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Studien zur Situation der Geschwister von Menschen mit Behinderung

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sie gerade die Fachhochschulreife abgeschafft, wo ich soweit war und des war<br />

für mich immer des gewesen, wo ich gesagt hab, als wenn, des kann ich ja machen<br />

o<strong>der</strong> des ist irgendwie so ein Mittelding und dann sind alle glücklich da<strong>mit</strong>,<br />

ja, ich muss nicht Abi machen und die an<strong>der</strong>en haben so des, dass ich sagen<br />

kann, ich halt mir den Weg offen, zu studieren, wenn ich des unbedingt möchte.<br />

Und dann bin ich eben gegangen, also ich bin dann einfach nach Hessen gegangen<br />

und hab’s leichte Abi gemacht. Ja, was im Endeffekt dann auch nicht so<br />

schwer war.<br />

(vgl. Anhang, Interview 15)<br />

Nun interessierte uns natürlich sehr, ob die Zukunftsvorstellungen <strong>der</strong> Eltern für<br />

ihre gesunden Kin<strong>der</strong> tatsächlich Auswirkungen auf <strong>der</strong>en Zukunft hatten und<br />

ob diese Pläne an<strong>der</strong>s ausgesehen hätten, wenn in <strong>der</strong> Familie kein Kind <strong>mit</strong><br />

Behin<strong>der</strong>ung gewesen wäre. Denn schließlich hört man sehr oft, dass die Eltern<br />

aufgrund des Kindes <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ung gerade an die gesunden <strong>Geschwister</strong><br />

höhere Ansprüche stellen und größere Erwartungen an sie haben.<br />

Von den sieben Befragten, die berichteten, dass ihre Eltern durchaus Zukunftspläne<br />

für sie hatten, wurden drei nach eigenen Angaben durch diese Pläne beeinflusst,<br />

während die übrigen vier ihre eigenen Vorstellungen verwirklichten.<br />

Lediglich eine dieser sieben Personen ist da<strong>von</strong> überzeugt, dass die Eltern<br />

ohne das <strong>Geschwister</strong> <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ung diese Pläne für sie selber nicht gehabt<br />

hätten. Vier dieser sieben Personen jedoch sind <strong>der</strong> Meinung, dass diese<br />

Zukunftspläne nichts <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ung des <strong>Geschwister</strong>s zu tun hatten.<br />

Einer unserer Interviewpartner machte zu dieser Frage gar keine Angabe.<br />

Wir hatten in unseren Interviews nicht den Eindruck, dass <strong>von</strong> den Befragten<br />

kompensatorische Erwartungen ihrer Eltern erfüllt werden mussten. Die meisten<br />

Eltern überließen diese Entscheidungen ihren Kin<strong>der</strong>n.<br />

8.5.2. These 12: Loslassen und Verantwortungsabgabe<br />

Eltern <strong>von</strong> Kin<strong>der</strong>n <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ung können schwerer loslassen und die Ver-<br />

antwortung abgeben.<br />

Die Hälfte unserer Interviewpartner gab an, dass sich <strong>der</strong> Übergang, als das<br />

<strong>Geschwister</strong> <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ung in eine Einrichtung kam, schwierig gestaltet hat.<br />

Bei zwei <strong>der</strong> Befragten war dies problemlos. Die übrigen machten dazu keine<br />

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