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Studien zur Situation der Geschwister von Menschen mit Behinderung

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und hilflos gegenüberstehen. Sie sind nicht immer in <strong>der</strong> Lage, die Verhaltensweisen<br />

ihres <strong>Geschwister</strong>s zu verstehen und fühlen sich häufig <strong>von</strong> den Eltern<br />

vernachlässigt.<br />

Marlies Winkelheide hält es für sehr wichtig, die Arbeit <strong>mit</strong> <strong>Geschwister</strong>n <strong>von</strong><br />

<strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ung, sowie <strong>der</strong>en Beratung und Unterstützung zukünftig<br />

noch viel intensiver zu för<strong>der</strong>n als bisher.<br />

Seifert (1989) schreibt in ihrer Studie über <strong>Geschwister</strong> in Familien <strong>mit</strong> geistig<br />

behin<strong>der</strong>ten Kin<strong>der</strong>n, dass sämtliche belastende Faktoren, die durch die Anwesenheit<br />

eines Kindes <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ung bestehen, <strong>von</strong> den <strong>Geschwister</strong>n unterschiedlich<br />

bewältigt werden.<br />

Folgende Merkmale spielen bei dieser Bewältigung eine Rolle:<br />

Das Geschlecht sowie die <strong>Geschwister</strong>position sind ein wichtiger Faktor bei<br />

<strong>der</strong> Bewältigung. Untersuchungen belegten, dass auch das Alter hierbei eine<br />

wichtige Rolle spielt.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e ältere Schwestern kommen nicht sehr gut <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ung<br />

des <strong>Geschwister</strong>s zu Recht. Von ihnen wird in größerem Maße Hilfe bei Pflege<br />

und Betreuung erwartet, insbeson<strong>der</strong>e dann, wenn sie zusätzlich noch das<br />

älteste aller <strong>Geschwister</strong> sind. Dies alles führt dazu, dass ihre eigenen Interessen<br />

stark eingeschränkt werden.<br />

Durch den ständigen Kontakt im Haushalt entstehen zusätzlich Meinungsverschiedenheiten<br />

<strong>mit</strong> <strong>der</strong> Mutter, was dazu führt, dass dieses Verhältnis häufig<br />

angespannt ist. Oft nimmt diese Belastung <strong>der</strong> Mädchen erst in dem Moment<br />

ab, wenn das <strong>Geschwister</strong> in eine Einrichtung kommt.<br />

Nun konzentriert sich die Aufmerksamkeit <strong>der</strong> Mutter häufig auf die älteren Brü<strong>der</strong>.<br />

Von ihnen wird bei <strong>der</strong> Betreuung des <strong>Geschwister</strong>s außerhalb des Hauses<br />

mehr Hilfestellung erwartet. Denn bis zu diesem Zeitpunkt waren sie selten in<br />

die häuslichen Pflichten eingebunden.<br />

In an<strong>der</strong>en Untersuchungen dagegen wird bestätigt, dass es bei <strong>der</strong> Betreuung<br />

unter den <strong>Geschwister</strong>n unwesentliche o<strong>der</strong> gar keine Unterschiede gibt.<br />

Weiterhin kam man zu dem Ergebnis, dass vor allem jüngere Brü<strong>der</strong> <strong>von</strong> Jungen<br />

<strong>mit</strong> geistiger Behin<strong>der</strong>ung schwer <strong>mit</strong> <strong>der</strong> <strong>Geschwister</strong>situation umgehen<br />

können.<br />

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