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Studien zur Situation der Geschwister von Menschen mit Behinderung

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Beispiel 1:<br />

I: Also, du kannst dir dann auch vorstellen, eben dann deinen Bru<strong>der</strong> später<br />

auch in deine eigene Familie zu integriern, o<strong>der</strong>...?<br />

B: … Also, da seh ich auch kein, keine Bedenken, er war auch hier diese<br />

Sommerferien war er hier bei uns, also wir wohnen jetzt seit Juni hier und es<br />

war natürlich auch für ihn interessant, als wir zusammengezogen sind, und das<br />

lief dann so gut, dass er dann noch mal gekommen ist, also außerplanmäßig,<br />

weil er unbedingt wollte!<br />

(vgl. Anhang, Interview 5)<br />

Beispiel 2:<br />

I: Also integrierst du deine Schwester auch jetzt gar nicht in deine Familie?<br />

B: Nein, also, ähm, klar, wenn natürlich irgendwie mal Festivitäten sind o<strong>der</strong> so,<br />

habe ich es immer wie<strong>der</strong> mal probiert, dass ich sie halt auch mal hierher geholt<br />

habe o<strong>der</strong> so, aber ähm, es ist einfach echt schwer, also weil wir uns einfach<br />

auch nicht so gut verstehen, also weil sie dann immer so in ihre Zwänge hineinkommt<br />

und ähm, ich des dann ganz schlecht auffangen kann und ja, ich habe<br />

im Moment nicht die Kraft dafür. Und ich weiß auch nicht, ob ich die jemals haben<br />

werde, weiß ich nicht.<br />

(vgl. Anhang, Interview 15)<br />

Für 21 <strong>der</strong> Befragten ist es selbstverständlich, ihr <strong>Geschwister</strong> <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ung<br />

in ihre eigene Familie zu integrieren, allerdings nur, solang es für eine bestimmte<br />

Zeit wäre, wie z.B. die Ferienzeiten. Das <strong>Geschwister</strong> <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ung<br />

für immer in die eigene Familie aufzunehmen, konnte sich fast keiner unserer<br />

Interviewpartner vorstellen. Für nur ein <strong>Geschwister</strong> war es nicht selbstverständlich,<br />

das <strong>Geschwister</strong> <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ung zu integrieren.<br />

Die Hälfte <strong>der</strong> <strong>Geschwister</strong> gab an, dass das Verhältnis zwischen ihrem Partner<br />

und ihrem <strong>Geschwister</strong> <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ung gut sei. In einem Fall meinte <strong>der</strong> Befragte,<br />

dass es kein Verhältnis zwischen seiner Partnerin und seinem Bru<strong>der</strong><br />

<strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ung gäbe, dies läge allerdings daran, dass die Partnerin in Südamerika<br />

lebt. Die übrigen machten dazu keine Angabe.<br />

Die meisten Interviewpartner, die bereits Kin<strong>der</strong> hatten, beurteilten das Verhältnis<br />

zwischen ihren Kin<strong>der</strong>n und ihrem <strong>Geschwister</strong> <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ung positiv. In<br />

nur einem Fall gab es Probleme, was aber am Alter des Kindes lag. Denn die<br />

Befragte war überzeugt, dass sich dies <strong>mit</strong> zunehmendem Alter des Kindes<br />

wie<strong>der</strong> legen würde. Die übrigen 18 Befragten hatten noch keine eigenen<br />

Kin<strong>der</strong>.<br />

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