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Anthroposophie

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1.2 Empirische Kritik des anthroposophischen Erkenntniswegs<br />

7.2.7 Die fehlende Nachprüfbarkeit und Nachvollziehbarkeit der<br />

"Erkenntnisse"<br />

Die <strong>Anthroposophie</strong> beansprucht, "Wissenschaft" zu sein - zwar nicht im<br />

naturwissenschaftlichen Sinn, aber doch analog zur Naturwissenschaft: "Sie<br />

will über Nichtsinnliches in derselben Art sprechen, wie die Naturwissenschaft<br />

über Sinnliches spricht" (601,29). Wir werden nun untersuchen, ob sie diesem<br />

Anspruch gerecht wird.<br />

Zum Wesen jeder Wissenschaft gehört die Nachprüfbarkeit und Nachvollziehbarkeit<br />

ihrer Erkenntnisse. In der Naturwissenschaft geschieht das<br />

durch Beobachtung und Experiment, also empirisch - auf der Ebene der sinnlichen<br />

Erfahrung. Durch die Erfahrung werden Erkenntnisse bestätigt oder<br />

widerlegt.<br />

Ist das analog - auf einer anderen, "höheren" Ebene - auch in der anthroposophischen<br />

"Geisteswissenschaft" möglich? Gibt es übersinnliche Erfahrungen<br />

von Anthroposophen, die die Schauungen Steiners bestätigen? Rittelmeyer<br />

schreibt hierzu:<br />

"Zur unmittelbaren Entwicklung der in dem Buch 'Wie erlangt man Erkenntnisse der<br />

höheren Welten?' geschilderten Erkenntnisorgane hat Rudolf Steiner nur ganz selten<br />

und nur unter strengen moralischen Voraussetzungen einigen wenigen Menschen<br />

Ratschläge gegeben... Diese Menschen sind zwar nicht entfernt so weit gekommen,<br />

daß sie Rudolf Steiner in allem seinem Forschen nachprüfen könnten. Sie haben wohl<br />

ohne Ausnahme erlebt, daß der Weg länger und strenger ist, als sie selbst zu Beginn<br />

gedacht hatten. Aber unter ihnen und neben ihnen gibt es doch nicht wenige Anthroposophen,<br />

die auf den verschiedensten Gebieten Anfänge von Erfahrungen gemacht<br />

haben und mit Recht sagen können: die Welt, von der Rudolf Steiner erzählt, gibt es;<br />

wir wissen aus eigenen Eindrücken, in wie hohem Grade sich als Wahrheit erweist,<br />

was er gesagt hat; ein Beweis, daß hier von Suggestion und Autosuggestion keine<br />

Rede sein kann, ist gerade dies, daß wir sehr vieles trotz aller Mühe nicht erreicht<br />

haben, und daß das, was wir erreichten, immer anders war, als wir vorher erwarteten<br />

- und daß es trotzdem Rudolf Steiners Mitteilungen bestätigte. " n<br />

Diesen Ausführungen entnehmen wir folgendes:<br />

a) Der anthroposophische Erkenntnisweg ist nicht allgemein nachprüfbar und<br />

nachvollziehbar: Nur "einigen wenigen Menschen" hat Steiner Ratschläge<br />

zur "unmittelbaren Entwicklung" der hellseherischen Erkenntnisorgane<br />

gegeben - und zwar Menschen, die er "auf Grund ihrer Begabung und<br />

ihres Schicksals für geeignet hielt, näher an die Offenbarungen der Geisteswelt<br />

herangeführt zu werden" (die anderen haben lediglich mantra-ähnliche<br />

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