Anthroposophie
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a) Erforschung der Akasha-Chronik;<br />
b) Erforschung der (biblischen) Urkunden mit Hilfe und unter Voraussetzung<br />
der Akasha-Chronik;<br />
c) Feststellung der Übereinstimmung oder Nicht-Übereinstimmung zwischen<br />
Akasha-Chronik und (biblischen) Urkunden.<br />
Obwohl Steiner somit die Bibel auf den "zweiten Platz" verweist und aufgrund<br />
seines Einblicks in die Akasha-Chronik im Grunde überhaupt nicht<br />
auf die Bibel als Quelle angewiesen ist, möchte er doch nicht auf sie verzichten.<br />
Denn er ist überzeugt davon, vieler seiner Schauungen in der Bibel<br />
bestätigt zu sehen und auf diesem Wege auch diejenigen nahebringen zu<br />
können, die selber nicht seine "Erkenntnisse höherer Welten" haben. 75 Nur<br />
bedarf die Bibel nach anthroposophischem Verständnis zu diesem Zweck<br />
einer neuen Deutung: der spirituellen Interpretation. Auf sie bezieht sich unser<br />
nächstes Kapitel. Bevor wir sie betrachten, entfalten wir - wiederum auf der<br />
empirischen und auf der theologischen Ebene - unsere Kritik an der Akasha-<br />
Chronik. Die Akasha-Chronik als Frucht des anthroposophischen Erkenntnisweges<br />
steht und fällt mit diesem. Wir setzen daher unsere in II.B.l<br />
geäußerte Kritik voraus und ergänzen sie durch einige Beobachtungen.<br />
2.2 Empirische Kritik der Akasha-Chronik<br />
2.2.1 Die fehlende Nachprüßarkeit der Mitteilungen<br />
Wie der Erkenntnisweg selber, so hält auch die Akasha-Chronik dem Anspruch<br />
ihrer wissenschaftlichen Nachprüfbarkeit nicht stand. Denn erstens<br />
gelangen - wie gezeigt - überhaupt nur wenige angeblich zum Lesen 76 ihrer<br />
Botschaft. Zweitens sind auch die Mitteilungen dieser Wenigen aus der<br />
Akasha-Chronik in mehrfacher Hinsicht problematisch. Wir werden uns nun<br />
mit dem zweiten Kritikpunkt beschäftigen.<br />
Der Religionswissenschaftler J.W. Hauer wies zu Lebzeiten Steiners (im Jahr<br />
1922) auf folgende Beweismöglichkeit für die Richtigkeit der Schauungen<br />
aus der Akasha-Chronik hin:<br />
"Steiner soll sich irgend ein noch unaufgehelltes Gebiet der Geschichte wählen und<br />
dieses aus der Akaschachronik erforschen. Nur muss es ein solches sein, das auf der<br />
irdischen Ebene noch so viel Spuren hinterlassen hat, dass eine zweifelsfreie<br />
Nachprüfung auf dem Wege des gewöhnlichen Wahrnehmens und Denkens möglich<br />
ist. Eine Kommission von ihm selbst genannter Männer, die auf dem betreffenden<br />
Gebiete anerkannte Autoritäten sind, aber keine Anthroposophen sein dürfen, soll<br />
die Entscheidung fallen, ob seine Angaben stimmen oder nicht." 77<br />
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