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Anthroposophie

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B. Exegetische Anwendung des<br />

anthroposophischen Bibelverständnis<br />

In Teil II.B. sind wir zu dem Ergebnis gelangt: Nicht die Bibel, sondern die<br />

hellseherisch geschaute Akasha-Chronik ist die Grundlage der anthroposophischen<br />

Weltanschauung. Erst im nachhinein werden die Schauungen aus<br />

der Akasha-Chronik mit einzelnen Texten der Bibel verglichen. Man kann es<br />

auch so formulieren: Die aufhellseherischem Wege unabhängig von der Bibel<br />

erlangte anthroposophische Weltanschauung wird auf die Bibel angewandt.<br />

Von dieser Feststellung her erklären sich unsere Überschrift und der innere<br />

Aufbau der nun folgenden Kapitel. In diesen werden zunächst die für unsere<br />

Darstellung wichtigen Details des anthroposophischen Weltbildes skizziert.<br />

Danach wird der biblische Bezug aufgezeigt, wie ihn anthroposophische<br />

Ausleger sehen. Schließlich entfalten wir unsere am biblisch-reformatorischen<br />

Schriftverständnis orientierte Kritik.<br />

1. Elohim - nicht ein Gott, sondern viele Götter<br />

1.1 Anthroposophische Auffassung<br />

/././ Der Stufenbau der "göttlich-geistigen Welt"<br />

"Im Urbeginne schufen die Götter die Himmel und die Erde" - so übersetzt<br />

Rudolf Steinerden ersten Vers der Bibel (122,18). Welche Vorstellung steckt<br />

hinter dieser pluralischen Übersetzung des hebr. "elohim"? Welches Gottesbild<br />

vertritt die <strong>Anthroposophie</strong>?<br />

Wie wir in III. A.2. gezeigt haben, geht die <strong>Anthroposophie</strong> von einem Stufenbau<br />

der "göttlich-geistigen Welt" aus. Zwischen der "Natur" bzw. dem "Irdischen"<br />

und der "Geist-Welt" bzw. "Gott" stehen "Zwischenreiche", in die der Mensch<br />

hellseherisch eindringen muß, um sich höherzuentwickeln. Diese Zwischenreiche<br />

werden von geistigen Wesen bewohnt, die sich ihrerseits Stufe um Stufe<br />

höherentwickeln und die dem Menschen bei seiner Höherentwicklung helfen,<br />

wenn er in Kontakt mit ihnen tritt (vgl. 601,103ff). Ziel ist die "Vergeistigung"<br />

der gesamten Welt, das Einmünden aller Wesen in einen " 'Kosmos der Liebe'"<br />

(601,307; HiO), die Gottwerdung des Menschen 1 . Betrachten wir die "Zwischenreiche"<br />

genauer, so entdecken wir eine Aufgliederung der Geister in neun<br />

Entwicklungsstufen, eine genaue hierarchische Ordnung in der folgenden aufsteigenden<br />

Reihenfolge 2 :<br />

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