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Studien zur Situation der Geschwister von Menschen mit Behinderung

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Reaktionen <strong>der</strong> Umwelt:<br />

In vorhandener Literatur <strong>von</strong> Autoren wie Waltraud Hackenberg, Silvia Görres<br />

o<strong>der</strong> Ilse Achilles sowie in unserer eigenen Untersuchung können Betroffene<br />

<strong>von</strong> jeglichen Rektionen und Verhaltensweisen ihres Umfeldes bezüglich ihres<br />

<strong>Geschwister</strong>s <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ung berichten. Für einige <strong>der</strong> <strong>Geschwister</strong> sind Erfahrungen<br />

dieser Art sehr belastend. An<strong>der</strong>en wie<strong>der</strong>um fällt es leichter, <strong>mit</strong><br />

solchen Erlebnissen umzugehen. In unseren Interviews gewannen wir den Eindruck,<br />

dass dies unter an<strong>der</strong>em da<strong>von</strong> abhängig ist, wie die Betroffenen selber<br />

<strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ung ihres <strong>Geschwister</strong>s gegenüberstehen und inwiefern sie sich<br />

persönlich da<strong>mit</strong> auseinan<strong>der</strong>gesetzt haben.<br />

Auch unsere Interviewpartner berichteten <strong>von</strong> ihren völlig unterschiedlichen<br />

Umgangsweisen <strong>mit</strong> Reaktionen <strong>der</strong> Öffentlichkeit auf ihr <strong>Geschwister</strong>.<br />

Sonstige:<br />

Die These „Die Familie rückt enger zusammen“ fanden wir sehr interessant.<br />

Wir waren uns sicher, dass die Zusatzbelastung die Familie entwe<strong>der</strong> enger<br />

zusammen rücken lässt o<strong>der</strong> das Gegenteil bewirkt. Wir fanden dazu keine Angaben<br />

in <strong>der</strong> Literatur und deshalb wollten wir die Wirkung überprüfen. Allerdings<br />

waren unsere Ergebnisse weniger interessant, als wir uns erhofft hatten.<br />

Nur ein Drittel <strong>der</strong> Befragten hatte tatsächlich das Gefühl, dass die Familie<br />

durch die Behin<strong>der</strong>ung enger <strong>mit</strong>einan<strong>der</strong> verbunden sei. Die meisten gaben<br />

an, dass sie dies nicht empfänden o<strong>der</strong> nicht beurteilen könnten. Von daher<br />

denken wir, dass man diese Fragestellung in weiteren Untersuchungen vernachlässigen<br />

kann.<br />

Viele <strong>der</strong> Betroffenen fühlen sich verpflichtet, sich im Alter (o<strong>der</strong> bei Tod<br />

<strong>der</strong> Eltern) um das <strong>Geschwister</strong> <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ung zu kümmern.<br />

Wir wollten <strong>mit</strong> dieser These herausfinden, ob die <strong>Geschwister</strong> sich verpflichtet<br />

fühlen, sich um ihr <strong>Geschwister</strong> <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ung zu kümmern o<strong>der</strong> ob dies für<br />

sie eine Selbstverständlichkeit ist. Das Ergebnis war eindeutig: Für die Mehrzahl<br />

unserer Befragten ist dies eine Selbstverständlichkeit. Sie wollen sich um<br />

ihr <strong>Geschwister</strong> kümmern. Wir denken, es wäre für viele <strong>Geschwister</strong> eine Erleichterung,<br />

wenn sie wüssten, was dies bedeutet. – Welche Bereiche <strong>der</strong> Verantwortung<br />

gibt es? Was heißt diese Verantwortungsübernahme konkret? Was<br />

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