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Studien zur Situation der Geschwister von Menschen mit Behinderung

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Folgen<strong>der</strong> Ausschnitt aus einem unserer Interviews zeigt, wie die Familie zusammen<br />

wachsen kann:<br />

Beispiel 1:<br />

I: Mhm. Hast du denn das Gefühl, dass eure Familie dadurch enger <strong>mit</strong>einan<strong>der</strong><br />

verbunden ist, durch die Behin<strong>der</strong>ung <strong>von</strong> <strong>der</strong> Nina?<br />

B: Mhm, ähm, ich denk schon, weil ähm, also wenn ich jetzt überleg, ja also es<br />

gab jetzt bestimmte Zeiten, wo es <strong>der</strong> Nina sehr schlecht ging und wo dann halt<br />

man merkt, wie arg die an<strong>der</strong>en <strong>der</strong> Familie so zusammen halten und auch sich<br />

alle gleich, alle gemeinsam darum sorgen und ähm, ja, wie dann halt alle so an<br />

einem Strang ziehen. Weil Nina halt Familien<strong>mit</strong>glied ist und alle lieben sie und<br />

alle sind da.<br />

(vgl. Anhang, Interview 18)<br />

Eher negativ hat es diese Befragte erlebt:<br />

Beispiel 2:<br />

I: Ja, hast du denn das Gefühl, dass deine Familie durch die Behin<strong>der</strong>ung deiner<br />

Schwester enger <strong>mit</strong>einan<strong>der</strong> verbunden ist?<br />

B: Nein.<br />

I: Dadurch nicht.<br />

B: Eher umgekehrt, ja, also ich denke auch, dass des, also, wenn ich das so,<br />

ich hab das ja nur <strong>mit</strong>bekommen bei sehr vielen Familien und ähm, ich denke,<br />

du hast entwe<strong>der</strong> dieses Phänomen, dass es die Familie sprengt, ja, o<strong>der</strong> dass<br />

es die Familie eben ganz eng zusammen schweißt o<strong>der</strong> dass sie es eben<br />

sprengt auf eine Art und Weise, die eben nicht dazu führt, dass die Eltern sich<br />

scheiden lassen, aber dass es ähm, also bei uns ist immer alles dieses Deckmäntelchen<br />

Harmonie, ja, und Dinge werden einfach nicht angesprochen, aber<br />

deswegen ist die Familie trotzdem gesprengt.<br />

(vgl. Anhang, Interview 15)<br />

Bei vielen Familien hatten wir das Gefühl, dass eine sehr enge Verbundenheit<br />

zwischen den Familien<strong>mit</strong>glie<strong>der</strong>n besteht. Ein großer Teil unserer Interviewpartner<br />

war jedoch nicht <strong>der</strong> Meinung, dass dies etwas <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ung<br />

ihres <strong>Geschwister</strong>s zu tun hat.<br />

Aufgrund dieser Aussagen können wir diese These nicht bestätigen, obwohl wir<br />

in den Familien oft eine starke Zusammengehörigkeit erlebten.<br />

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