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Studien zur Situation der Geschwister von Menschen mit Behinderung

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Dagegen könnte man sich jedoch auch vorstellen, dass es für manche <strong>der</strong> betroffenen<br />

Eltern eine unbeschreibliche Erleichterung sein kann, wenn ihr Kind in<br />

eine Einrichtung kommt, in <strong>der</strong> sie es gut versorgt wissen.<br />

Vielleicht sind sie erleichtert, weil sie <strong>mit</strong> <strong>der</strong> täglichen Pflege und Betreuung<br />

<strong>mit</strong>tlerweile schlicht und einfach überfor<strong>der</strong>t sind. Vielleicht freuen sie sich darauf,<br />

wie<strong>der</strong> mehr Zeit für sich selber, den Partner und die übrige Familie zu<br />

haben.<br />

Überwiegt in diesem Fall die Erleichterung o<strong>der</strong> fällt es schwerer, <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Trennung<br />

umzugehen?<br />

Unsere Auswertungen werden es zeigen!<br />

Aus folgenden Gründen haben wir uns gegen diese Thesen entschieden:<br />

These: Die Schwere <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ung ist ein entscheiden<strong>der</strong> Faktor für die Ver-<br />

arbeitung und Einstellung <strong>der</strong> <strong>Geschwister</strong>!<br />

Hier wurde uns schon nach kurzer Überlegung klar, dass es nicht möglich ist,<br />

diese These stichhaltig zu überprüfen. Um dies zu erreichen, müssten die Befragten<br />

in <strong>der</strong> Lage sein, zu differenzieren. Sie müssten differenzieren, ob die<br />

Art und Weise, wie sie <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ung umgehen, nun wirklich <strong>von</strong> <strong>der</strong>en<br />

Schwere abhängt o<strong>der</strong> ob dieser Faktor für ihre Einstellung und Verarbeitung<br />

nicht <strong>von</strong> Bedeutung ist.<br />

Aber wie sollen sie dies beurteilen? Auch in diesem Fall können sie nicht wissen,<br />

wie ihre <strong>Situation</strong> aussähe, wenn die Behin<strong>der</strong>ung ihres <strong>Geschwister</strong>s<br />

leichter, beziehungsweise schwerer wäre. Aus diesem Grund hätte höchst<br />

wahrscheinlich kaum einer unserer Interviewpartner Fragen zu dieser These<br />

aus wirklicher Überzeugung beantworten können.<br />

These: <strong>Menschen</strong> <strong>von</strong> <strong>Geschwister</strong>n <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ung sind sozialer als an<strong>der</strong>e<br />

<strong>Menschen</strong>. (haben mehr soziale Kompetenzen)<br />

Auch in diesem Fall ist es schwer möglich, zu differenzieren. Keine <strong>der</strong> betroffenen<br />

Personen weiß, wie ihre soziale Einstellung aussähe, wenn kein <strong>Geschwister</strong><br />

<strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> Familie wäre.<br />

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