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Studien zur Situation der Geschwister von Menschen mit Behinderung

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• Sie werden in einigen ihrer Bedürfnisse stark eingeschränkt<br />

• Nicht immer können sie ihre privaten Aktivitäten uneingeschränkt durchführen<br />

• Von ihnen wird früh die Verantwortungsübernahme für das <strong>Geschwister</strong><br />

in gewissen Bereichen verlangt<br />

• Beteiligung an Pflege und Betreuung wird erwartet<br />

• Eltern haben oft hohe Erwartungen an die gesunden <strong>Geschwister</strong>, speziell<br />

was die schulische Leistungen betrifft. Da sie jedoch häufig nur<br />

wenig Zeit haben, ihre Kin<strong>der</strong> diesbezüglich zu unterstützen, ist es für<br />

diese kaum möglich, die Erwartungen zu erfüllen<br />

• Sie werden <strong>von</strong> Tag zu Tag <strong>mit</strong> den verschiedensten Reaktionen <strong>der</strong><br />

Umwelt konfrontiert, die es zu verarbeiten gilt (vgl. Seifert, 1989, S.13f)<br />

Zusätzlich ist zu bedenken, dass auch gewisse Verhaltensstörungen <strong>von</strong> <strong>Menschen</strong><br />

<strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ung eine starke Belastung darstellen können, denn manche<br />

dieser Verhaltensweisen empfinden die <strong>Geschwister</strong> – speziell in <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />

– als unangenehm und peinlich.<br />

Ferner haben einige <strong>Geschwister</strong> große Angst davor, bei <strong>der</strong> eigenen Familiengründung<br />

selber <strong>von</strong> Behin<strong>der</strong>ung betroffen zu sein.<br />

Auch Tröster (2000b) beschäftigte sich ausführlich <strong>mit</strong> sämtlichen Bedingungen,<br />

die für die <strong>Geschwister</strong> <strong>von</strong> <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ung als belastend gelten. Im<br />

Zusammenhang <strong>mit</strong> diesem Thema stellt er vier Risikofaktoren vor, die die Entwicklung<br />

<strong>der</strong> <strong>Geschwister</strong> diesbezüglich beeinflussen können:<br />

1. Da die Eltern dem <strong>Geschwister</strong> <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ung einen großen Teil ihrer<br />

Zeit und Pflege widmen, bekommen die gesunden Kin<strong>der</strong> zu wenig Aufmerksamkeit<br />

und Zuwendung.<br />

2. Oft werden die Träume, Wünsche und Erwartungen <strong>der</strong> Eltern innerhalb<br />

kürzester Zeit zerstört, wenn sie erfahren, dass ihr Kind eine Behin<strong>der</strong>ung<br />

hat. Diese Erwartungen werden daraufhin häufig auf das gesunde<br />

Kind übertragen, was dessen Leistungsdruck erheblich steigert.<br />

3. Es ist normal, dass sich Kin<strong>der</strong> durch das tägliche Zusammenleben <strong>mit</strong><br />

ihrem <strong>Geschwister</strong> identifizieren. Dies kann dazu führen, dass ihr<br />

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