. Die analogen CIR-Luftbilder<br />
wurden gescannt und mithilfe einer Histogrammanpassung mosaikiert.<br />
4.2 Regressionsbaummodellierung<br />
Sowohl die Versiegelung als auch das Grünvolumen werden <strong>für</strong> die einzelnen Jahre<br />
mit jeweils der gleichen Methode berechnet, der Regressionsbaummodellierung. Da<strong>für</strong><br />
wurde die Software CUBIST (Quinlan, 1993) verwendet. Die Regressionsbaummodellierung<br />
ist ein Werkzeug des sogenannten „data mining“, d. h. eine große Anzahl an<br />
Daten soll auf Gesetzmäßigkeiten und Abhängigkeiten untersucht und Strukturen bzw.<br />
zusammengehörige Gruppen sollen sichtbar gemacht werden. Gerade <strong>für</strong> die „Vorhersage“<br />
unbekannter Werte mithilfe eines Modells, das aus bekannten Werten erstellt<br />
wurde, ist oft eine einfache lineare Regressionsgleichung nicht geeignet, weil dadurch<br />
nur simple Zusammenhänge zwischen Daten erkannt werden können. Stattdessen ist<br />
ein hierarchisch aufgebauter Entscheidungs baum häufig erfolgreicher, da mithilfe von<br />
Knotenpunkten und Verzweigungen ein vielfach geschachteltes Modell erstellt werden<br />
kann. Eine Überanpassung (overfitting) kann verhindert werden, indem das Baummodell<br />
zurückgeschnitten und generalisiert wird (siehe u. a. Kearns, Mansour 1998 oder<br />
Quinlan 1993). Für eine ausführliche Beschreibung der theoretischen Grundlagen siehe<br />
Breiman et al. (1984).<br />
4.3 Bodenversiegelung<br />
Versiegelung beschreibt die Bedeckung des Bodens mit festen Materialien – einerseits<br />
mit Gebäuden und andererseits mit Straßen, Parkplätzen, befestigten Wegen usw. Modelliert<br />
wurde daher sowohl die Gesamtversiegelung als auch eine Differenzierung nach<br />
Hochbau bzw. bebauter und unbebauter Versiegelung. Neben vollständig versiegelten<br />
Oberflächen (z. B. Asphalt, Beton) gingen in dieser Studie auch nur teilweise versiegelnde<br />
Beläge (z. B. Rasengittersteine, Pflastersteine, wassergebundene Wegedecke) zu 100 %<br />
in die Versiegelung mit ein, denn ein Test mit unterschiedlichen Straßenbelagsarten und<br />
Teilversiegelung ergab keine signifikanten Unterschiede in den Modellierungsergebnissen.<br />
Die benötigten Referenzwerte wurden aus Versiegelungsdaten der Wasserbetriebe<br />
und des Straßenkatasters (insgesamt 1 030 Referenzflächen) erzeugt.<br />
1 durchschnittlicher RMSE <strong>für</strong> IRS < 3.0 m und <strong>für</strong> QuickBird < 0.6 m