Studien zur Situation der Geschwister von Menschen mit Behinderung

Mobilität:
Für vier der befragten Personen käme es nicht in Frage, für längere Zeit im
Ausland oder an einem Ort zu leben, der zu weit von ihrem Geschwister mit
Behinderung entfernt ist. Sie möchten in der Nähe ihres Geschwisters leben,
um für es da zu sein, wenn sie gebraucht werden.
Fünf Personen gaben an, dass dies für sie keine Rolle spielt, denn sie sind der
Meinung, dass ihr Geschwister dort wo es ist, gut aufgehoben ist und sie gehen
davon aus, dass die Eltern die anfallenden Betreuungsaufgaben übernehmen,
solange es ihnen möglich ist.
Beispiel 7:
I: Und im Bereich der Mobilität, wenn du zum Beispiel im Ausland beruflich zu
tun hättest, käm das für dich in Frage? Könntest du das wegen, also deinem
Bruder? Oder würdest du in der Nähe bleiben wollen, hier in Deutschland...?
B: Och, ich würd' auch ins Ausland gehen, weil er ist gut aufgehoben, ich weiß,
dass er’s gut hat, ich weiß, dass er sehr gut versorgt ist und ähm, klar, solang
meine Eltern noch leben, wird das Ganze auch noch abgerundet, dadurch, dass
er nach Hause kann. Und wenn meine Eltern nicht mehr leben, dann wird es
sicherlich `n Stück weit anders aussehen, aber das bezieht sich hauptsächlich
auf die Ferien, auf freie Tage und, und ich sag mal, da würd' ich auch kein
Problem sehen, ihn an den Tagen zu holen, auch wenn’s in Brasilien ist. Das ist
dann halt ’n Flug, okay.
(vgl. Anhang, Interview 22)
Einer der Befragten hatte sich vorher überhaupt noch keine Gedanken darüber
gemacht und ist deswegen nicht sicher, ob dies für ihn eine Rolle spielt. Die
übrigen 15 Personen machten hierzu gar keine Angabe.
Abschließend kann man festhalten, dass die Erfahrungen aus dem Zusammenleben
mit dem Geschwister mit Behinderung unsere Interviewpartner in
sämtlichen Bereichen ihres Lebens beeinflusst haben und auch heute noch beeinflussen.
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