Anthroposophie
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gen Wirbel verursachten, gelten infolge der gewagten Spekulation und unwissenschaftlichen<br />
Argumentation, auf der sie beruhen, inzwischen als überholt. So urteilt schon mit<br />
Recht A. Schweitzer 1984 (= 2 1913), 492ff. Die Thesen von Smith und Drews sind heute<br />
in der Forschung fast vergessen. U.a. verkannten sie völlig den palästinisch-jüdischen<br />
Charakter der synoptischen Tradition.<br />
19<br />
R. Bultmann, "Neues Testament und Mythologie ...", KuM I, 25 (HiO).<br />
20<br />
R. Bultmann, "Zum Problem der Entmythologisierung", KuM II, 184ff.<br />
21<br />
Den Begriff "Mythos" gebraucht Bultmann im Sinn der "Geschichts- und Religionswissenschaft",<br />
nämlich als "Bericht von einem Geschehen oder Ereignis, in dem<br />
übernatürliche, übermenschliche Kräfte oder Personen wirksam sind". Mythisches Denken<br />
ist für ihn "der Gegenbegriff zum wissenschaftlichen Denken" (ebd, 180). Bultmann<br />
bemerkt, daß durch die Anlehnung an Heidegger "die exegetische Arbeit in Abhängigkeit<br />
von der philosophischen" gerät; er bezeichnet es aber als eine "Illusion, zu meinen,<br />
daß je eine Exegese unabhängig von einer profanen Begrifflichkeit getrieben werden<br />
könnte". Es komme letztlich auf die "'richtige' Philosophie" an. Diese ist für ihn diejenige,<br />
die sich bemüht, "das mit der menschlichen Existenz gegebene Existenzverständnis<br />
in angemessener Begrifflichkeit zu entwickeln" (ebd, 192; HiO).<br />
22<br />
Schmithals 1967, 269.<br />
23<br />
Bultmann 1958, 16.<br />
24<br />
Wehr 1968, 27.<br />
25<br />
Ebd, 30 (ohne Hervorhebung). - Das Originalzitat (mit Hervorhebung) findet sich in:<br />
Knevels 1964, 88.<br />
26<br />
"Man kann nicht elektrisches Licht und Radioapparat benutzen, in Krankheitsfällen<br />
moderne medizinische und klinische Mittel in Anspruch nehmen und gleichzeitig an die<br />
Geister- und Wunderwelt des Neuen Testaments glauben" (KuM I, 18).<br />
27<br />
R. Frieling, "Neues Bibelverständnis ...", Chr Gern 1960, 133.<br />
28<br />
Frieling 1974, 18.<br />
29<br />
Hier ist z.B. an die - im Blick auf die Auferstehungsfrage getroffene - Aussage Walter<br />
Künneths zu erinnern, daß biblische Offenbarung "nicht bloß 'Anrede' in actu, nicht<br />
bloß das Verkündigungswort von dem verheißenen Auferstehungsleben, sondern auch,<br />
und zwar grundlegend Mitteilung von einem Faktum, Botschaft von einem vollzogenen<br />
Heilsereignis, einem Perfektum der Auferstehung Jesu" ist (Künneth 1982, 45). - Ähnlich<br />
fragt Otto Rodenberg, "ob die hermeneutische Methode der existentialen<br />
Interpretation nicht in der Relativierung des Ereignischarakters der großen Taten Gottes<br />
auf eine Umdeutung hinausläuft, die einem schwerwiegenden Substanzverlust gleichkommt"<br />
(Rodenberg 1963, 36). - Die Voten der konservativen Kritiker bis 1955 hat<br />
Hans-Werner Bartsch in seinem Bericht über die Entmythologisierungsdebatte zusammengefaßt<br />
(Bartsch 1955 [= KuM VII], llff.26ff.62ff).<br />
30<br />
Künneth bejaht zwar die Notwendigkeit einer Interpretation der Bibel, einer "Übersetzungsarbeit"<br />
oder "Verdolmetschung" der Christusbotschaft in die heutige Denkweise.<br />
Er verneint aber die Ineinssetzung der in der Bibel gebrauchten "Bilder" mit den aus der<br />
religionsgeschichtlichen Forschung bekannten "Mythen" und lehnt deshalb das<br />
Bultmannsche Entmythologisierungsprogramm ab: "Diese Übersetzungsarbeit... hat mit<br />
einer Entmythologisierung im Sinne Bultmanns nichts zu tun, da die christliche Offenbarung<br />
ja alles andere als ein Mythus ist" (Künneth 1982, 55).<br />
31 So möchte z.B. Heide Göttner-Abendroth die "matriarchalen Religionen in Mythos, Märchen<br />
und Dichtung" wiederbeleben (Göttner-Abendroth 1984, Untertitel). Rosemary<br />
Radford Ruether bemüht sich um einen neuen "Erlösungsmythos" und eine "messi-<br />
Anm. zu S. 54-56 219