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Anthroposophie

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anische Epiphanie", die "die Werte des die Welt transzendierenden Jahwe mit denen des<br />

welterneuernden Baal in einer nach-technologischen Religion der Wiederversöhnung<br />

mit der Erde vereinigt" (R. R. Ruether, "Frauenbefreiung und Wiederversöhnung mit<br />

der Erde", in: Moltmann-Wendel 1982, 2010- - Aus theologisch konservativer Sicht<br />

werden solche Äußerungen als "Rückfall in heidnischen Naturkult" kritisiert (so bei:<br />

Beyerhaus 1983, 41; vgl. v. Padberg 1985, 108ff).<br />

32 Der bedeutendste Vertreter dieser Hermeneutik, Eugen Drewermann, schreibt: "Während<br />

in der historisch-kritischen Methode einzig das Wort, dann die Sprache der<br />

historischen Fakten, dann aber, nach dem Leitmaßstab der historischen Kritik, nur noch<br />

die wachsende Abweichung von der Historie in den Sagen und Legenden bis hin zum<br />

Mythos zum Gegenstand der Untersuchung gemacht wird, kommt es unter Anleitung<br />

psychoanalytischer Einsichten gerade umgekehrt darauf an, den Traum zur Grundlage<br />

aller weiteren Betrachtungen zu erheben: aus ihm erst entwickelt und versteht sich der<br />

Mythos, aus ihm das Märchen und, an der Grenze zum Historischen, die Sage und Legende"<br />

(Drewermann 1/1984,17). - Vertreter der historisch-kritischen Exegese ihrerseits<br />

werfen Drewermann v.a. allegoristische und symbolistische Willkür im Umgang mit<br />

den biblischen Texten vor (vgl. Lohfink/Pesch 1987).<br />

33 Vgl. z.B. die heftige Kritik Drewermanns am "religiösen Irrweg der historisch-kritischen<br />

Methode", die "die Worte für wichtiger nimmt als die Bilder, die Handlungen für wichtiger<br />

als die Gefühle und die literarische Form der Überlieferung für wichtiger als die<br />

Erlebnisse und Erfahrungen, aus denen die einzelnen Formen erwachsen". Das "Historizitätsprinzip<br />

ihrer Auslegung" habe sie "notwendig in die Sackgasse der Historisierung<br />

und der Relativierung aller geistig verbindlichen Inhalte der Bibel" geführt (Drewermann<br />

1/1984, 16.23.35).<br />

34 Die "fundamentals" sind die Glaubensgrundlagen, die die fundamentalistische Bewegung<br />

gegen bestimmte Lehren verteidigen wollte, welche im Bereich der liberalen<br />

Theologie im 19. Jahrhundert Fuß gefaßt hatten. In der Regel werden fünf "fundamentals"<br />

genannt: die götüiche Inspiration und Irrtumslosigkeit der Bibel sowie die Jungfrauengeburt,<br />

das stellvertretende Sühnopfer, die leibliche Auferstehung und die leibliche<br />

Wiederkunft Jesu Christi. Diese Aufzählung geht auf eine Studie von Stewart G. Cole<br />

über die Geschichte des Fundamentalismus zurück (Cole 1931,34). Sie wurde von zahlreichen<br />

Autoren übernommen und findet sich - z.T. mit geringen Variationen - etwa bei<br />

J. Packer (1983,28), S. E. Ahlstrom (Art. "Fundamentalismus", RGG 3 11/1958, Sp. 1178)<br />

und G. Wehr (1968, 14), der seine Informationen für die Darstellung des Fundamentalismus<br />

im wesentlichen aus Ahlstroms RGG-Artikel bezieht. Neuere Forschungen<br />

(Sandeen 1970) belegen allerdings, daß es in den verschiedenen amerikanischen<br />

Denominationen unterschiedliche Kataloge von "fundamentals" gab, die inhaltlich nicht<br />

deckungsgleich sind.<br />

35 Rittelmeyer 1930, 10.<br />

36 Wehr 1968, 15.<br />

37 Ebd, 30 (ohne Hervorhebung). - Das Originalzitat (mit Hervorhebung) findet sich in:<br />

Knevels 1964, 88.<br />

38 Barr 1981, 280.<br />

39 Ebd, 79.82. - Es wäre allerdings richtiger, von "Irrtumslosigkeit" statt von "Unfehlbarkeit"<br />

zu reden. Nach einer Unterscheidung des "Internationalen Rats für Biblische<br />

Irrtumslosigkeit", eines wichtigen fundamentalistischen Gremiums in den USA, bezieht<br />

sich nämlich der Begriff "Unfehlbarkeit (infallibility)" nur auf den soteriologischethischen<br />

Bereich von "Glaube und Moral", während der Begriff "Irrtumslosigkeit<br />

(inerrancy)" auch "Fragen der Geschichte und der Naturwissenschaft" in der Bibel umfaßt<br />

220 Anm. zu S. 56-58

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