dann hieß, ja Familienfeiern, ihr kommt, aber ohne Armin. Und uns gibt’s eben, uns gab’s nur zusammen, dann sind wir eben gar nicht gekommen. Ich denke, das ist äh, ähm, das hat uns aber, glaub, auch stark gemacht <strong>mit</strong>einan<strong>der</strong>, dass wir eben gesagt haben, also uns gibt’s entwe<strong>der</strong> zusammen o<strong>der</strong> gar nicht, ja. […] Also, ich denk, einfach so <strong>von</strong> <strong>der</strong> Seite, wo man’s vielleicht, o<strong>der</strong> wo wir’s am ehesten erwartet hätten, so <strong>von</strong> Verwandtschaft und so, da kam eigentlich nur zusätzliche Bürde, es kam keine Entlastung und dort, ich sag jetzt mal, wildfremde <strong>Menschen</strong>, wie Gertrud eben, die sich über die Gemeinde bei uns gemeldet hatte, und dann g’sagt hat, ja ich helf euch und, und, so viele Jahre uns begleitet hat als Familie und immer wie<strong>der</strong> einfach so, ich denk an euch, wie geht’s euch, wie geht’s dem Armin, grad so, es braucht ja oftmals nur so Kleinigkeiten, dass es einem irgendwo gut geht, den Tag über, dass kam <strong>von</strong> 'ner Seite, o<strong>der</strong> eben <strong>von</strong> Seiten, wo wir es eigentlich nicht erwartet haben. […] Und ja, ich denke also, die Reaktionen so <strong>von</strong> außen, o<strong>der</strong> auch dann irgend so Aussprüche, ja, so was hätte es unter Hitler nicht gegeben, wenn man einkaufen geht o<strong>der</strong> auch, ich denk, des ist heut seh ich das auch ein bisschen an<strong>der</strong>s, dass dann eben einem fremde Leute Geld in die Hand drücken und sagen, kaufen sie dem Kind doch was schönes. Ich denk, es ist auch schwierig, ne gute Reaktion zu zeigen, ich denk, die haben, die haben das sicherlich nicht böse gemeint, ich hab das als Jugendliche, ich habe das völlig blöd empfunden, also ich fand das gar nicht gut, warum, warum, krieg ich jetzt <strong>von</strong> irgendwelchen Geld, um meinem Bru<strong>der</strong> was zu kaufen o<strong>der</strong> mir was zu kaufen, des machen sie doch bei an<strong>der</strong>en auch nicht. Aber ich kann irgendwo kann ich heut auch eher verstehen, warum das so ist, ich denk, das ist einfach auch ne gewisse Hilflosigkeit, ja, wie geh ich um und wie, einfach weg gucken will man ja auch nicht und, und, irgendwas machen, o<strong>der</strong> was macht man und ja, ich denk aber trotzdem, es ist da einiges sich am verän<strong>der</strong>n. (vgl. Anhang, Interview 16) Beispiel 4: I: Mhm. Es ist ja oft ein deutlicher Unterschied, zwischen dem wie innerhalb <strong>der</strong> Familie umgegangen wird <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ung und zwischen <strong>der</strong> Reaktion <strong>der</strong> Umwelt. Können Sie da auch was sagen, Erfahrungen? B: Ja die Umwelt, also hier aufm Dorf muss ich sagen, die ham des relativ offen und nett ham sie die Gisela aufgenommen. Aber ich kann mich schon an <strong>Situation</strong>en erinnern, wenn wir dann scho mal im Urlaub waren, also mal so 'nen Tagesurlaub, mehr war ja groß nicht drin, äh, und man war dann irgendwo, dass dann scho Leut gekommen sind und äh, äh, stehen geblieben sind und gegafft haben und äh, und eine <strong>Situation</strong> hab ich dann mal erlebt, da war ich dann schon älter, und da war ich in 'ner Gasstätte und da kamen dann äh, äh, Kin<strong>der</strong> aus em Föhrenbühl und sind da hin gesessen und nachher kam ein Gast und <strong>der</strong> hat dann zu <strong>der</strong> Wirtin gesagt, also sie soll doch bitte die Leute rausschicken, ihnen würd' ’s essen vergehen. Und da hab ich mich dann natürlich, die Wirtin hat dann gut reagiert, die hat dann nachher g’sagt, wenn einer geht, dann sind sie des und da hab ich mich dann natürlich bin ich auch zu dene Leut hin und dann hab ich dene also gehörig die Meinung gesagt. I: Haben Sie gemacht? 102
