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Studien zur Situation der Geschwister von Menschen mit Behinderung

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mehr geht da echt net, da ist die einfach fertig. Körperlich, die hilft auch immer<br />

oft so im Laden und da machen wir das zusammen, aber das einräumen, das<br />

ist schon, ja irgendwie, das kann ich net beschreiben. Es sind einfach so, trotz<br />

Elan und sie will, aber es ist dann einfach, weil ich glaub, das ist so anstrengend,<br />

wenn man nix hört, das kannst du dir gar nicht vorstellen, die Ohren zuhalten,<br />

immer konzentrieren auf das, was da kommt, immer aufpassen, was will<br />

die <strong>von</strong> mir, <strong>mit</strong> allen Sinnen dabei sein, ja, und dass sie so schlecht sieht,<br />

kommt ja dann auch noch dazu. Schon Sorge, ja wer will die einstellen? Wir<br />

haben uns auch schon oft überlegt, am besten beantragen wir grad Sozialhilfe,<br />

die wird sie auch bekommen, ja realistisch sieht die das ja! Also, wie hat sie<br />

schon oft gesagt: „Das [Anmerkung schlecht verständlich]“ Ja!<br />

(vgl. Anhang, Interview 2)<br />

Beispiel 5:<br />

I: Machst du dir Sorgen um ihre Zukunft?<br />

B: Ja, es isch halt scho a bisserl komisch, wenn man weiß, dass sie halt nie so<br />

richtig, ähm, anerkannte Berufe machen werden kann. Also, Hauptschulabschluss,<br />

wenn se den schafft, isch halt immer noch nicht so, wie wenn de Realschulabschluss<br />

o<strong>der</strong> Gymi hasch und so und durch ihre Einschränkung beim<br />

Laufen wird se auch vieles net so schnell o<strong>der</strong> so gut machen können, wie ein<br />

normales Kind.<br />

(vgl. Anhang, Interview 12)<br />

Für 17 unserer Interviewpartner ist es eine Selbstverständlichkeit, für ihr <strong>Geschwister</strong><br />

<strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ung da zu sein, speziell wenn die Eltern diese Rolle nicht<br />

mehr übernehmen können. Drei Personen gaben an, sich dazu verpflichtet zu<br />

fühlen, und weitere drei machten dazu keine Angabe. Die übrigen zwei <strong>Geschwister</strong><br />

fühlen sich zwar zum Teil dazu verpflichtet, sind aber nicht bereit,<br />

diese Aufgaben zu übernehmen.<br />

Beispiel 6:<br />

I: Okay. Ähm, inwiefern fühlst du dich verpflichtet, dich um deinen Bru<strong>der</strong> zu<br />

kümmern, hatten wir eben schon ein bisschen…? Wenn deine Eltern mal nicht<br />

mehr können...<br />

B: Gut, wie gesagt, sind halt diese Dinge, die jetzt meine Eltern machen, die<br />

werd ich sicherlich machen. Ich würd' nicht sagen müssen, son<strong>der</strong>n wollen eigentlich<br />

auch, ja es ist jetzt nicht, dass mir das, dass mir das lästig wäre. Beispiel,<br />

Theresia und ich, wir haben jetzt grad ein Haus gekauft und ein Grundsatz<br />

<strong>von</strong> vorne rein waren Selbstverständlichkeiten wie zu überlegen, wenn<br />

Steffen dann kommt, wo kommt er dann hin? Wie wird sein Zimmer aussehen?<br />

Also, ist eigentlich ne Selbstverständlichkeit, ja muss nicht extra diskutiert werden,<br />

nur einfach die ganzen Überlegungen, wie such ich die Tapete aus, den<br />

Boden, mach ich neue Fenster rein? So halt auch, wo kriegt er sein Zimmer?<br />

(vgl. Anhang, Interview 22)<br />

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