B: Ja. Ja, weil des hat mich <strong>der</strong>maßen gestört, aber ich muss dazu sagen, da war ich dann auch schon älter. I: Ja und wie haben die dann reagiert, also? B: Die sind dann gegangen. Die Leut die haben dann, glaub ich, schon gemerkt, dass sie da ’nen großen Fehler gemacht haben, die sind dann gegangen. (vgl. Anhang, Interview 19) Beispiel 5: I: Mhm, ähm, es ist ja oft ein deutlicher Unterschied, zwischen dem wie innerhalb <strong>der</strong> Familie <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ung umgegangen wird und zwischen dem, wie die Umwelt darauf reagiert. Können Sie da auch bestimmte <strong>Situation</strong>en erzählen? Was Ihnen beson<strong>der</strong>s aufgefallen ist, eventuell. B: …Und also hier so in diesem Dorf, seit <strong>der</strong> Eric hier lebt, des ist ja jetzt auch schon 22 Jahre, da ist das ganz an<strong>der</strong>s, also hier leben eben sehr viele Leute, die einfach an den Plöner See gezogen sind, weil es schön ist, viele Hamburger, fremde Leute so, es gibt hier nicht diesen Dorfclan. Aber immerhin bei einem Dorf <strong>mit</strong> 700 Einwohnern auch auf ein paar Teile noch verteilt, könnte man sich so was eigentlich auch vorstellen, das ist aber nicht <strong>der</strong> Fall. Hier wird er schon doch eher begafft, die Leute rufen mich an, wenn er hier irgendwo, wenn er alleine auf Wan<strong>der</strong>schaft gegangen ist, aber es kann auch genauso gut sein, dass die nicht mich anrufen, son<strong>der</strong>n die Polizei rufen und, des hab ich auch schon erlebt, dass, er hatte mal so ne Phase, wo er immer öfter auf die Suche ging nach irgendwas und klingelte dann einfach an fremden Türen und dann rufen die einfach die Polizei, obwohl sie eigentlich theoretisch wissen, wo er hingehört. (vgl. Anhang, Interview 24) 103
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Studien zur Situation der Geschwist
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Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung...
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1. Einleitung Unsere Gesellschaft b
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2. Themenfindung und Arbeitsweise B
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Material aus den Gesprächen kann a
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„Es handelt sich hier um einen im
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Bedeutung für die Eltern: „Keine
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aus Angst ihnen könnte ebenfalls e
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Sie arbeiteten auch Merkmale heraus
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Im Folgenden beschreibt Seifert, wi
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• Sie werden in einigen ihrer Bed
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und hilflos gegenüberstehen. Sie s
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Studenten aus den unteren Schichten
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Grundsätzlich ist es so, dass die
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äußern können, besteht für die
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sich gänzlich zurückziehen und na
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Partnerwahl: Viele Jugendliche sind
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4.5. Reaktionen der Umwelt Gesellsc
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Als das Kind abends vom Kostümfest
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Teil II: Befragung der Geschwister
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Da Tamara Drittenpreis selbst eine
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Soziale Einstellung: 13. Menschen v
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Elternverhalten: allgemein: 32. Die
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Familienkonstellation: 3. Durch die
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für die Eltern sehr belastend ist.
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